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Arbeitseinsatz Mitmachen am Scharlibber See

Regen - für die Scharlibber kein Problem! Sie trotzten gestern beim Arbeitseinsatz am See dem miesen Wetter und machten mit.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 21.02.2017, 00:01

Scharlibbe l Schon die Anfahrt zum See war beschwerlich. Der Regen hatte den Weg aufgeweicht und das Fahrzeug vom Klietzer Jugendklub fuhr sich fest. Zum Glück war die Agrargenossenschaft mit Technik vor Ort und konnte helfen. So gelangten alle Helfer pünktlich zum See. Vor der Linse der Kamera eines MDR-Teams startete der Arbeitseinsatz. Reporter Michael Wasian freute sich, dass so viele zum Zupacken gekommen sind. Auch der Klietzer Jugendklub und das seit kurzem hier integrierte Projekt „Jugend stärken im Quartier“ – umgesetzt von Betreuerin Uta Braun – machte mit. Und etliche Kinder der Klietzer Grundschule zusammen mit Schulsozialarbeiterin Jacqueline Ladwig waren auch dabei. Wieder einmal bewiesen die Schüler, dass ihnen der Umweltschutz am Herzen liegt, nicht nur bei Sonnenschein. Sie schleppten das Holz, das vom Fällen der abgestorbenen Bäume am Seeufer stammt, zum zentralen Platz. Heinz Päsler und Henry Scheffler von den Scharlibber Freunden, die als Bundesforstamtsmitarbeiter sicher mit der Kettensäge umgehen können, hatten die Bäume zu Fall gebracht.

Außerdem wurde mit der Motorsense das Schilf an zwei Stegen geschnitten. „Das ist mit dem Naturschutz abgestimmt“, erklärte Dirk Hoffmann vom Angelverein. Er war am Ende des Einsatzes mehr als zufrieden, dass so viel geschafft wurde. Die neue Angelsaison kann also bald beginnen. Mit Bratwurst und herzlichen Worten dankte er allen Helfern, die auch bei dem Regen nicht meckerten. Gedreht wurde auch noch im Versammlungsraum der Feuerwehr, wo die Angler ein kleines Plätzchen für ihre Pokale und Bilder haben.

Seit 1962 gibt es den Scharlibber Verein, der aktuell 28 Mitglieder hat. Der Fischbestand im See ist zufriedenstellend. Aber dennoch hat Dirk Hoffmann Sorgen. Das Gewässer verlandet genau wie der Große und der Kleine Klietzer See immer mehr. Eigentlich bis zu zwei Meter tief, ist die Schlammschicht stellenweise über einen Meter hoch. „Der See müsste entschlammt werden“, ist es der große Wunsch der Angler, die ihrem Hobby hier noch lange nachgehen wollen.

Zumindest am Ufer sorgen die Angler deshalb auch stets für Ordnung. Jetzt mussten letzte Bäume gefällt werden, die die Flut nicht überstanden haben. Fraglich ist, ob die noch stehenden Erlen wirklich überleben. Denn die Flut hatte auch Ölrückstände mitgebracht, die den Bäumen geschadet haben, „noch leben sie“, hofft Heinz Päsler, dass es auch so bleibt.

Die Aktion „mitmachen statt meckern“ wird heute ab 19 Uhr bei Sachsen-Anhalt heute gezeigt.