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Angelsport Mario Groß siegt beim Spinner-Dreikampf

Seit 1954 wird in Sandau der Spinner-Dreikampf der Angler ausgetragen. Diesmal beteiligten sich zehn Petrijünger.

Von Ingo Freihorst 09.10.2018, 18:00

Sandau l Weit entfernt von Havel und Elbe trafen sich am Sonnabend zehn Angler aus Sandau und Garz zu einem sportlichen Vergleich. Denn das traditionelle Turnier im Spinner-Dreikampf wurde auf dem Sportplatz der Elbestadt ausgetragen.

Auf dem Programm standen drei Disziplinen: Fünf nebeneinander liegende runde Skisscheiben mussten aus Entfernungen zwischen 10 und 18 Metern mit dem siebeneinhalb Gramm schweren Gewicht getroffen werden. Es gab zwei Durchgänge mit je zwei Versuchen, maximal 100 Punkte waren zu erreichen.

Mit verschiedenen Wurftechniken musste die große grüne Arenbergscheibe getroffen werden: Pendelwurf, Seitwurf rechts und links, über Kopf und beliebig. Wer die Mitte traf – was zugleich zehn Punkte bedeutete – konnte das auch hören, denn diese war aus Metall.

Als dritte Disziplin stand der Weitwurf an. Hierbei wird der beste von drei Versuchen gewertet und die Meterzahl mit dem Faktor 1,5 multipliziert, was die Punktzahl ergibt. Den weitesten Wurf erzielte Hans-Joachim Ganzer aus Garz – er war der einzige Gast – mit einer Weite von 47,40 Metern.

Das reichte jedoch nicht für den Gesamtsieg. Diesen erkämpfte sich mit 169,85 Punkten Mario Groß, er erhielt gleich zwei Pokale: Den für den Sieger und jenen für den besten Sandauer. Auf den Plätzen folgten Heiko Kelm (143,9) und Hans-Joachim Ganzer mit 140,1 Punkten. Letzterer war der einzige Gast, denn auch Mitglieder anderer DAFV-Ortsgruppen können teilnehmen.

Senior Manfred Klink, welcher einst oftmals als Sieger den Platz verlassen hatte, schaffte 122,9 Punkte, was für den 4. Platz langte. Seine Turnierangel ist über 60 Jahre alt, sie besteht noch aus gespleißtem Bambus. Maximal 2,7 Meter durfte die Wettkampfrute lang sein, die drei Ringe und ein Spitzring waren damals ebenfalls vorgeschrieben.

Diese auch Casting genannten Wettkämpfe auf dem Trockenen werden von den Sandauern seit 1954 ausgetragen. Eingeführt wurde das Turnier mit Gründung des Deutschen Anglerverbandes DAV. Der DAV ist inzwischen mit dem aus den westlichen Bundesländern stammenden Sportfischerverein verschmolzen. Jetzt ist es nur noch Sandau, was die Tradition im Altkreis bewahrt.

Die von Steffi Koterba geleitete Ortsgruppe hatte im Vorjahr übrigens auch eine Stellungnahme zum an der Elbe geplanten Natura-2000-Gebiet abgegeben. Darin wird der Entwurf in der aktuellen Fassung abgelehnt. Sämtliche Vereinsgewässer – dazu gehören unter anderem einige Elblöcher, der Müllerhafen, Kretzers Kuhle und der Pierengraben – würden sich dann in Schutzzonen befinden über nur über solche erreichbar sein. Es müsse zudem weiterhin gewährleistet sein, dass man mit dem Fahrzeug ans Ufer gelangem kann, da im Verein auch etliche ältere Angler ihrem Hobby nachgehen – welches ihnen dann wohl nicht mehr möglich wäre.

Die Angler finden es angesichts des massenhaften Auftretens von Mink und Waschbär sowie einem durch das Abwasser vom Arneburger Zellstoffwerk verschmutzten und erwärmten Fluss unverständlich, an der Elbe ein Naturschutzgebiet auszuweisen. Ferner verweisen die Angler auf die Nilgans, welche als invasive Art die Nester anderer Vögel plündert und sogar Storchennester besetzt.