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Zweckverband Buga-Defizit soll nicht mehr steigen

Es bleibt dabei: Das Buga-Defizit beläuft sich auf 12,16 Millionen Euro. Die gute Nachricht: Das Defizit soll nicht mehr steigen.

Von Andrea Schröder 12.04.2016, 01:01

Havelberg/Premnitz l Für Havelberg beträgt die zusätzlich aufzubringende Summe, mit der das Buga-Defizit ausgeglichen werden muss, genau 702 848 Euro. Das entspricht einem Prozentsatz von 5,78 anhand der Einwohnerzahl aus dem Jahr 2014. Auf diese Verfahrensweise hatten sich die fünf Kommunen, die die Buga 2015 ausgerichtet hatten, einst geeinigt.

Inklusive der sieben Millionen Euro, die die Kommunen schon einmal als Umlage mehr bezahlt hatten, erhöht sich der Mehraufwand insgesamt auf 19,16 Millionen Euro. Der ursprünglich geplante Durchführungshaushalt hatte 28 Millionen Euro plus ein Puffer von sieben Millionen Euro vorgesehen. Unter anderem ein Besucherminus von knapp einer halben Million Menschen sowie Mehraufwand durch die Beseitigung von Sturmschäden hatte das Defizit auf insgesamt gut zwölf Millionen Euro anwachsen lassen.

Auf den Tag genau ein halbes Jahr, nachdem die Tore nach 177 Buga-Tagen geschlossen worden sind, traf sich gestern zunächst der Vorstand des Zweckverbandes in der Geschäftsstelle in Premnitz, im Anschluss tagte die Zweckverbandsversammlung.

Der Beschluss zur Zahlung der Umlage in Höhe von 12,16 Millionen Euro wurde einstimmig gefasst. Den Löwenanteil von rund 7,5 Millionen Euro muss Brandenburg als größte Stadt tragen. Premnitz zahlt rund 892 500 Euro, Rathenow 2,55 Millionen Euro und Rhinow/Stölln 492 480 Euro.

Die gute Nachricht war in der Zweckverbandsversammlung zu hören. „Das Buga-Defizit wird, nach menschlichem Ermessen, nicht weiter steigen“, sagte Roy Wallenta, Bürgermeister von Premnitz und Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung. „Das würde ich unterschreiben“, unterstrich Zweckverbandsgeschäftsführer Erhard Skupch diese Aussage.

Beschlossen wurde gestern auch der Haushaltsplan für das Jahr 2016. Kämmerin Elke Adam berichtete, dass die meisten Inventarobjekte 2015 verkauft worden sind. Das erbrachte eine Summe von 234 000 Euro. In diesem Jahr wurden bereits 54 000 Euro eingenommen. Der Plan von 250 000 Euro ist also überboten worden. Zumal mit der Fußgängerbrücke in Havelberg, die temporär die Besucher von der Kleingartenanlage über die Straße am Nußberg zum alten Domfriedhof führte, noch eine Einnahme möglich ist.

80 000 Euro sind dafür eingeplant. Derzeit gibt es noch einen potenziellen Bewerber, der bis zum 18. April Zeit hat, die Machbarkeit zu prüfen, berichtete Erhard Skupch. Sollte dieser Interessent absagen, würde eine Buga-Stadt die Brücke übernehmen – welche das sein könnte, war gestern nicht zu erfahren. Zwei haben Interesse bekundet. Nur so viel: „Havelberg ist es nicht.“ Laut Volksstimme-Informationen hat die SPD-Fraktion Brandenburgs in ihrem Forderungskatalog zum städtischen Haushalt den Kauf der Brücke aufgeschrieben. Ob die Stadt an der Havel einer der beiden Interessenten ist?

Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski verwies in der Vorstandssitzung auf einen Beschluss des Stadtrates, die Brücke nicht zu behalten. Solche Wünsche hatte es von Seiten der Bevölkerung zwar gegeben. Doch würde sie den Zweck einer sinnvollen Wegeführung nicht mehr erfüllen. Er erinnerte daran, dass die Brücke lediglich gebaut worden war, um ein verkehrstechnisches Problem zu lösen.

Die Besucher sollten sicher auf das Ausstellungsgelände Domfriedhof gelangen können. Ohne Brücke hätten sie den Kreisel Wasserturm überqueren müssen. Dass sich das Bauwerk gestalterisch so gut einpassen und deshalb Liebhaber finden würde, war nicht abzusehen. „Außerhalb der Buga wird sie nicht benötigt. So gern wir sie behalten hätten, sie ergibt de facto keinen Sinn mehr. Für die Buga war sie ungeheuer wichtig, es gab keinerlei Unfälle im Bereich des Kreisels. Sie wird noch ihren Abnehmer finden“, zeigte sich der Bürgermeister optimistisch.

Ende Mai/Anfang Juni wird die Brücke auf jeden Fall demontiert, sagte Erhard Skupch. Im Haushalt sind die Kosten dafür eingestellt.