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Alte Molkerei Von der Herberge zum Kulturhaus

Mit Fördermittel aus dem Leader-Programm blüht die Alte Molkerei in Molkenberg immer mehr auf und wird zur kulturellen Begegnungsstätte.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 04.09.2017, 01:01

Molkenberg l Käse und Rahm wird in dem roten Backsteingebäude am Molkenberger Ortseingang schon lange nicht mehr hergestellt. Dafür tummeln sich jetzt in der Alten Molkerei Kinder und Jugendliche. Sie kommen in das Dörfchen Molkenberg, gelegen an der unteren Havel, um gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen.

Der gemeinnützige Verein „Projekt Alternatives Lernen“ (PAL) hatte das Haus vor gut 20 Jahren genau dafür umgebaut und hergerichtet. Nun soll ein weiterer Schritt erfolgen – und das Europäische Förderprogramm Leader hilft dabei. Darüber informiert Björn Gäde von der mit dem Management beauftragten LandLeute GbR aus Stendal.

Der Verein verfolgt seit 1978 das Ziel, Jugendliche in ihrer kulturellen Entwicklung zu unterstützen und einen Austausch zwischen verschiedenen Milieus zu ermöglichen. In Molkenberg sind das speziell die Stadt-Umland-Beziehungen und die Verbesserung der kulturellen Infrastruktur. Die Jugendbegegnungsstätte möchte ihr Kulturangebot für Jugendliche ausbauen und damit auch der Verarmung der dörflichen Bildungs-Infrastruktur der Region etwas entgegensetzen.

Aus dem Haus soll darum in Zukunft auch ein Kulturhaus werden – nicht nur für Molkenberg, sondern für die ganze Umgebung. Schon in den vergangenen Jahren ist die Halle der Alten Molkerei ein Ort, in dem sich die Jugendlichen mit Spiel, Theater, Ausstellungen und Musik entfalten können. „Wir möchten nun den Bereich über den Minimalstandard hinaus so gestalten, dass sich die Jugendbegegnungsstätte zum Kulturhaus der Umgebung weiterentwickelt“, sagt Klaus Schorer. Er ist Initiator der heutigen Nutzung des Gebäudes und wünscht sich schon lange diesen Schritt.

Der Verein hat bereits zahlreiche Veranstaltungen in der alten Molkerei organisiert. Für die zukünftige Nutzung sind einige Umbauten notwendig, die jetzt durch Leader gefördert werden. „Es ist erforderlich, das Nebeneingangstor benutzbar zu machen, die Industrieglasfenster zu restaurieren und winterfest zu machen, eine Garderobe einzurichten sowie die Empfangsdiele zu gestalten“, zählt Klaus Schorer auf. Und die Spielhalle muss zusätzlich mit einem robusten Hartholzboden versehen werden.

Für die Zukunft ist noch eine technische Ausstattung geplant, wie etwa Verstärker- und Lichtanlage sowie ein Beamer. „Krönung der Entwicklung wäre die Verkabelung der alten Molkerei mit schnellem Internet“, ist es Klaus Schorers dringlicher Wunsch, dass so schnell wie möglich der Breitbandausbau für alle Menschen hier im Elb-Havel-Winkel erfolgt.