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Bundeswehr Spießwechsel bei den Pionieren

Beim Bataillonsappell hat Kommandeur Oberstleutnant Markus Schulze Harling den neuen Spieß der 1. Kompanie begrüßt.

Von Andrea Schröder 20.04.2016, 18:22

Havelberg l Gut ein Jahr lang hat sich Oberstabsfeldwebel Wolfgang Berg als Kompaniefeldwebel um die Belange der 1. Kompanie des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg gekümmert. Beim Appell in der Elb-Havel-Kaserne übernahm nun Stabsfeldwebel Mario Schlüter diesen verantwortungsvollen Posten. Bevor die feierliche Zeremonie mit der Übergabe der gelben Kordel als Erkennungszeichen des Spießes durch den Kommandeur vorgenommen wurde, blickte dieser auf die Ära Berg zurück und brachte einige Zahlen ins Spiel. Zum Beispiel die Jahreszahl 1972: „Da traten Sie bei der Panzerartillerietruppe in Lüneburg der Bundeswehr bei. Da war ich noch nicht einmal auf dieser Welt.“

Als Feldwebel beendete Wolfgang Berg 1979 seinen aktiven Dienst bei der Bundeswehr und begann seinen Reservistendienst. Nach Standorten in Aurich und Oldenburg kam er 2003 mit dem Ersatzbataillon 867 nach Havelberg und seit 2005 unterstützt er das Panzerpionierbataillon. Spieß war er bereits in jeder der einst fünf Kompanien, auch schon einmal in der ersten.

„Sie haben 2106 Wehrübungstage in 59 Wehrübungen absolviert. Diese Tage entsprechen vermutlich der durchschnittlichen Dienstzeit im Panzerpionierbataillon“, nannte der Kommandeur eine weitere Zahl und hob die Leistungen des Kompaniefeldwebels hervor. „Als Spieß waren Sie von Beginn an von allen Soldaten Ihrer Kompanie anerkannt, was nicht zuletzt daran lag, dass Sie den Begriff ,Mutter der Kompanie‘ mit Leben füllen und leben.“ Er war für etliche Kompaniechefs eine wertvolle Stütze. Und er bleibt dem Bataillon weiterhin erhalten – vielleicht auch als Spieß der in Havelberg angesiedelten 3. Kompanie des 901-er Bataillons. Das fehlt ihm noch in seiner Liste der Spießverwendungen, so der Kommandeur.

Stabsfeldwebel Mario Schlüter begann 1993 seinen Dienst in der Bundeswehr. Unter anderem diente er im Schwimmbrückenbataillon 703 in Dessau und beim Pionierbataillon 701 in Gera. Im Ausbildungszentrum Pioniere Ingolstadt war er zuletzt Spieß der I. Inspektion.

Rückblickend auf das erste Quartal berichtete Markus Schulze Harling, dass das Bataillon seit Herbst 2014 alle Waffenbediener der Fernbedienbaren Leichten Waffenstation FLW 100 und FLW 200 der Panzergrenadierbrigade 41 ausgebildet hat. Zum Abschluss vor wenigen Tagen stand fest, dass 281 Bediener in 200 Tagen die Ausbildung erfahren haben. 15 Trägerfahrzeuge wurden verwendet und 120 000 Schuss verbraucht. „Die Übergabe der Fahrzeuge und des Ausbildungsmaterials wurde mit Null abgeschlossen. Nicht einmal ein Maulschlüssel ging verloren“, lobte er die sehr gute Arbeit bei diesem Zusatzauftrag, mit dem Soldaten auf Auslandseinsätze vorbereitet worden sind.

Zurzeit läuft die einsatzvorbereitende Ausbildung des Unterstützungspersonals für die Einsätze Resolut Support in Afghanistan und Minusma in Mali. Dafür haben die Pioniere viele Veränderungen, Lasten und Einbußen hingenommen. „Unser Übungsplatz wurde in vielen Bereichen umgestaltet, um eine neue Ausbildungsinfrastruktur zu schaffen, eine spezielle Arbeitsgliederung wurde eingenommen und alle Kompanien stellten Personal ab“, berichtete der Kommandeur. Der fünfte von neun Durchgängen endete gerade, 333 Soldaten sind in Havelberg ausgebildet worden.

Derzeit befinden sich 13 Soldaten des Bataillons im Auslandseinsatz in Afghanistan, Kosovo und Somalia, vier sind Anfang April aus Somalia zurückgekehrt.

Für das zweite Quartal nannte der Kommandeur unter anderem eine multinationale Übung in Polen, an der die dritte Kompanie des schweren Pionierbataillons 901 teilnimmt.