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Blumenstrauß Immer zur Stelle, wenn was zu tun ist

Ob Probleme mit der Elektrik oder andere handwerkliche Dinge - der Nitzower Eberhard Westphal ist immer zur Stelle.

Von Andrea Schröder 08.10.2016, 01:01

Nitzow l „Wir wollten Karten spielen. Ich gehe dann vormittags ins Dorfgemeinschaftshaus und drehe die Heizung auf. Doch die funktionierte nicht. Ein kurzer Anruf bei Eberhard reichte. ,Ich komme gleich‘, sagte er und war kurz darauf da. Er ist immer bereit zu helfen, wenn irgendwas ist“, sagt Ingrid Schaper. Die Vorsitzende der Ortsgruppe der Volkssolidarität Nitzow kann von vielen Dingen berichten, wo Eberhard Westphal ganz selbstverständlich helfend eingesprungen ist.

Das liegt dem gelernten Elektriker im Blut. Ob für ein neues Storchennest ein Untergestell gebaut werden muss, die Wetterfahne auf dem Kirchturm anzubauen ist oder am Weihnachtsbaum für die Weihnachtsfeier der Senioren des Haveldorfes die Lichter anzubringen sind – Eberhard ist zur Stelle, wenn er gerufen wird. Erst vor kurzem hatte Ortsbürgermeister Karsten Grey diese Erfahrung wieder machen dürfen. Der Pavillon war kaputt gegangen – Eberhard Westphal hatte die Lösung. Und das schneller als gedacht. Das reparierte Teil wieder abzuholen, sollte der Vorwand sein für einen Kurzbesuch bei dem 68-Jährigen, bei dem er dann mit dem „Blumenstrauß des Monats“ – einer Aktion der Volksstimme gemeinsam mit der Avacon – überrascht werden sollte. Die Überraschung gelang trotzdem, als am Dienstagabend der Ortsbürgermeister, die Vorsitzende der Volkssolidarität und das ehemalige Stadtratsmitglied aus Nitzow Sigrun Paries bei Westphals klingelten. Auch der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr Gerd Müller hatte Eberhard Westphal für diese Ehrung vorgeschlagen.

„Wir können uns immer auf Eberhards Unterstützung verlassen“, sagt Karsten Grey und berichtet etwa von logistischer Hilfe bei den Strandfesten, von der Stromversorgung für den DJ unten an der alten Fähre am Hafen oder Reparaturen auf dem Festplatz. Gerd Müller erinnert daran, dass er maßgeblich mit dazu beigetragen hat, die hundert Jahre alte Nitzower Fähre vor der Verschrottung zu retten. Für Eberhard Westphal ist das alles selbstverständlich. Ihm liegt viel an seinem Heimatdorf, in dem er mit seiner Frau Margot in seinem Geburtshaus wohnt. Seit 1972 gehört er der Feuerwehr an. Dass die Nitzower Kameraden oft erste Plätze belegten, lag auch daran, dass er die Pumpen immer ordentlich geschmiert hatte. Dem Angelverein gehört er im nächsten Jahr 60 Jahre lang an. Der Jagdgenossenschaft steht er als Vorsitzender vor. Viele Jahre war er als Elektriker bei der LPG tätig. Auch zu ungewöhnlichen Zeiten helfend zur Stelle zu sein, ist für ihn nicht ungewöhnlich. Wenn nachts die Melker anriefen, weil etwas nicht funktionierte, war er da. Und noch heute weiß jeder, dass Ebergard eine Lösung hat. Auch, wenn irgendwo ein Lkw im Schlamm stecken geblieben ist, wissen die Leute, dass er mit seinem Trecker hilft.

Nach der Wende war er Gemeindearbeiter und mit der Eingemeindung nach Havelberg Stadtarbeiter, bis er mit 60 in den Ruhestand gehen konnte. Die Elektrik des Pferdemarktes ist ihm gut bekannt. Auch heute noch, wenn er seinen Sohn Ralf, der beruflich in seine Fußstapfen getreten ist, auf den Festwiesen hilft. In der Landwirtschaft groß geworden, betreibt Eberhard Westphal noch heute Ackerbau auf 20 Hektar Land. Von Ruhestand kann nicht die Rede sein. Will er vielleicht mal kürzer treten? „Das kann er nicht“, sagt seine Frau. Rund um die Uhr ist er im Übrigen auch gern Opa. Beide kümmern sich rührend um die vier Enkel im Alter von sechs, acht und elf Jahren. Die jüngsten sind ein Zwillingspärchen.

Viele Jahre war Eberhard Westphal Mitglied im Gemeinde- beziehungsweise Ortschaftsrat. Seit sieben Jahren vertritt er seinen Ort im Havelberger Stadtrat und versucht, die Belange der Dorfbewohner einzubringen. Was nicht immer einfach ist, wie jüngst, als die neue Hundesteuer beschlossen wurde. Er ist eng verbunden mit seinem Dorf. „Wenn ich den Kirchturm nicht sehe, werde ich nervös“, sagt er. Die Dorfgemeinschaft ist ihm wichtig, und für diese leistet er eben auch gern Hilfe.

Wenn auch Sie jemanden vorschlagen möchten, der den „Blumenstrauß des Monats“ für sein ehrenamtliches Engagement verdient hat, rufen Sie uns bitte an unter 039387/76821 oder schicken eine Mail an redaktion.havelberg@volksstimme.de