Haldensleben will digitale Segel setzen

Haldensleben l „Was in den nächsten Jahren auf uns zukommt, ist eine ganz schöne Herausforderung“, erklärt Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann. Er ist im Rathaus für den Breitbandausbau verantwortlich. In den 90er Jahren sei es schon einmal darum gegangen, zügig eine moderne kommunale Infrastruktur zu errichten. Das habe Haldensleben erfolgreich bewältigt.

Mit dem Aufbau einer digitalen Infrastruktur zeichne sich heute eine vergleichbare Situation ab. Leistungsfähige Internetanschlüsse seien kein Luxus mehr, sondern für die meisten Unternehmen eine Notwendigkeit. Doch der Aufbau eines entsprechenden Netzes sei kein Abschluss, sondern vielmehr ein Beginn. Er ziehe viele weitere Entscheidungen nach sich. Deshalb lädt die Stadt zu einem sogenannten Digitalforum ein. Der Titel lautet „Auftauchen oder untergehen im digitalen Meer?“.

„Bei dem Begriff ‚Smart City‘ (Intelligente Stadt - Red.) denkt man immer an Berlin oder Hamburg. Aber früher oder später kommen diese Systeme auch zu uns“, so Lutz Zimmermann. Es gelte, die sich bietenden Chancen zu nutzen und im Vergleich mit anderen Kommunen relativ weit vorne mit dabei zu sein. Dabei gehe es um ganz unterschiedliche Aspekte des öffentlichen Lebens.

Für den Bereich Elektromobilität werde es beispielsweise in Zukunft vermutlich mehr Ladesäulen geben. Diese bräuchten einen Internetanschluss, um sich mit einem Abrechnungssystem zu verbinden. Weitere mögliche Themen seien öffentliches WLAN, also die kostenlose Verfügbarkeit von Internet an öffentlichen Orten, oder die Vernetzung von Schulen und Einrichtungen. Neue Dienstleistungen für die Bürger seien denkbar. „Irgendwann wird es normal sein, dass man nicht mehr ins Rathaus läuft, sondern dass man stattdessen viele Dinge von zu Hause aus machen kann“, blickt Zimmermann voraus. Unter anderem gebe es auch Systeme für eine intelligente Straßenbeleuchtung, die sich nur dann einschaltet, wenn auch jemand in der Nähe ist. So etwas spare nicht zuletzt Ressourcen.

„Das sind keine Sachen, die in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden“, hält Lutz Zimmermann fest. „Aber man muss jetzt die Weichen dafür stellen. Es ist gut, wenn wir uns überlegen, was für uns drängend und wichtig ist.“ Das Digitalforum solle diese Fragen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. „Es kann auch der Anstoß dafür sein, eine digitale Agenda für Haldensleben zu entwickelt“, so Zimmermann. Bürger und Unternehmer sollen erfahren, worum es beim digitalen Wandel konkret geht.

Das Forum beginnt am Dienstag, 7. November, um 17 Uhr im Innovationszentrum InnComposites, Neuhaldensleber Straße 22a. Geladen sind verschiedene Referenten, darunter Staatssekretär Thomas Wünsch vom Landesministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Digitalisierung. Die Fachleute sollen einen Einblick in mögliche Zukunftsentwicklungen bieten. Workshops und Zeit für Diskussionen werde es ebenfalls geben. Die Veranstaltung ist öffentlich für Unternehmensvertreter, Gewerbetreibende und interessierte Bürger. Allerdings wird um eine Anmeldung unter lutz.zimmermann@haldensleben.de  gebeten. Das komplette Programm gibt es unter www.haldensleben.de/Start/Wirtschaft/Breitbandausbau .