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Ausstellung Pioniere schlagen Brücken

Die Besucher des Neujahrsempfanges in Havelberg können sich in der Elb-Havel-Kaserne in der neuen Regionalausstellung umschauen.

Von Andrea Schröder 04.02.2019, 18:02

Havelberg l Was machen die Soldaten in Havelberg? Welche Aufgaben erledigen sie? Wie hat sich der Standort entwickelt? Welche Auslandseinsätze haben sie absolviert? Fragen, auf die die neue Regionalausstellung der Bundeswehr in Havelberg Antworten gibt. An diesem Donnerstag wird sie im Betreuungsgebäude der Elb-Havel-Kaserne mit geladenen Gästen eröffnet und am Nachmittag können Besucher des Neujahrsempfanges sie bereits kennenlernen. Ab April soll die Ausstellung dann für alle Interessierten zu festen Öffnungszeiten zu sehen sein.

Es war eine Idee der Verteidigungsministerin, ausgewählte Standorte der Bundeswehr mit Regionalausstellungen vorzustellen, berichtet der Presseoffizier des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg Stefan Gäde. Sie sollen mit dazu beitragen, das Verständnis in der Bevölkerung für die Arbeit der Soldaten zu fördern und das Leistungsspektrum abbilden. Dabei geht es auch um die Geschichte des Bataillons und der Auslandseinsätze.

In der Elb-Havel-Kaserne kümmert sich die Reservistenkompanie 4./803 um die Ausstellung. Im Außenbereich ist ein Feldlager aus dem Kosovo mit Wachposten und Wohncontainern nachempfunden. Im Innern wurde eine Betreuungseinrichtung nachgebaut, wie sie in den Einsatzgebieten in den Feldlagern von Soldaten für Soldaten entstanden sind. Am Anfang steht immer ein Zelt – und dann wird alles nach und nach irgendwie gemütlich gemacht. Jens Ungnade und Jens Hildebrandt zeigten schon mal im Vorfeld der Ausstellungseröffnung, wie es dort aussieht. Das ganze ist nachhaltig angelegt, die Einrichtung soll den Soldaten erhalten bleiben, auch wenn die Ausstellung irgendwann wieder aus dem Betreuungsgebäude ausziehen sollte.

„Brücken schlagen“ ist der Titel, der auch für die Verbindung der Soldaten zur Zivilgesellschaft steht. In Themenbereiche eingeteilt, informiert die Schau mit eindrucksvollen Fotos, Exponaten und Texten über die Arbeit im In- und Ausland. Über das Alleinstellungsmerkmal Faltschwimmbrückengerät ist ebenso zu erfahren wie über die Kampfmittelräumung. Ein Bereich befasst sich mit den Auslandseinsätzen im Kosovo, in Afghanistan und in Mali. Eine Tafel informiert über den „Auftrag im Wandel“ mit Auszügen aus den Missionen im Laufe der Jahre und Fotos. Zu sehen ist zum Beispiel auch, wie Havelberger Soldaten einst beim Einsatz im Kosovo in ihrer Freizeit ein Haus für eine Familie gebaut haben. Auch vom Baum der Einheit wird berichtet, den Altkanzler Kohl 1993 auf dem Truppenübungsplatz bei Göttlin pflanzte. Die Flutkatastrophe im Juni 2013 spielt ebenfalls eine Rolle, unter anderem mit der Sprengung zweier Schuten zum Abdichten der Deichbruchstelle. Ein Stück einer Schute ist ausgestellt.

In Zusammenarbeit mit einer Partnerfirma aus Berlin wurde die Ausstellung gestaltet. Die Themenbereiche kamen aus dem Bataillon, sagt Jens Ungnade.