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Bismarck-Museum Erinnerung an drei Jahrestage

Warum das Programm der Schönhauser Otto-von-Bismarck-Stiftung 2018 mit "Jahrestage" überschrieben ist, verrät der Blick zurück.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 15.02.2018, 13:12

Schönhausen l Vor genau 20 Jahren wurde das neue Bismarck-Museum eröffnet, vor 60 Jahren das Schloss im Park gesprengt und vor 70 Jahren das alte Bismarck-Museum auf Gut II aufgelöst. 

Neben diesen drei für Schönhausen so wichtigen Ereignissen gibt es noch weitere, auch über Schönhausen hinaus bedeutende Jahrestage, die sich 2018 runden. Dazu zählt allen voran das Ende des Ersten Weltkrieges 1918. Dazu gibt es am 4. November einen Vortrag „Der verlorene Krieg: Zusammenbruch und Neuanfang“. Aber auch Otto von Bismarcks Todestag 1898 jährt sich. Dazu wird es am 10. Juni einen mit „Bismarck: Krieg und Frieden“ überschriebenen Vortrag von Stiftungsleiterin Dr. Andrea Hopp geben. Er ist in das Programm des 10. Altmärkischen Ökumenischen Kirchentages an jenem Wochenende in Schönhausen integriert.

1818 ist Karl Marx geboren worden. Seinem 200. Geburtstag widmet die Stiftung zwei Vorträge, die in das Programm der Wuster Sommerschule integriert sind. Über „Jenny Marx“ spricht Karl-Heinz Reck aus Salzwedel und über Karl Marx die Sydowerin Bärbel Conrad, jeweils im Wuster Speicher.

Der Berliner Kongress 1878 ist Thema eines Vortrages „Bismarck und der Nahe Osten“ am 23. September.

Zwei große Höhepunkte gibt es 2018 im Museum: traditionell die LandArt-Ausstellung „Kunst für Demokratie“ zu Ostern (siehe Beitrag unten) und das Geburtstagsfest am 3. Oktober: Dann nämlich feiert das Museum seinen 20. Geburtstag. Am 3. Oktober 1998 eröffneten Bürgermeister Norbert Tanne und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Höppner das Museum im Torhaus, das von der Sprengung des Schlosses verschont geblieben ist. Auch das Gärtnerhaus direkt am Park-Eingang ist in den Monaten zuvor umgebaut und modernisiert worden. Erinnert wird aber nicht nur an die Eröffnung, sondern auch an die Schlosssprenung 1958 und die Auflösung des ersten Bismarck-Museums 1948 im heutigen Bürgerzentrum. Geschichtswerkstatt und Vorträge sind geplant, „außerdem wollen wir Fotos von damals zeigen. Es wäre schön, wenn sich viele Schönhauser an der Geschichtswerkstatt beteiligen, die sicher Erinnerungen an die Ereignisse vor 20, vor 60 oder vielleicht sogar vor 70 Jahren haben“, gibt An­drea Hopp jetzt schon mal den Hinweis.

Ins Programm aufgenommen ist außerdem eine Ausstellung, die den Menschen in Schönhausen und Umgebung wichtig sein wird: Es wird an die Flut im Juni 2013 erinnert. Vor fünf Jahren war der Deich gebrochen und hat die Region geflutet. Die Ergebnisse ihres Forschungsprojekts verarbeitet die Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin derzeit in einer Ausstellung. Termin der Vernissage im Gärtnerhaus ist der 14. Juli.

Andrea Hopp freut sich, dass das Sommerprogramm „Nachbarn begleiten Nachbarn“ im letzten Jahr sehr gut bei der Bevölkerung ankam. Auch die unter dem Motto „Brücken bauen“ stehende LandArt-Ausstellung am ersten April-Wochenende war eingebettet in ein tolles Demokratie-Fest mit vielen Besuchern. Dieses Projekt ist inzwischen etabliert und setzt ein buntes Zeichen für Demokratie. Gern erinnert sich Andrea Hopp auch an den erstmals ausgerichteten Jahresausklang mit der Gemeinde und die Seniorenweihnachtsfeier. Beide Veranstaltungen konnte die Stiftung finanzieren, weil sie durch den Verzicht auf eine Besetzung der Stelle für die kurze Zeit wegen Mutterschutzes ausgefallene Museumspädagogin Geld eingespart hat.

Im Museum ist es wegen der Rückführung einiger Ausstellungsstücke lichter geworden. Gerade abgeholt wurden die beiden letzten, an die Familie von Bismarck rückübereigneten Stücke – ein kleines Bleiglasbild und eine Moltke-Statuette, Leihgaben aus dem Altmärkischen Museum. Bis auf eine Ausnahme sind jetzt die Besitzverhältnisse geklärt und es gibt keine Eigentumsansprüche mehr.

Das Motto der LandArt-Ausstellung „Kunst für Demokratie" lautet in diesem Jahr wie das Jahresprogramm: „Jahrestage". Andrea Hopp: „Es wird eine bunte Mischung geboten, teils identisch mit den Eckdaten im Bildungsprogramm, teils sie ergänzend – aber alle Einzelstationen zu einer großen Kunstausstellung quer durch den Park gruppiert." Termin für das Kunstfest mit Ausstellungseröffnung ist Sonnabend, 31. März, also am Osterwochenende. An dem Tag findet traditionell auch wieder die Aktion „Kinder laufen für Kinder" statt. Die Arbeitsgruppen zu jeder Ausstellungsstation sind bereits gebildet. Historische Themen und Persönlichkeiten werden künstlerisch dargestellt. So wird beispielsweise das Stendaler Theater der Altmark das Gemälde „Sonnenblumen", das Vincent van Gogh 1888 gemalt hat, künstlerisch gestalten. Der Schönhauser geschichtsinteressierte Hobby-Fotograf Manfred Jann widmet sich der Schlosssprengung im Jahr 1958.