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Austauschschülerin Am Wochenende essen alle bei Oma

Die Brasilianerin Leticia berichtete beim Treffen des Rotary Clubs über ihr Land und ihre Familie.

Von Bernhard Maslow 22.05.2016, 23:01

Havelberg l Es ist immer ein besonderer Termin im laufenden Veranstaltungsplan des Havelberger Rotary Clubs, wenn es um den Vortrag eines Austauschschülers geht, der seine Heimat, seine Familie und seine Eindrücke im Gastland nach fast einem Jahr in deutscher Sprache vorträgt. So war es am Mittwoch die brasilianische Austauschschülerin Leticia Araujo Malta Moreira, die nach ihrem neunmonatigen Aufenthalt in Deutschland einen beeindruckenden Vortrag in Wort, Bild und sogar Gesang darbot.

Das Meeting, an dem auch Ehepartner der Rotarier und Freunde des Clubs teilnahmen, fand im Arthotel statt. Dort trafen sich die Rotarier bereits zu Zeiten des einstigen Hotels „Am Schmokenberg“. Nach etlichen Jahren, wo Ausweichstandorte für Meetings und andere Veranstaltungen genutzt wurden, ist dieser Standort nun wieder der traditionelle Rotariertreffpunkt, wie es auch durch die Plakette am Eingang zu sehen ist.

Leticia stellte in ihrem Vortrag ihr Leben in Brasilien und die unvergesslichen Eindrücke ihres in zwei Monaten zu Ende gehenden Austauschjahres in den Mittelpunkt. Die Anwesenden staunten nicht schlecht, als die Austauschschülerin ihre ganze Familie per Beamer auf der Leinwand erschienen ließ und die über 20 Personen von der Oma, den Tanten bis zur Cousine namentlich vorstellte. „Wir sind eine große Familie und am liebsten treffen wir uns bei unserer Oma Teresinha“, sagte sie. Ihr Vater ist Bürgermeister in ihrer Heimatstadt Ponte Nova. Ihre Mutter studiert Physiologie und ihr Bruder hat noch ein Jahr Schule zu absolvieren. Nicht unerwähnt ließ Leticia ihre Gastschwester Yasmina, die in Hannover zu Hause ist und mit der sie noch zwei Wochen in Brasilien eine schöne Zeit verbracht hat. Dass die Musik zu ihren Hobbys gehört, davon konnten sich die Anwesenden an diesem Abend überzeugen. Sie spielte auf der Gitarre und sang dazu, was mit viel Beifall belohnt wurde.

Ein weiterer Teil des Vortrags widmete sie ihrem Heimatland. Sie stellte ihre Heimatstadt Ponte Nova vor. Die 65 000 Einwohner zählende Stadt liegt einige Kilometer südlich des Doce Flusses und ist das Zentrum des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais. Bis nach Rio de Janeiro sind es 420 Kilometer und bis nach Sao Paulo 781 Kilometer. Die junge Brasilianerin erläuterte auch die Landesfahne. Grün steht für den Wald, Gelb für das Gold, die Farbe Blau für das Wasser und den Himmel und die Sterne auf der Fahne sollen die 27 Bundesländer darstellen.

Lecker wurde es dann im zweiten Teil des Beitrages, in dem die Austauschschülerin einige landestypische Spezialitäten vorstellte. So zum Beispiel Feijoada – ein bekanntes Gericht aus Schweinefleisch mit Bohnen. Auch Pao de queilo, Käse und Brot, stand auf ihrer „Speisekarte“. „Wir essen jeden Tag Reis, Fleisch und Bohnen und am Wochenende essen wir alle zusammen bei Oma“, beendete sie den vorletzten Teil ihres Vortrages. Dann ging sie mit allen noch auf die wunderschöne dreiwöchige Europatour, die sie nie vergessen wird. Hierbei fand sie nicht nur viele Freunde, sondern auch wunderschöne Städte, Bauten und Landschaften.

Ein großes Dankeschön richtete sie an alle, die sie hier so herzlich aufgenommen und betreut haben. „Danke für alles. Ich habe viel gelernt in meinem Austauschjahr und die Zeit mit euch war wunderschön“. In zwei Monaten heißt es dann Abschied nehmen. Doch bis dahin gibt es noch viel zu erleben. So zum Beispiel das Rotextreffen in Havelberg Anfang Juli.

Thea Friedebold aus Schollene, die an diesem Abend auch dabei war, bereitet sich zurzeit auf ihr Austauschjahr vor. Im Juli beginnt für sie das Abenteuer Peru. Gemeinsam mit 18 Jugendlichen aus ganz Deutschland wird sie ein Austauschjahr in dem Land des westlichen Südamerikas verbringen. Wo es genau hingehen wird, erfährt sie demnächst.