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Wetterrückblick Dürre im Frühling und ein milder Dezember

Das Wirtschaftsjahr 2015 ist zu Ende und bei den Landwirten wird um diese Zeit Bilanz gezogen und auf das Wetter zurückgeblickt.

Von Franz Böttcher 12.01.2016, 17:16

Schönhausen l  Auch ein noch so gut betriebener Feldbau kann gegen Witterungseinflüsse wie Dürre, Nässe und Hagel nichts ausrichten.

Eine Trockenperiode im April und wenig Regen im Mai, dazu eine Dürre im Juni sorgten landesweit für einen extrem niedrigen Wasserstand der Flüsse. Ertragseinbrüche bei der Ernte waren vielerorts die Folge. Man sprach vom Hitzerekord und Trockenheit wie seit 50 Jahren nicht mehr. Hier in der Region hatten wir von der Menge her monatlich noch recht ordentliche Niederschläge, nur war die Verteilung in den wichtigsten Monaten sehr schlecht. Viele Kulturen mussten in ihrer Entwicklungsphase mit extrem wenig Niederschlag auskommen. Wenig Regen zu bestimmten Zeiten und eine hitzebedingt hohe Verdunstung sind schuld daran. Im Allgemeinen fiel aber die Ernte doch noch zufriedenstellend für die Bauern aus, wobei Zuckerrüben und Wintergerste überraschend gute Erträge brachten.

Die gesamte Jahresmenge Regen kam 2015 trotz der Trockenheit auf stattliche 657 Millimeter pro Quadratmeter. Die geringste Menge fiel im Februar mit 15 Litern, während der August mit 122 Litern die meisten Niederschläge brachte.

Die kälteste Nacht des Jahres hatten wir am 19. Januar mit sechs Grad Frost. Den heißesten Tag dagegen brachte der 4. Juli mit 38 Grad Wärme.

Das Jahr ging mit grünen Wiesen und blühenden Blumen, ohne Schnee und kaum Frost zu Ende.

Der Januar 2015 war bis auf einige stürmische Tage ruhig und wenig winterlich. Überwiegend war es stark bewölkt und nur an acht Tagen zeigte sich die Sonne. Der 10. Januar war mit 12 Grad plus der wärmste Tag des Monats, während der 19. Januar mit 6 Grad minus die niedrigsten Temperaturen brachte. Die Niederschlagsmenge kam auf 57 Liter pro Quadratmeter.

Sonnig und mit Vogelsang ging der milde Februar zu Ende und man sagt: „Ein Februar mit Vogelsang macht den Bauern Angst und Bang“. Am kältesten war es mit sechs Grad minus am 6. und 7. Februar, während mit mehrfach acht Grad plus die höchsten Tageswerte gemessen wurden. Die Niederschläge kamen auf 15 Liter und sind überwiegend als Regen gefallen.

Mit Sturm und Regen ging der März zu Ende. Die Sonne zeigte sich an 17 Tagen und mit 16 Grad plus hatten wir am 17. März den wärmsten Tag des Monats. Leicht gefroren hatte es in sechs Nächten, wobei mit mehrfach drei Grad minus die niedrigsten Temperaturen erreicht wurden. 41 Liter Regen sind pro Quadratmeter gefallen.

Vom 2. bis 26. April ist kein Tropfen Regen gefallen und es bestand erhöhte Waldbrandgefahr. Die Sonne schien an 26 Tagen und mit 23 Grad hatten wir am 15. April den wärmsten Tag. Viermal gab es leichte Nachtfröste und über fünf Tage verteilt fielen 40 Liter Regen.

Der Mai dümpelte bei mäßiger Wärme ruhig vor sich hin. Die Temperaturen erreichten an 14 Tagen die 20-Grad-Marke, wobei der 12. Mai mit 26 Grad der wärmste Tag war. Die Sonne zeigte sich an 24 Tagen und die Niederschlagsmenge kam über sieben Tage verteilt auf 28 Liter.

Große Dürre im Juni bewirkte, dass auf den schlechteren Standorten das Getreide zum Teil schon stark geschädigt wurde. Die Regenmenge kam aber noch auf 50 Millimeter, doch war sie schlecht verteilt. Die Sonne zeigte sich an 18 Tagen. Achtmal wurden sommerliche Werte über 25 Grad erreicht und mit 31 Grad gab es am 5. Juni nur einen heißen Tag im Monat.

 Im Juli gab es bis auf stürmische Tage und einige Gewitter keine weiteren Vorkommnisse. An 21 Tagen schien die Sonne und neunmal wurden sommerliche Werte ab 25 Grad erreicht. An sechs Tagen war es heiß mit Werten über 30 Grad, wobei der 4. Juli mit 38 Grad nicht nur der heißeste Tag des Monats, sondern des ganzen Jahres in unserer Region war. Die Niederschläge waren hoch: Es fielen über zwölf Tage verteilt 90 Liter Regen auf den Quadratmeter.

Der August brachte uns viel Wärme mit 15 Sommertagen ab 25 Grad und weitere sieben heiße Tage mit über 30 Grad. Die Sonne zeigte sich an 24 Tagen, wobei der 4. August mit 34 Grad der wärmste Tag des Monats war. Die Niederschläge waren sehr hoch: Über 13 Tage verteilt fielen 122 Liter Regen.

Der September brachte gute Bedingungen für die Landwirte. An 21 Tagen schien die Sonne, aber nur viermal lagen die Tageswerte über 20 Grad, mit 24 Grad war der 1. September der wärmste des Monats. An sieben Tagen fielen 27 Liter Regen.

Der Oktober brachte mildes und ruhiges Herbstwetter. Die Saat war im Boden, der Silomais im Trockenen abgeerntet und auch der Körnermais gedroschen. Die Sonne zeigte sich an 15 Tagen und mit 19 Grad war der 2. Oktober der wärmste Tag. Am 12. Oktober dagegen hatten wir mit 3 Grad minus schon eine kalte Nacht zu verzeichnen. Zusammengerechnet 71 Liter Regen wurden an zehn Tagen gemessen.

Der November war ein milder Monat. Wir hatten Nebel, Sturm, ein wenig Frost, aber viel Regen. Schnee ist kein nennenswerter gefallen. Die Sonne schien an zehn Tagen und mit 18 Grad plus war der 9. November der wärmste Tag des Monats. Mit drei Grad minus hatten wir am 27. November die kälteste Nacht. Die Niederschlagsmenge kam auf 75 Liter.

Der Dezember war für die Jahreszeit zu mild und brachte frühlingshafte Temperaturen. Mit drei Grad Frost waren der 14. und 31. Dezember die kältesten Tage. Die Sonne zeigte sich an 15 Tagen, wobei die Höchstwerte am 26. Dezember mit 14 Grad plus erreicht wurden. Die 41 Millimeter Niederschlag sind als Regen gefallen.