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Ausstellung „Ein-An-Aus-Sicht“ auf die Kunst

Am Sonntag eröffnet Gerhard Faller-Walzer aus Wust wieder eine Ausstellung, in der er seinen fotografischen Blick für Details zeigt.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 15.07.2016, 01:01

Wust l Zusammen mit Peter Adler stellt er in der Tangermünder Salzkirche „Ein-An- Aus-Sicht“ vor. Die Vernissage dieser zur Wuster Sommerschule gehörenden Ausstellung in Kooperation mit dem Kultur- und Museumsverein Tangermünde beginnt um 15 Uhr. Bis 11. September kann man sich die Werke der beiden Künstler ansehen.

Während Peter Adler aus dem altmärkischen Briest gemalte Bilder und Skulpturen aus verschiedenen Materia­lien präsentiert, zeigt Gerhard Faller-Walzer Fotos. Entstanden sind sie im Winter, als er im Stendaler Krankenhaus lag, wo er ein neues Hüftgelenk bekam. „Da hat man viel Zeit. Die habe ich mir wie so oft mit dem Fotografieren von Details vertrieben. Und dabei kam mir dann auch die Idee, diese Bilder in der nächsten Ausstellung zu zeigen.

Auch wenn ihm die Arbeit und das Ehrenamt wenig Zeit lassen, sein Hobby auszuleben, so hat er doch zum Ziel, einmal pro Jahr seine kreativen Werke zu zeigen. Mit Peter Adler, den Wustern als Erbauer des Drachenbootes im Park gut bekannt, hat er schon mehrfach zusammengearbeitet – zuletzt bei der Ausstellung „Wuster Totentanz“. Schnell wurden sich beide einig, ihre Kunst dieses Mal unter dem Thema „Ein- An-Aus-Sicht“ zu zeigen. Bei ihm ist es die Aussicht, gesund zu werden – das ist er inzwischen mit neuem Hüftgelenk. Die Gehhilfen, auf die er längere Zeit angewiesen war, bilden das große, zentrale Bild der Ausstellung.

Gerhard Faller-Walzer, 57 Jahre alt, fotografiert nicht nur, sondern er gestaltet auch Skulpturen aus Abfall, oft rostigem Stahl, und kombiniert dabei Materialien. Auch Schmuck hat er schon designt. „Ich hätte schon gern mehr Zeit für die Kunst. Aber durch meine Tätigkeit als Projektmanager Regionalmarketing bei der Regionalen Planungsgemeinschaft Altmark und das Mitwirken in verschiedenen Gremien im Elbe-Havel-Land, im Sommerschulverein und im Verein ,Aus dem Dorf – für das Dorf‘ bleibt nicht viel freie Zeit.“

Die Kunst begleitet den im süddeutschen Waldshut aufgewachsenen Gerhard Faller-Walzer, der auch alles rund um die Kuh sammelt und Initiator des Wuster Muuuhseums ist, schon seit der Schule. Der Fotoapparat war und ist sein ständiger Begleiter, auch Grafisches und Möbeldesign sind sein Metier. Er hat in Freiburg Sozialpädagogik studiert, ist 1986 nach Berlin gegangen, wo er verschiedene Kunstprojekte als Ausstellungsdesigner begleitete. Auf der Suche nach einem Zuhause „irgendwo zwischen Berlin und der Ostsee“ stieß er 1995 auf den nach dem Krieg zu Wohnraum umgebauten Ochsenstall des einstigen Katte-Gutes in Wust. „Hier am Rande des Parkes lässt es sich herrlich leben und arbeiten.“ Im urigen Garten stehen etliche Skulpturen, die er geschaffen hat. Anfangs nur am Wochenende hier, lebt er seit 2003, als er zum Wuster Bürgermeister gewählt wurde, permanent in Wust. Seine Frau Stefanie Schüler-Spingorum leitet das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU in Berlin, Tochter Leonie hat gerade das Abi gemacht.