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Wohnungsbau Neues Haus in Haldensleben

Haldensleben ist um ein Mehrfamilienhaus reicher. Der Neubau der Wohnungsbaugenossenschaft ist im Rolandviertel entstanden.

Von Jens Kusian 28.09.2017, 01:01

Haldensleben l Die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) „Roland“ ist um ein Haus reicher. Am Mittwoch hat Geschäftsführer Wolfgang Kaiser symbolisch den goldenen Schlüssel für den Neubau aus den Händen der Bauleiterin Michaela Neubarth entgegengenommen.

Der hochmoderne Block Rolandstraße 12a, der optisch etwas gewöhngsbedürftig zwischen den Altneubauten im Rolandviertel steht, ist laut Kaiser ein Meilenstein und gleichzeitig der vorläufige Schlussstrich unter einer 70-monatigen Investitionstätigkeit in den Wohnungsneubau. „Seit 2011 haben wir für 9,6 Millionen Euro 72 moderne Wohnungen errichtet“, erinnert er an die Neubauten in der Dönstedter Straße, der Rottmeister- und der Schulstraße.

Aufgrund der durch die Energieeinsparverordnung explodierenden Baukosten wollte die WBG nach dem Schulstraßenprojekt keinen Neubau mehr anfassen. „Unsere favorisierte Grundmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter wäre nicht mehr zu halten gewesen“, erklärt Kaiser. Außerdem sei die Zusammenarbeit mit dem damaligen Stadtbauamtsleiter sehr „unkooperativ“ gewesen, meint der WBG-Chef: „Er hatte einen Neubau mit Dachterrassen nicht gewollt.“

Dass die Genossenschaft nun doch noch einmal sehr viel Geld in die Hand genommen hat, habe seine Gründe, betont Kaiser. Zum einen besteht eine hohe Nachfrage nach modernem und barrierefreiem Wohnraum, zum anderen habe die WBG mit dem seit Jahren ungenutzten Spielplatz im Rolandviertel das passende Baugrundstück gehabt. Und letztlich habe sowohl städteplanerisch als auch baurechtlich nichts gegen die WBG-Vorstellungen von einem Neubau gesprochen, unterstreicht Kaiser.

Deshalb hat auch jede der 14 Wohnungen einen Balkon beziehungsweise eine Terrasse – zum Teil auch einen Wintergarten – bekommen. Zur modernen Ausstattung zählen unter anderem ein Aufzug, Fußbodenheizung, kontrollierte Wohnraumlüftung, Solarthermie und aktuelle Brennwerttechnik. 7 Euro pro Quadratmeter verlangt die Genossenschaft als Kaltmiete – ein Preis, den Kaiser angesichts der Ausstattung auch für angemessen hält.

Weniger zufrieden ist er allerdings mit dem Bauablauf. Vier Wochen Verzug und eine Kostensteigerung von 260.000 Euro verhageln ihm ein wenig die gute Laune. „Ich bin seit 25 Jahren im Geschäft, doch so etwas habe ich noch nie erlebt.“ So können nach 15 Monaten Bauzeit die Mieter erst Mitte Oktober in den nun 2,6 Millionen Euro teuren Neubau einziehen.

„Doch trotz dieser hohen Investition in einen Neubau haben wir die Modernisierung unseres Wohnungsbestandes nicht aus den Augen verloren“, unterstreicht der Geschäftsführer. Auch hier würden Millionen Euro eingesetzt, um den Mietern ein modernes Zuhause zu schaffen.