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Feuerwehrübung Rettung aus "brennender" Tischlerei

Sirenengeheul Samstagvormittag in Wust, Melkow, Sydow und Kabelitz. „Brand in der Tischlerei in Melkow“ meldet die Leitstelle - eine Übung.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 19.03.2016, 12:47

Melkow l Kurz bevor der Alarm losgeht, haben Gemeindewehrleiter Karl-Heinz Pick und Firmeninhaber Hans-Werner Friesecke noch ein bisschen Zeit zum Plaudern. 2003 hatte hier am Melkower Ortseingang schon einmal eine Übung stattgefunden. „Das Gelände eignet sich ganz gut für unser Anliegen“, begründet Karl-Heinz Pick, warum wieder dieser Betrieb ausgewählt wurde. Hans-Werner Friesecke stimmte bereitwillig zu. Kurz nach der Wende, als sich die LPG und das kurzzeitig hier eingemietete Teppichlager zurückzogen haben und die Gebäude leer standen, ist er mit seiner 1972 gegründeten Tischlerei von Wust hierhin umgezogen. Insgesamt sechs Mitarbeiter hat der Betrieb, der Fenster und Türen herstellt beziehungsweise aufarbeitet.

Nebenan hatte es schon zweimal gebrannt – Dank des Feuerwehreinsatzes blieb die Tischlerei verschont.

Der Gemeindewehrleiter und auch Jenny Wolff vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde wollen bei der Übung wissen, wie es mit der Einsatzbereitschaft aussieht, ob das taktische Vorgehen richtig ist, ob die Führungstätigkeit funktioniert, wie lange der Aufbau der Wasserversorgung dauert, ob Löschbrunnen zugänglich sind... Das Übungsszenario: Bei einer Verpuffung werden zwei Mitarbeiter verletzt und können sich nicht aus dem Gefahrenbereich retten. Das machen die Atemschutzgeräteträger aus Wust. Zunächst sind es Gordon Fabian und Mattes Kieschke, die sich in die dunkle, verqualmte Halle begeben und die Verletzten zwischen all den Lagerbeständen suchen. Es dauert ein Weilchen, bis sie das erste Opfer finden und nach draußen tragen. Dann übernehmen Ringo Urbahn und Eric Müller. Kurz nachdem sie in den Qualm eingetaucht sind, kommen sie mit dem zweiten Dummi wieder raus. Alles geschafft!

Karl-Heinz Pick ist zufrieden. „Die Einsatzstärke hätte besser sein können. Zwölf Wuster sind in Ordnung, aber die vier Melkower, vier Sydower und drei Kabelitzer sind zu wenig.“

Für den Frühling kündigt der Gemeindewehrleiter noch eine weitere Übung im Abschnitt an. Und dann steht am 11. Juni in Kamern der Ausscheid im Löschangriff an. Und am 18. Juni feiern die Wuster den 125. Geburtstag der Feuerwehr, wozu natürlich alle umliegenden Wehren geladen sind.

Großen Anschaffungen neben der Drehleiter, die zentral in Klietz stationiert wird, stehen in diesem Jahr für die Wehren im Elbe-Havel-Land nicht an. Aber dennoch ist einiges geplant, um die Ausrüstung der Wehren weiter zu verbessern. Für 2017 sieht der Plan für Wust ein neues Einsatzfahrzeug und ein neues Gerätehaus vor.

Karl-Heinz Pick ist wichtig, dass die Verbandsgemeinde auch dieses Jahr im Herbst wieder der Brandcontainer mietet. Denn darin können die Kameraden unter realen Bedingungen die Brandbekämpfung üben.