Taucher holen Unrat aus dem Wasser

Havelberg l Für Havelberger ist es ein schon öfter gesehenes Bild, aber Gäste der Stadt fragen schon: „Was suchen denn die Taucher?“ oder „Was ist denn da passiert?“ Passiert ist gar nichts, denn die Taucher des Taucherausbildungszentrums 912 der Havelberger Elb-Havel-Kaserne der Bundeswehr absolvieren im Winterhafen eine Ausbildung.

„Die Tauchausbildung wird hier im Halbkreissuchverfahren an zwei Einsatzstellen mit jeweils zwei Tauchern ausgeführt. Dies bedeutet, dass die am Seil befestigten und mit Neoprenanzügen bekleideten Taucher den Boden in immer größer werdenden Halbkreisen absuchen“, erklärt der Havelberger Tauchereinsatzleiter Stabsfeldwebel Tino Rosenburg und berichtet weiter: „Die Anzüge schützen vor Kälte und Verletzungen. Unter Wasser können die Taucher nur wenige Zentimeter weit sehen. Wenn Schlamm aufgewühlt wird, beträgt die Sichtweite gleich null.“ Die Fahrzeuge des Taucherausbildungszentrums waren an der Uferkante des Winterhafens aufgestellt und zogen die Blicke der Passanten auf sich, zumal die Leinenführer an den Einsatzstellen nicht zu übersehen waren. Die Taucher bekam man nur zu Gesicht, wenn sie Fundstücke an Land brachten.

Leinenführer Tim Lehmann hatte an seiner Sicherungsleine den Oberstabsgefreiten Nikolai Engel und den Stabsunteroffizier Manuel Riedel. Zusätzlich war er mit den beiden Tauchern über eine Funkverbindung in Kontakt. „Wir haben heute junge Taucher im Einsatz, die gerade vom Lehrgang gekommen sind und erstmals in den heimischen Gewässern tauchen. Im Rahmen der Ausbildung bringen sie auch einiges an Unrat mit an Land, was achtlos in den Winterhafen geworfen wurde und zum Beispiel für Bootsfahrer eine Gefahr darstellt. Parkbänke, Fahrräder, Gartenstühle und einiges mehr haben die Taucher schon gefunden“, erzählt Tino Rosenburg. Bei strahlendem Sonnenschein war es aber für die Taucher, Leinenführer und den Tauchereinsatzleiter ein schöner Ausbildungstag.