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Jägerschaft Langjährige Mitglieder ausgezeichnet

Die Jägerschaft Havelberg hat auf ihrer Mitgliederversammlung Bilanz über das vergangene Jahr gezogen und über aktuelle Themen gesprochen.

Von Andrea Schröder 17.03.2016, 00:01

Klietz l Die Jägerschaft Havelberg hat auf ihrer Mitgliederversammlung im Klietzer „Seeblick“ Bilanz über das vergangene Jahr gezogen und über aktuelle Themen gesprochen. Vorsitzender Günter Scheffler, machte in seinem Bericht zum Beispiel auf die Novellierung des Bundesjagdgesetzes aufmerksam, die Ende Februar auf den Weg gebracht worden ist. Dabei gehe es vor allem um eine bundeseinheitliche Prüfungsordnung für Jäger und Falkner, die Einführung eines Schießübungsnachweises für die Teilnahme an Bewegungsjagden und ein Blei-Minimierungsgebot für Jagdmunition.

Der Schießübungsnachweis ist dafür gedacht, dass der Jäger seine Schießfertigkeiten regelmäßig überprüft. „Da wir ein solches System auf freiwilliger Basis bereits 2014 eingeführt haben, sind wir in Sachsen-Anhalt gut gerüstet“, sagte Günter Scheffler. Er wies darauf hin, dass der Schießstand in Kabelitz, den die Jägerschaft unterstützt, gut geeignet ist für den Erhalt dieses Nachweises. Termine werden den Jägern dafür angeboten. Aufmerksam machte Günter Scheffler in diesem Zusammenhang darauf, dass es insbesondere am Tontaubenstand noch einige Arbeiten zu erledigen gibt. Er rief die Mitglieder dazu auf, bei den anstehenden Einsätzen tatkräftig mitzuhelfen.

Festgestellt werde allerdings, dass das jagdliche Schießen bei vielen keine Rolle mehr spiele und die Beteiligung bei den Hegeringschießen teilweise erschreckend sei, sagte Günter Scheffler. Dabei könne jagdliches Schießen auch Spaß machen, wie das Pokalschießen aller drei Jägerschaften des Landkreises Stendal im September vorigen Jahres in Kabelitz gezeigt habe. Die Organisation hatte in den Händen von Schießobmann Hagen Trauter und Friedrich Klühe gelegen. Für diese gute Arbeit bedankte sich der Vorsitzende. Die Jägerschaft Havelberg war mit zwei Mannschaften und zwei Einzelstartern vertreten. Ein Team holte den Pokal. In diesem Jahr soll es wieder einen solchen Wettbewerb geben.

Ein weiteres Thema im Bericht des Vorsitzenden war die Verbreitung des Wolfes, „die rasant verläuft“. Aktuell werde von mindestens zehn Wolfsansiedlungen in Sachsen-Anhalt ausgegangen. Hinzu kommen jeweils 20 in Brandenburg und Sachsen sowie zehn in Niedersachsen. „Als Jäger wissen wir, dass die tatsächliche Zahl höher ist. Schon deswegen, weil sich die Monitoringergebnisse immer auf das Vorjahr beziehen“, sagte Günter Scheffler. Der Landesjagdverband hat sich mit einer schriftlichen Anfrage an die Europäische Kommission gewandt, in der es um die Möglichkeit der Bejagung in Deutschland geht. Diese sei jetzt bereits nach EU-Recht möglich. Doch sei dafür ein Managementplan vom Bundesumweltministerium Voraussetzung. Das sei bisher verschlafen worden.

Der Vorsitzende appellierte an die Jäger, mitzuarbeiten und Fährten, Risse und Sichtungen bei den wolfskundigen Personen des Landesjagdverbandes zu melden, um zu beweisen, dass der Wolf sich zunehmend ausbreitet. Wichtig sei es, Fotos zu machen, weil nur das als Wolfsnachweis anerkannt werde. Alle anderen Nachweise hätten weniger Bedeutung.

Zur Entwicklung der Jägerschaft berichtete der Vorsitzende, dass die Zahl der Mitglieder um 14 auf 195 angestiegen ist. Weitere Mitgliederwerbung sei dennoch angesagt.

Seinen Dank sprach er dem Weidgenossen Manfred Loer aus, der seine aktive Laufbahn als Bläser und damit auch als Bläsergruppenleiter beendet hat. „Seit Bestehen unserer Jägerschaft hatte er das Jagdhornblasen in seiner Hand. Die Bläsergruppe machte sich einen guten Namen bis hin nach Verden. Bei Landesmeisterschaften wurden gute Ergebnisse erzielt.“ Auf Initiative einiger Bläser sei der Fortbestand der Gruppe gesichert. Mit dem ehemaligen Chef der Kreismusikschule Simeon Simeonov wurde ein neuer Leiter gefunden.

Weitere Kinder und Erwachsene sind als Mitstreiter willkommen. Probe ist montags im Domizil des Fördervereins Naturschutz im Havelberger Mühlenholz. Ansprechpartner ist der Weidgenosse Marco Braunschweig.

Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit regte der Vorsitzende an, eine eigene Internetseite einzurichten, so, wie sie andere Jägerschaften bereits haben. Dadurch wäre eine schnelle Kommunikation möglich und die Hegeringe könnten über ihre Aktivitäten berichten. Damit könnte es gelingen, mehr junge Leute für die Jagd zu begeistern. Nachgedacht werden sollte auch darüber, einen Jägerstammtisch ins Leben zu rufen, bei dem anstehende Probleme angesprochen werden.

Mit der Ehrenurkunde und der Treuenadel des Deutschen Jagdverbandes wurden für langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet: 60 Jahre: Friedrich Braunschweig, 50 Jahre: Willi Frahs, Fritz Kleinod, 40 Jahre: Axel Strahlke, Dieter Gnich, Peter Hartmann und Bernd Schulz.