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Hochwasserschutz Lücken werden nun geschlossen

Im Flussbereich Genthin sind knapp 30 Maßnahmen zur Flutschadensbeseitigung in Vorbereitung oder in Bau.

Von Ingo Freihorst 11.03.2016, 00:01

Wulkau l „Gerade in der Elb-Havel-Region wollen wir die Deiche sicherer machen“, erklärte Flussbereichsleiter Reinhard Kürschner vor kurzem beim Treff im Wulkauer Jugendklub. Hierher hatten Bauamt und Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) eingeladen, um über den aktuellen Stand einer weiteren Maßnahme zu informieren: An drei Stellen ist das zwischen Wulkau und Schönfeld gelegene Hohe Gelände zu niedrig, im Juni 2013 war hier Flutwasser ins Hinterland geströmt. Ein Herankommen war in dem Waldgebiet arg schwierig.

Eine 2015 neu geschaffene und etwa einen halben Meter höhere Hochwasser-Anschlaglinie wurde ins Gelände projiziert, wobei an drei Stellen entlang des geschotterten Weges zu flache Areale im Hohen Gelände entdeckt wurden. Ein Bauabschnitt befindet sich auf Höhe der Schutzhütte, einer an der Betonüberfahrt. An letzterer kam es zu Setzungen, denn hier wurden die Kühlwasserleitungen des in der DDR geplanten KKW Arneburg zur Elbe hin verlegt. Unklar ist, ob diese Rohre hier später verfüllt wurden.

Zur Deichverteidigung sollen auf der Anhöhe breite Flächen geschaffen werden, somit wird hier ein Wegebau überflüssig. Im Hohen Gelände wird ein 120 Meter langer Weg geschaffen, die Trasse wurde so gelegt, dass möglichst wenig Bäume fallen mussten. Dort, wo der Deich ertüchtigt wird, erhält dieser eine Berme und einen drei Meter breiten geschotterten Kronenweg. Laut neuem Regelwerk für den Deichbau ist wasserseitig nur noch eine 50 Zentimeter starke Tondichtung nötig – vorher war es ein Meter.

Die Baustellenzufahrt erfolgt von der alten Bushaltestelle an der Bundesstraße bei Wulkau. Die betroffenen Waldbesitzer werden entschädigt – für den entgangenen Gewinn und die Fläche.

Inzwischen hat die Firma aus Wittenberge die Holzungsarbeiten beendet. Insgesamt waren 358 Bäume aller Größen zu fällen, zumeist Kiefern, aber auch Birken und einige Eichen. Als Ausgleich für den Naturschutz werden am Weg Trockenrasenflächen geschaffen.

Bei der Sanierung werden die betroffenen Deichabschnitte erhöht und die Senken verfüllt. Die eine Million Euro teure Baumaßnahme soll noch dieses Jahr beendet werden.