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Arbeitsförderung Ein-Euro-Jobber sind unverzichtbar

Nach einer Durststrecke über den Winter sind seit Anfang März wieder in fast allen Orten des Elbe-Havel-Landes Ein-Euro-Jobber im Einsatz.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 23.03.2017, 00:01

Fischbeck/Schönhausen l 43 Arbeitslose sind gegenwärtig über die Gesellschaft für Arbeitsförderung (GfA) beschäftigt. Sie sorgen nicht nur für Ordnung, sondern betreuen auch Kinder und Senioren. Zwei große Maßnahmen sind seit Anfang März in Gange: 15 Männer und Frauen kümmern sich um Ordnung und Sauberkeit im grünen Bereich der Gemeinden Schönhausen und Wust-Fischbeck samt Ortsteilen, zehn sind es im Bereich Sandau, Klietz, Schollene. Bis Ende November gibt es an kommunalen Grünanlagen, auf Plätzen  und rund um die Ortschaften genug für sie zu tun, noch immer sind auch Totholzreste der Flut zu beseitigen. Beispielsweise am Schollener See, wo sich das Ufer durch das Ablösen und Verschieben von Inseln völlig neu geformt hat.

Auch wenn es über den Jahreswechsel nur wenige Maßnahmen gab, so waren neben dem sozialen Bereich doch sechs Personen in einer Wintermaßnahme beschäftigt, um sich vor allem einfachen Rückschnittarbeiten an Bäumen und Hecken zu widmen.

Hannes Rühlmann, seit 2014 Geschäftsführer der GfA, ist zufrieden, wie alles läuft. „Mit der Neustrukturierung 2015, als wir die Verwaltungskosten halbiert haben, stehen wir auf sicheren Füßen und sind zukunftsfähig. Durchschnittlich 40 Personen sind pro Jahr im Elbe-Havel-Land über die GfA im Einsatz und erledigen Arbeiten, die die Gemeinden allein nicht stemmen könnten.“ Im gesamten Gebiet, für das die GfA tätig ist, sind es über 200 Langzeitarbeitslose, für die Beschäftigung organisiert wird. Die Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land ist eine von fünf Gesellschaftern, die die GfA teilfinanzieren. Westelbisch sind es der Landkreis, die Städte Stendal und Tangermünde sowie die Stadt Arneburg.

Die Wünsche, die die Kommunen an die GfA richten, sind noch höher, „wir könnten im Elbe-Havel-Land sicher bis zu 60 Personen gebrauchen. Aber das ist personell nicht umzusetzen.

Und die Maßnahmen müssen auch immer mit dem Jobcenter abgestimmt sein. Ziel ist es, Langzeitarbeitslosen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen – dafür nutzen wir die Programme, die das Sozialgesetzbuch II bietet.“

Hannes Rühlmann erklärt, dass die sogenannten Arbeitsangelegenheiten für den Großteil der Beschäftigen gelten. Sie werden vom Jobcenter mit 1,25 Euro pro Stunde vergütet. 40 solcher Ein-Euro-Jobber gibt es aktuell im Elbe-Havel-Land. Und dann gibt es noch die „Förderung von Arbeitsverhältnissen“ (FAV). Das sind sozialversicherungspflichtige Stellen, für die das Jobcenter und die Kommunen/Vereine für die Kosten aufkommen. Dieser Anteil allerdings ist gering – drei Personen sind es derzeit im Elbe-Havel-Land.

Nicht nur im grünen Bereich sind die Ein-Euro-Jobber und FAG-ler eingesetzt. Stellen gibt es auch in der Seniorenbetreuung Schönhausen/Hohengöhren und Fischbeck/Kabelitz, in der Schönhauser Bibliothek, in den Schulen Schönhausen, Wust, Klietz und Sandau sowie in der Schulwegbegleitung. „Gern hätten wir zum 1. April auch die Touristinfo in Schollene besetzt, aber leider wurde über das Jobcenter keine geeignete Personen gefunden, die die Förderrichtlinien erfüllt“, bedauert Dietrich Staats. Er ist als Koordinator im Elbe-Havel-Land eingesetzt. „Manchmal ergeben sich aber auch im Laufe des Jahres noch Veränderungen, auf die wir kurzfristig reagieren können.“

Eingehalten werden müssen bei sämtlichen Maßnahmen die Beschreibungen der Aufgaben, die die Arbeitskräfte übernehmen. Das wird von übergeordneten Stellen auch regelmäßig kontrolliert.