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Buchvorstellung Sandauer fuhr als Schiffsarzt nach Afrika

Der Heimatverein Havelberg lädt am Sonnabend zu einer Buchvorstellung in die Domkurie "D8" ein.

Von Andrea Schröder 01.03.2016, 17:33

Havelberg  l „Als Schiffsarzt 1908 rund um Afrika“. Das ist der Titel des Buches, das Rosemarie Leineweber auf der Grundlage eines Tagebuches ihres Großvaters Gustav Walther Falke geschrieben hat. Der Heimatverein Havelberg lädt am kommenden Sonnabend, 5. März, zur Buchvorstellung ein. Diese beginnt um 15 Uhr in der Domkurie „D8“ in der Domherrnstraße 8.

Dr. Walther Falke stammte aus einer Sandauer Apothekerfamilie. Er besuchte das Stendaler Gymnasium und studierte Medizin. Im Jahr 1908 fuhr er als Schiffsarzt auf der „Herzog“, einem Reichspostdampfer, nach Afrika. Diese Dampfschiffe sicherten vor dem Ersten Weltkrieg die regelmäßigen Verbindungen zu den außereuropäischen Kontinenten. Sie beförderten Post, Passagiere und Fracht. Während der knapp dreimonatigen Fahrt entlang der afrikanischen Küste führte Walther Falke als Schiffsarzt ein Tagebuch. Es enthält Beobachtungen der natürlichen Umwelt, Häfen, Infrastruktur, Städte und Menschen der angelaufenen Stationen. Und es beschreibt Ereignisse an Land und an Bord. Medizinische Notizen führen vor Augen, dass Patienten mit weitaus einfacheren Mitteln versorgt wurden. Auch eine Schiffsreise in der sogenannten guten alten Zeit verlief etwas anders, als wir es aus Kreuzfahrttagen kennen.

Jahrzehnte nach dem Tod ihres Großvaters fielen Rosemarie Leineweber das Reisetagebuch, Fotoalben und Reisemitbringsel in die Hände. Doch sind ihr aus Kindheitstagen seine Erzählungen über die große Seereise in Erinnerung, schreibt sie in der Einführung zum Buch. Der Schiffsarzt fotografierte mit einer Plattenkamera und entwickelte die Fotos gleich auf dem Schiff. Eine Auswahl ist im Buch zu finden, ebenso Fotografien und Ansichtskarten, die er auf seiner Reise erstanden hat.

Falkes zählten in der Altmark zu den ältesten, seit Jahrhunderten in der Region ansässigen Familien. Sie stammen aus Schwarzholz beziehungsweise Gethlingen. Walthers Vater Friedrich studierte Medizin und erwarb die Apotheke in Sandau. Diese befand sich in der Marktstraße. Ein Foto ist im Buch enthalten, ebenso ein Schülerfoto vor der Kirche in Sandau und ein Klassenfoto vor dem Gymnasium in Stendal.

Das Buch ist in der Havelberger Buchhandlung von Uta Breitmeier erhältlich und kann außerdem bei der Buchvorstellung erworben werden. Wer möchte, kann es von der Autorin signieren lassen.