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Feuerwehr Rekord-Einsatzjahr für Wulkau

Einen Rekord bei ihren Einsätzen verbuchte die Feuerwehr Wulkau im Vorjahr.

Von Ingo Freihorst 19.01.2016, 00:01

Wulkau l So kann sich das Blatt im Laufe der Jahre wenden: Hatten die Wulkauer vor einiger Zeit noch arge Probleme mit vernässten Kellern wegen zu hoher Grundwasserstände, scheint nun das Gegenteil der Fall zu sein. Denn die Feuerwehr hatte im Vorjahr Mühe, Wasser aus so manchen der insgesamt 18 Flachspiegelbrunnen anzusaugen. „Die Förderleistungen waren schlechter als in den Vorjahren“, informierte Wehrleiter Toralf Henning auf der Jahreshauptversammlung am Sonnabend. Im Frühjahr wollen die Aktiven prüfen, ob sich die Brunnen erholt haben oder ob die drei mangelhaften Wasserspender ersetzt werden müssen. Beim Abpumpen wird übrigens nicht nur der Brunnen gepflegt, die Aktiven üben dabei zugleich den Umgang mit der Technik und das Absichern der Einsatzstelle.

In der aktiven Abteilung der Wehr sind 26 Mitglieder, darunter vier Frauen. Es gibt sechs ausgebildete Gruppenführer, sieben Atemschutzgeräteträger sowie acht Aktive, die in technischer Hilfe ausgebildet sind. Die Altersgruppe umfasst acht Kameraden. Schlecht bestellt ist es um den Nachwuchs, eine Jugendwehr existiert in dem Ortsteil nicht mehr.

„Doch was nutzen die gut ausgebildeten Feuerwehrleute, wenn sie nicht vor Ort sind“, berichtete der Wehrleiter davon, dass die Wehr während der Arbeitszeit nur bedingt einsatzfähig ist. Im Schnitt sind dann nur zwei bis vier Aktive im Ort. Besser sieht es mit der Einsatzbereitschaft in der Nacht oder am Wochenende aus, dann sind es um die sieben Kameraden. Weil nicht nur Wulkau dieses Problem hat, werden bei Einsätzen von der Stendaler Leitstelle immer gleich mehrere Feuerwehren alarmiert.

Das Jahr 2015 hatte für die Wulkauer eigentlich recht ruhig begonnen, am 18. März rief die Sirene dann das erste Mal zum Einsatz: Ein außer Kontrolle geratenes Gartenfeuer musste am Ortsrand zusammen mit Kamern bekämpft werden. Acht Wulkauer Aktive waren vor Ort. Da große Trockenheit herrschte, wäre ansonsten wohl die komplette Anlage abgebrannt.

Schlimm war der Einsatz am 17. April, denn dabei musste nach einem Unfall auf der Bundesstraße in Richtung Sandau ein Toter geborgen werden. Ein Pkw war frontal mit einem Lkw zusammengestoßen. Mit vor Ort waren die Wehren aus Sandau und Havelberg, die Wulkauer sicherten ab und banden Flüssigkeiten.

Zum Campingplatz nach Schönfeld führte am 25. April der dritte Einsatz, es brannte ein Baum am Ufer des Sees. Das Feuer wurde jedoch von den Schönfeldern rasch gelöscht, die Wulkauer wurden nicht mehr benötigt.

Am Ende des von den drei Kamernschen Ortswehren veranstalteten und gut besuchten Kinderfestes am 31. Mai in Wulkau gab es einen Verkehrsunfall, wobei eine junge Mutti bei der Auffahrt auf die Dorfstraße mit einem anderen Fahrzeug kollidierte. Die Wulkauer sicherten auch hier die Einsatzstelle ab und banden Flüssigkeiten.

Erneut heulte die Sirene am 10. Juni, in einem Dachstuhl in der Friedensstraße gab es einen Schwelbrand. Mit alarmiert worden waren die Wehren aus Sandau, Kamern, Havelberg und Schönfeld. Aus Wulkau selbst waren lediglich vier Aktive dabei. Der Brand konnte zum Glück rasch unter Kontrolle gebracht werden.

Erneut zur Bundesstraße ging es am 25. Juli, ein Baum blockierte die Fahrbahn nach Schönfeld. In diesem Ortsteil folgte am 1. August der nächste Einsatz – es brannte im Heizhaus der Tischlerei Andersch. Nur fünf Tage später heulte erneut die Sirene, auf einem Stoppelfeld stand eine Strohballenpresse der Wulkauer Agrargenossenschaft in Flammen. Das Gerät war zwar nicht mehr zu retten. Mit den Aktiven aus Schönfeld, Kamern und Sandau verhinderten die neun Wulkauer aber ein Ausbreiten des Feuers.

Ein großer Ast blockierte am 15. August den Radweg nach Schönfeld. Erneut ging es am 17. Oktober an diese Einsatzstelle. Ein Lkw war in den Graben gerutscht und der eingeklemmte Fahrer musste befreit werden. Zum umgekippten Lkw auf der Sandauer Deichbaustelle wurde am 4. November alarmiert, zwei Aktive rückten aus. Der letzte Einsatz war am 2. Dezember, ein Schönfelder Senior wurde vermisst.

Einen guten zweiten Platz belegte das Wulkauer Team beim Abschnittsausscheid in Schönhausen und qualifizierte sich somit für den Kreisausscheid in Havelberg. Neben dem erstmals stattgefundenem Kinderfest hatte die Wehr zudem zum Maibaumaufstellen sowie zum Oktoberfeuer mit Fackelumzug geladen. Einmal im Monat war Dienstabend, neben diversen Lehrgängen wurde auch im Brandcontainer in Fischbeck absolviert.