1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Leticia freut sich auf den ersten Schnee

Austausch Leticia freut sich auf den ersten Schnee

Der Havelberger Rotary Club ist zwar einer der kleinsten im Distrikt, aber dafür einer der aktivsten, wenn es um die Jugendarbeit geht.

Von Bernhard Maslow 08.09.2015, 23:01

Havelberg l Seit seiner Gründung Anfang der 1990er Jahre konnte der Havelberger Rotary Club 25 Jugendliche aus der Havelberger Region in zahlreiche Länder rund um den Erdball entsenden. 27 Jugendliche wurden in der gleichen Zeit vom Havelberger Rotary Club für ein Austauschjahr in der Domstadt begrüßt, das sie in den verschiedensten Familien verbrachten.

Auch in diesem Jahr geht es für eine Jugendliche auf große Abenteuerreise. Letzte Woche wurde Friederike Ellmann auf dem wöchentlichen Meeting vom amtierenden Präsidenten Peter Hoffman und dem Jugendbeauftragten Wolfgang Schürmann feierlich verabschiedet.

Die Schülerin hatte sich vor einem Jahr für ein Schüler-Austauschjahr über Rotary International beworben. Ihr Wunschland war Argentinien, welches sie in den nächsten 12 Monaten nun näher kennen lernen und erkunden wird. Ihr Bruder war 2012/13 als Austauschschüler in Mexiko. Seine eindrucksvollen Erlebnisse und Eindrücke waren auch für Friederike ausschlaggebend, sich für einen Auslandsaufenthalt zu entscheiden.

Für seine kleine Abschiedsrede wählte Wolfgang Schürmann noch einmal einige Sätze, die Willi Glimm aus Scharlibbe nach seinem Austauschjahr (2012/13 in Argentinien) in seinem Bericht darüber den Rotary Mitgliedern und Gästen gesagt hatte. Wolfgang Schürmann wünschte der 16-Jährigen aus Vehlgast viele unvergessliche Erlebnisse. Sie müsse sich für ihr Austauschjahr aber auch darüber im Klaren sein, dass sie als Botschafterin ihres Landes, ihres delegierenden Rotary Clubs und ihrer Heimatstadt fungiert. Für den gastgebenden Club in Argentinien bekam sie einige Wimpel des Havelberger Clubs sowie Bücher und Kalender von der Hansestadt Havelberg mit auf den Weg, der am Sonnabend mit dem Flug von Frankfurt (Main) nach Buenos Aires begann. Und von dort aus dann weiter in ihre Wahlheimat nach Rio Gallegos in die Provinz Santa Cruz, ganz im Süden des Landes, direkt am Atlantischen Ozean. Bereits seit einigen Wochen hat sie Kontakt mit ihrer ersten Gastfamilie aufgenommen, so dass sie nicht ganz fremd für die Gasteltern ist.

Zum Meeting konnte auch eine neue Austauschschülerin begrüßt werden. Es ist Leticia Aranjo Malta Moreira aus Brasilien. Die 17-Jährige wohnt in den ersten fünf Monaten bei der Familie Friedebold im Schollener Ortsteil Ferchels. Mit Thea hat sie eine Gastschwester, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Gemeinsam besuchen sie das Gymnasium in Havelberg. Thea bereitet sich ebenfalls auf ein Austauschjahr vor. Ihr Wunschland ist Peru. Wenn alles klappt, wird sie im nächsten Jahr die Reise antreten.

Kontakt mit Gleichaltrigen hat die junge Brasilianerin sehr schnell gefunden. Wie sie im Gespräch mit der Volksstimme sagte, möchte sie so schnell wie möglich die deutsche Sprache erlernen, um noch besseren Kontakt zu den Menschen zu bekommen. Sie möchte auch viel über ihre jetzige Wahlheimat erfahren. Ihre Gastfamilie und auch die bereits gefundenen Freunde wollen sie dabei tatkräftig unterstützen. Dass sie bereits in Havelberg angekommen ist, zeigt unter anderem, dass der Terminkalender von Leticia fast jeden Tag gefüllt ist. Der Besuch des Bootskorsos und des Havelberger Pferdemarktes standen dabei an erster Stelle. Aber auch sportlich ist sie sehr aktiv, sei es bei der Leichtathletik oder beim Fußball. So trainiert sie in der Frauenmannschaft von Blau-Weiß Schollene mit und wer weiß, vielleicht schießt sie sogar das eine oder andere Tor.

Auf die Frage, worauf sie sich am meisten freue, antwortete die junge Brasilianerin, dass sie wie ein Deutscher leben und viele Sehenswürdigkeiten persönlich kennenlernen möchte. Auf die künftigen Treffs mit anderen Austauschschülern und die Fahrten freue sie sich sehr. Auch auf den Schnee und das Weihnachtfest ist sie sehr gespannt, denn so etwas gibt es in ihrer Heimat nicht.