Pumpwerke schützen die Kanäle

Havelberg l Im Rahmen des Hochwasserschutzes für das Mischwasserkanalsystem wurden bereits an der Havelberger Steintorbrücke und am Nußberg Anpassungen der Überlaufbauwerke vorgenommen. Jetzt hat die bauausführende Eggers Umwelttechnik GmbH, mit Niederlassung in Wittenberge, auch in der Bahnhofstraße, an der sogenannten Wässerringe, die Bautätigkeit aufgenommen.

„Die vierte Baustelle wird zwischen der Dombrücke und dem Slawendorf-Spielplatz am Havelvorland eingerichtet. Dort und auch an der Wässerringe werden zusätzlich Pumpwerke für Schmutz- und Regenwasser gebaut, die aber nur bei einem eventuellen Hochwasser in Betrieb genommen werden“, informierte Anja Asche, Abteilungsleiterin Abwasserentsorgung bei den Stadtwerken. Die Regenwasser­überläufe am Nußberg und an der Steintorbrücke sind schon fast fertig. Sie sollen in Zukunft bei Hochwassersituationen ein Überlaufen von Havelwasser in den Mischwasserkanal verhindern. Sie wurden über das Bemessungshochwasser erhöht und können abgeschiebert werden.

„Wenn beim Hochwasser in Quitzöbel das Wehr gezogen wird, so wie es 2002 und 2013 war, wird automatisch die Entsorgung gestört und wir mussten die Rohrverbindungen kappen. Das Havelwasser dringt ansonsten in das Stadtsystem ein. 2013 kamen noch Regen und Gewitter hinzu und mit Kleinpumpen musste das Wasser über den Deich, der die Altstadt schützte, gepumpt werden. Das ist aber keine Dauerlösung“, erklärt Anja Asche. Daher jetzt die Hochwasserbaumaßnahmen, die zum Beispiel eine Evakuierung der historischen Altstadtinsel verhindern sollen und vom Land gefördert werden. In der Bahnhofstraße wird zurzeit auf dem dortigen Parkplatz, der nach Bauabschluss wieder zur Verfügung steht, zunächst der Regenüberlauf erneuert und anschließend ein Mischwasserpumpwerk gebaut. Vorgesehen ist, die Baumaßnahmen im Spätherbst abzuschließen.