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Blumenstrauß Ein Dank für den Spielplatz-Erbauer

Dass die Schollener nun einen tollen Spielplatz besitzen, ist Steffen Menze zu verdanken. Dafür erhält er jetzt einen Blumenstrauß.

Von Ingo Freihorst 14.10.2017, 01:01

Schollene l „So einen engagierten Fachmann, der das dann auch noch alles ehrenamtlich erledigt, muss man erst einmal finden“, begründete Schollenes Bürgermeister Jörg Wartke die Ehrung mit dem Volksstimme-Blumenstrauß des Monats Oktober. Steffen Menze habe damals sofort zugesagt, den Spielplatz zu bauen.

Nicht nur das: Immer, wenn in der Gemeinde Arbeitseinsätze oder anderes anstehen, ist Steffen Menze mit dabei, fährt Jörg Wartke fort. „Er ist sehr hilfsbereit und immer da, wenn er gebraucht wird.“ Doch sei er nicht nur ein Genie mit der Kettensäge, sondern könne auch toll malen – ein wahres Naturtalent eben.

Steffen Menze war überrascht, als ihm Annie, Frieda und Matti im Gemeindebüro den Blumenstrauß überreichten. Er hatte sich schon Gedanken gemacht, denn der Bürgermeister hatte ihn wegen einer Nachfrage zum Spielplatz-TÜV ins Büro gebeten. Dabei war doch längst alles geklärt, alle TÜV-Auflagen hatte er abgearbeitet. Es war ein Vorwand, stellte sich heraus, die Ehrung sollte schließlich eine echte Überraschung werden.

Natürlich waren die drei Kinder schon mehrfach auf ihrem neuen Spielplatz gewesen, den Steffen Menze ehrenamtlich mit etlichen Helfern in unzähligen Stunden zwischen Mai und September des Jahres errichtet hatte. „Ich habe die Stunden nicht gezählt“, berichtet er. Die Kinder konnten die Fertigstellung kaum erwarten.

Erst sei es nur ein Spielgerät gewesen, was er auf Anfrage des Schollener Fördervereins „Lebendiges Schollene“ errichten sollte. Doch hatte er weitere Vorschläge parat, so dass es am Ende eine komplette Anlage wurde. Allein 150 Meter Robinienholz musste der gelernte Forstwirt dazu hobeln und verarbeiten. Es ist übrigens nicht sein erster Spielplatz, auch der auf dem Zeltplatz im brandenburgischen Nachbarort Steckelsdorf entstand unter seiner Mitwirkung.

Seit über 25 Jahren ist Steffen Menze, der hauptberuflich im Bundesforstbetrieb „Nördliches Sachsen-Anhalt“ arbeitet, zudem aktives Mitglied der Schollener Feuerwehr. Am Donnerstagnachmittag der Vorwoche, als Orkan „Xavier“ über die Region fegte, war sein Können beim Umgang mit der Motorkettensäge wieder sehr gefragt: „Ich hatte zu Hause schon vorab zwei Sägen bereitgelegt und diese dann bei der Alarmierung mit zur Feuerwehr genommen, denn dort haben wir nur zwei davon“, berichtete er.

Bei der Forstwirt-Lehre hatte er auch Schnitzen gelernt, damals hatte er Anhänger geschnitzt und damit schon als Jugendlicher etwas Geld verdient. Durch puren Zufall kam er vor 13, 14 Jahren zum Schnitzen mit der Kettensäge – er wurde dazu aufgefordert. Warum sollte man nicht auch mit der Säge schnitzen können, meinte er. Seine erste mit der Säge geschnitzte Figur wurde sogleich bewundert; dass es sein Erstling war, wollte ihm keiner glauben.

Nach der Wende hatte er ein weiteres Hobby für sich entdeckt: die Öl- und Aquarell-Malerei. Eines seiner Werke verziert die Fassade des Gerätehauses der Schollener Wehr. Ein anderes, auf dem die Schollener Kirche zu sehen ist, hängt sogar in Mexiko. Ein Schollener war vor Jahren dorthin ausgewandert, seine Angehörigen schenkten ihm das Bild zum Geburtstag als Erinnerung an die alte Heimat.

Wenn auch Sie jemandem für sein ehrenamtliches Engagement mit dem „Blumenstrauß des Monats“ Dankeschön sagen möchten, rufen Sie uns unter 039387/76821 an oder schicken Sie eine Mail an redaktion.havelberg@volksstimme.de. Wir freuen uns über Ihre Vorschläge.