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Wiedereröffnung Treppe frei zur Gemeindebücherei

Die Gemeindebücherei Beendorf konnte nach neunmonatiger Schließzeit in dieser Woche wieder eröffnen.

Von Carina Bosse 08.09.2016, 21:25

Beendorf l „Neun Monate, solange wie eine Schwangerschaft dauert, haben wir darauf warten müssen, dass wir die Gemeindebücherei wieder öffnen konnten. Heute ist es endlich soweit“, freut sich Martina Westermann.

Die Beendorfer Gemeindebücherei, deren ehrenamtliche Betreuerin sie ist, war seit dem 15. Dezember vergangenen Jahres nicht mehr erreichbar gewesen, weil der Treppenaufgang am Seiteneingang des Rathauses saniert werden musste. Nun sind die neuen, attraktiven Stufen und das Geländer angebaut. Unter der Treppe ist sogar einiger Platz zum geschützten Abstellen der Rollatoren der älteren Generation.

Die Montagsfrauen, eine Gruppe kreativer Beendorferinnen, hatten sich seither im Beendorf-Laden eingerichtet und dort monatelang gebastelt, gemalt und gehäkelt. „Aber das war mit der Zeit schon sehr eng“, sagt Monika Hülshoff, denn zum Basteln brauche man doch einigen Platz. Darum wurden zuletzt Bilder ausgemalt - aus Motiven, die Monika Hülshoff selbst vorgezeichnet hatte.

„Das sah gemütlich aus, wenn man im Laden einkaufen war“, so ein Stammkunde. Gemütlich schon, aber eben auch eng, so Martina Westermann.

Sie zieren zur Eröffnung die Wände im hinteren Zimmer. Andere Bastelarbeiten hängen an Mobiles überall in den Räumen verteilt. Die Besucher der kleinen Vernissage zur Wiedereröffnung staunen nicht schlecht, was alles unter den geschickten Händen der Frauen entstanden ist.

Statt Kaffee und Kuchen gibt es deftige Häppchen und Glas Sekt, Wein, Saft oder Bier. Martina Wiemers, Schreibkollegin von Monika Hülshoff im Schreibzirkel der Haldensleber Kulturfabrik, trug zur Begrüßung und nochmal mittendrin einige ihrer Kurzgeschichten und Gedichte vor.

Zur Weihnachtsfeier hatten die Montagsfrauen die Bücherei das letzte Mal genutzt, bevor sich die Gemeinde daran gemacht hatte, die Treppenstufen samt Geländer abzureißen und zu erneuern.

Sehr zur Freude aller Helfer sind viele Gäste aus dem Dorf zur Wiedereinweihung gekommen. Das freut die Organisatorinnen natürlich sehr, zumal sie sich auch über die Montagsfrauen hinaus stets darum bemühen, kulturelles Leben in das Dorf hineinzutragen. Die Interessengruppe der Volkssolidarität konnte sich dank der Frauen entwickeln und wird gut angenommen.

Die Bücherei kann nun wieder regelmäßig genutzt werden. Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wartet nur darauf, ausgeliehen und gelesen zu werden.

Einige Bücher aus den Beständen der Bibliothek hat Martina Westermann gerade aussortiert. Sie können für ganz kleines Geld erstanden werden, das zur Neuanschaffung von Büchern genutzt wird. Einige Beendorfer haben auch schon ihr Interesse bekundet, die eigenen Bestände zugunsten der Bücherei durchforsten zu wollen, um daheim Platz für Neues zu machen. Das würde der Bücherei dann weitere Leseschätze bescheren. „Dazu brauche ich aber erst einmal wieder ein bisschen mehr Platz“, bittet die Betreuerin um etwas Geduld.