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Bibelkreis Missionarin berichtet in Sandau

Einmal in der Woche trifft sich im Sandauer Pfarrhaus der Bibelgesprächskreis.

Von Ingo Freihorst 14.01.2018, 17:00

Sandau l  Zum Jahresauftakt begrüßten die Christen einen ganz besonderen Gast: Die Missionarin Ann-Kristin Breit, welche seit nunmehr 17 Jahren bei „Jugend mit einer Mission“ im westaustralischen Perth arbeitet. Ein Gehalt bekommt die aus Sandau stammende 36-jährige Pfarrerstochter wie auch ihre 350 anderen Kollegen in Australien dafür nicht, alle müssen dazu selbst Spenden aquirieren. – Diese Mission ist halt ihre Berufung.

Sie ist vorwiegend im Büro tätig, bereitet die weltweiten Missionseinsätze vor, koordiniert diese und wertet aus. Unter anderem müssen Visa und Flugtickets für die diversen Teams beantragt werden, welche in den großen Metropolen der Welt das Evangelium verbreiten. Auch Stadtpläne und diverse Informationen zu den Einsatzorten werden erstellt.

Die 15-Millionen-Einwohner-Metropole Manila, die Hauptstadt der Philippinen, war im Vorjahr Ziel der Missionare gewesen. Die Einladungen zu diesen einjährigen Missionen kommen immer von den örtlichen Gemeinden, berichtete Ann-Kristin Breit.

In den zwölf Monaten waren 1226 Missionare aus 52 Ländern in Manila tätig, jedes der insgesamt 124 Teams evangelisierte zwischen vier und elf Wochen lang. Die Megacity wurde dazu in 23 Regionen eingeteilt, in jeder waren ein bis zwei Teams unterwegs. Netzwerke wurden mit den örtlichen Gemeinden gebildet, je Region gab es zwischen 20 bis 100 Gemeinden.

Begonnen wurde die Evangelisierung mit dem Vorlesen der Bibel auf den Straßen. So bekamen die Missionare ein Gefühl für die Menschen, kamen mit ihnen ins Gespräch. Fast 9000 Bibeln wurden in Manila an Interessenten ausgegeben. Anschließend wurde gebetet – ebenfalls in den Straßen. „Über 100.000 Menschen hörten so von Jesus, 33.000 sagten ,Ja‘ zu ihm“, berichtete die Missionarin.

Manche Teams hatten Wände farbenfroh bemalt, andere spielten das dort sehr beliebte Basketball. In Krankenhäusern wurde für über 92.000 Patienten gebetet, sogar in Gefängnissen wurde missioniert und es gab Andachten mit Polizisten. Auf den Straßen wurden Menschen medizinisch untersucht, in Armenvierteln zum Bau von einfachen Wasserfiltern informiert und in Schulen über Werte unterrichtet und das Evangelium verkündet.

Ann-Kristin Breit war im Oktober für zehn Tage in Manila. Zuerst auf einer dreitägigen Jugendkonferenz, welche sie von Perth aus mit vorbereitet hatte. Zudem befragte sie die Pastoren dort zur Mission, führte dazu 24 Gespräche. Manila war ihre achte Metropole, woher wurde unter anderem in Mexiko-City, Kalkutta, London und Kairo missioniert.

Eine weitere Missionsreise führte sie zu den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, ins entlegene Nordwest-Australien. Innerhalb von nur 19 Tagen wurden dabei 8400 Kilometer zurückgelegt. Sie fuhr den Kleinbus, war für Versorgung und Übernachtung zuständig. Weil die Orte hier 300 bis 400 Kilometer weit auseinanderliegen, musste man vorab sehr gewissenhaft planen – zum Beispiel das Tanken.