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Bedarfsplan Feuerwehren brauchen neue Autos

Welche Investitionen in die Gerätehauser und Technik der 13 Feuerwehren des Elbe-Havel-Landes sind nötig?

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 24.06.2020, 01:01

Elbe-Havel-Land l Was alles gebraucht wird, enthält die Risikoanalyse mit dazugehörendem Bedarfsplan. Beides 2014 erstmals erstellt, wird sie gerade von der Verwaltung der Verbandsgemeinde aktualisiert, damit es ab 2021 eine Fortschreibung geben kann.

Bis Ende dieses Jahres soll der Rat der Verbandsgemeinde die auch vom Landkreis zu genehmigende Analyse beschließen, um somit die ersten Investitionen im Haushaltsplan 2021 zu berücksichtigen. Jetzt hat sich der Sozialausschuss mit der Thematik befasst.

Das Erstellen der Fortschreibung ist bisher schleppend vorangegangen, da andere zusätzliche Projekte wie der Austausch sämtlicher Digitalfunkgeräte, die Erstellung des Hochwasserschutzkonzeptes, die zahlreichen Wahlen 2019 oder die Umsetzung der Ersatzbeschaffung von drei Einsatzfahrzeugen für Schollene sowie demnächst anstehend für Wust und Sandau einen enormen Zeitaufwand bedeuteten und entsprechend Personal band.

Wenn die beiden neuen Fahrzeuge für Wust und Sandau in diesem Jahr sowie die neuen Spreizer/Schneider für Klietz 2020, Schönhausen 2021 und Kamern 2022 geliefert sind, ist der Schwerpunkt der 2014 festgelegten Investitionen entsprechend der damaligen Analyse abgeschlossen.

Um langfristig notwendige Investitionen sowie jährliche Bewirtschaftungs- und Unterhaltungsaufwendungen planen zu können, werden die Risikoanalyse und der daraus resultierende Bedarfsplan fortgeschrieben. Der aktuelle Plan sieht Maßnahmen bis einschließlich 2021 vor, um vorrangig ältere, nur noch bedingt einsatzbereite beziehungsweise nicht mehr zulässige Fahrzeuge aussondern zu können.

Für 2021 war die Beschaffung eines Fahrzeuges für Neuermark-Lübars eingeplant. Das ist inzwischen hinfällig, da ein Ringtausch erfolgte: Nach der Neuanschaffung für die Schollener Wehr kam deren altes Tanklöschfahrzeug nach Neuermark-Lübars, die ihr Fahrzeug widerum an Kabelitz weiterreichten, wo somit der LO ausrangiert werden konnte.

Was künftig alles angeschafft werden muss, erläuterte Ordnungsamtmitarbeiterin Sandra Bioletti den Mitgliedern des Sozialausschusses des Verbandsgemeinderates: 2021 der schon lange geforderte Einsatzleitwagen, 2023 ein Mittellöschfahrzeug für Kamern, 2026 ein Hilfeleistungslöschfahrzeug für Schönhausen, 2028 ein Kleinlöschfahrzeug für Wulkau und 2031 ein Hilfeleistungslöschfahrzeug für Fischbeck. Verbandsgemeindewehrleiter Uwe Engel ergänzte im Ausschuss, das ab 2031 zehn Fahrzeuge älter als 30 Jahre sind.

Auch das geht aus der Risikoanalyse hervor: Besorgniserregend ist die Entwicklung der Einsatzstärken. Trotz fast gleichbleibender Mitgliederzahlen sind zahlreiche Ortsfeuerwehren tagsüber nicht oder nur bedingt einsatzbereit: wochentags von 8 bis 18 Uhr waren 2014 genau 100 Männer und Frauen einsatzbereit, 2019 nur 80. Es liegt daran, dass vor allem die jungen Leute außerhalb arbeiten. Aber auch an den Wochenenden waren 2019 mit 155 deutliche weniger Kameraden einsatzbereit als 2014 mit 208. Deshalb werden tagsüber mehrere Ortsfeuerwehren gleichzeitig alarmiert.

Auch diese Fakten hörte der Sozialausschuss: Die Zahl der Einsätze im Elbe-Havel-Land nimmt zu. Waren es 2012 genau 71, so stiegen sie 2018 auf 122 und im vergangenen Jahr auf 179. Heraus ragt 2017, als es bedingt durch die Herbststürme sogar 181 Einsätze gab.

Erfreulich: Die Zahl der Mitglieder in der Jugendwehr ist von 2014 zu 2019 von 65 auf 72 gestiegen, bei den Kinderwehren sogar von 21 auf 55.