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Ziegelei Kreis und Förderverein sind gute Partner

Eine Erfolgsgeschichte schrieb das Technische Denkmal Ziegelei Hundisburg in den vergangenen 25 Jahren.

Von Marita Bullmann 03.11.2015, 00:01

Hundisburg l Nicht ganz ohne Stolz stellte Landrat Hans Walker fest, „der Landkreis Börde trägt maßgeblich dazu bei, andere Denkmale so originalgetreu wie möglich zu erhalten“. Walker würdigte in der Festveranstaltung 25 Jahre Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg die Erfolgsgeschichte, die hier geschrieben wurde. Er erinnerte an die Sanierung des Neuen Museums in Berlin, für die Estrichgips, Marble-Cement und Sumpfkalkprodukte verwendet wurden. Jüngstes Projekt, für das Baustoffe aus Hundisburg geliefert werden sollen, sei die Sanierung der Kuppel der finnischen Nationalbibliothek.

In den 25 Jahren besuchten rund 225 000 Gäste das technische Denkmal. Der Landrat führte die zahlreichen Aktionstage alljährlich in der Ziegelei an, die ohne den Förderverein und die ehrenamtliche Arbeit seiner Mitglieder nicht möglich wären. Wie zuvor der Landkreis Haldensleben und der Ohrekreis stehe auch der Landkreis Börde zum Bestand des Technischen Denkmals Ziegelei Hundisburg.

Dafür dankte Wolfgang Kaiser, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Fördervereins Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg, Hans Walker und seinen Vorgängern Eckard Sigusch und Thomas Webel. Die Idee zu der Entwicklung der Ziegelei nach der Wende sei in einer Männerrunde geboren, zu der auch Eckard Sigusch, damals noch Landrats-Kandidat für den Kreis Haldensleben, gehörte, erzählte er. Sehr viel Unterstützung für das Konzept habe auch Ulrich Hauer gegeben. Sigusch wurde Landrat, der Kreistag stimmte der Übernahme der Ziegelei zu, die in den 1950er Jahren schon einmal Kreiseigentum war. „Am 1. Juni 1990 gehörte die Ziegelei dem Landkreis. Drei Wochen später wurde die Treuhand gegründet, da wäre es nicht mehr gegangen“, sagte Kaiser. Dieses Tempo wurde beibehalten. Die Partnerschaft, die der Förderverein mit dem Landkreis einging, hat bis heute Bestand. Von Anfang an sei es darum gegangen, „die Ziegelei möglichst kostengünstig zu erhalten, so viel wie möglich selbst zu machen.“ So sei auch die Tischlerei des Fördervereins entstanden, für die ein Gebäude auf dem Schlosshof ausgebaut wurde. Ganz wichtig in all den Jahren, die instand gesetzten Gebäude auch zu nutzen.

Kaiser sprach von Aufgaben, die der Förderverein in den zurückliegenden Jahren übernommen hatte, die jedoch nicht immer so offensichtlich gewesen seien. So war der Verein schon 1992 auch im Schloss tätig. Über mehrere Jahre lief ein Projekt für jugendliche Sozialhilfeempfänger, die mit sehr viel Engagement gearbeitet hätten. Gebäude seien instand gehalten und die Obstwiese angelegt worden, nannte er zwei Schwerpunkte. Über mehrere Jahre war in der Ziegelei ein Projekt angesiedelt, um langzeitarbeitslose Frauen auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Für 1254 Frauen wurde Beschäftigung außerhalb der Ziegelei gesucht.

Haldenslebens Bürgermeisterin Regina Blenkle stellte ebenso heraus, dass der Förderverein nicht nur das Geschehen in der Ziegelei mitbestimmt habe, sondern auch weit darüber hinaus.

Für den Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie würdigte Dr. Andreas Immenkamp vom Westfälischen Landesmuseum für Industriekultur das große Engagement im produzierenden Denkmal in Hundisburg und auch der Hundisburger in der Geschichte der Ziegeleien in Deutschland.