Musikschulleiter nun im Ruhestand

Neukamern l Simeon Simeonov aus Neukamern hatte immerhin 36 Jahre lang dieses Amt innegehabt. Zum feierlichen Ausstand hatte er kürzlich Kollegen, Freunde und Wegbegleiter nach Wulkau in die Gaststätte geladen.

Im einstigen Kreiskulturhaus in Havelberg hatte am 1. September 1979 seine Karriere als Musikschulleiter begonnen – damals nannte sich die Einrichtung noch Musikunterrichtskabinett. Das Zimmer war recht zugig, im Winter waren denn schon mal Filzstiefel nötig. Er unterrichtete Klavier, Keyboard und Blechblasinstrumente. Bis 1995 spielte er auch in einem kleinen Orchester mit, welches Aufmärsche musikalisch begleitete.

Nach der Wende hieß die Einrichtung Musikschule Havelberg, mit der Fusion zum Landkreis Stendal kam 1994 Osterburg hinzu. Seit 2009 trägt die Kreismusikschule den Namen „Ferdinand Vogel“, ein einst bekannter Havelberger Organist.

Im Durchschnitt werden in der Schule 20 bis 25 Musikschüler betreut, mit den drei Festangestellten gibt es insgesamt 16 Musikpädagogen – die anderen Unterrichtenden arbeiten auf Honorarbasis.

Über die Musik hatte der gebürtige Bulgare auch seine Frau Sabine kennengelernt: An der Ostsee hatte er 1974 vor Urlaubern musiziert, seine künftige Frau arbeitete dort in einer Außenstelle der PGH Foto-Blitz in Prerow. Zwei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken, im Dezember 1978 zog er nach Neukamern. Die Söhne Samuel und Simon sind ebenfalls musikalisch – beide spielen Gitarre.

Im Februar wurde Simeon Simeonov 65 Jahre alt, musste aber noch vier weitere Monate arbeiten – jetzt ist sein Ruhestandsalter endlich erreicht. Er wird auch als Rentner weiterhin Musikschüler unterrichten, dann allerdings ebenfalls auf Honorarbasis. Sein Nachfolger als Schulleiter ist – natürlich – wieder ein Bulgare: Julian Gorus ist ein begnadeter Pianist.