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Blumenstrauß Havelberger sorgt für leuchtende Kinderaugen

Der zehnte und letzte „Blumenstrauß des Monats“ 2016 geht an Bernhard Maslow für sein Engagement beim Havelberger Adventskalender.

Von Andrea Schröder 10.12.2016, 00:01

Havelberg l Als sich am 1. Dezember das erste Türchen im Havelberger Adventskalender geöffnet hatte, gab es bei den Gastgebern vom Verein „denkMal und Leben“ in der Domkurie D8 eine Überraschung. Die Volksstimme hatte einen großen Blumenstrauß mitgebracht, den Vereinsvorsitzende Ute Schröter an Bernhard Maslow überreichte. Als Dankeschön für seine ehrenamtliche Arbeit für die vorweihnachtliche Aktion, die sie einst initiiert hatte. Auch Bürgermeister Bernd Poloski war zum Auftakt der Jubiläumsausgabe des Adventskalenders erschienen und dankte allen Akteuren für ihr Engagement, mit dem sie vor allem vielen Kindern, aber auch etlichen Erwachsenen bis zum Weihnachtsfest schöne Stunden mit Geschichten und Liedern bescheren.

Ute Schröter hatte 2007 mit der Künstlerin Dorothée Zombronner den Adventskalender ins Leben gerufen. Später kam das Kulturprojekt Stadtinsel mit ins Boot. Bernhard Maslow bringt sich seit dem Jahr 2012 mit ein und hält die organisatorischen Fäden in seinen Händen. „Ich musste mich damals beruflich neu orientieren und hatte am Stadtführerlehrgang teilgenommen, um eventuell ein zweites Standbein zu haben. Die Zeit nutzte ich auch, um mich um den Adventskalender zu kümmern. Dann wurde es mehr und mehr Verantwortung und ich habe mir den Hut, oder besser die Weihnachtszipfelmütze aufgesetzt“, denkt der Havelberger zurück. Schon als Redakteur des GeneralAnzeigers war er mit dem Adventskalender vertraut. Denn die Volksstimme-Redaktion öffnete von Anfang an an einem Tag in der Adventszeit ihre Türen für Kinder und Erwachsene. Als in einem Jahr die Geschichte der Häuser im Mittelpunkt stand und damit der einstige Schulkonsum in der Schulstraße 8, kümmerte er sich um eine kleine Ausstellung von Dingen, die zeigten, was es dort einst zu kaufen gab. Das Blaulichtmuseum Beuster hatte sie bereitgestellt.

„Es ist viel Arbeit hinter den Kulissen, die man gar nicht sieht“, erzählt er von zahlreichen Gesprächen mit Gastgebern, die an 23 Tagen im Dezember ihre Türen öffnen. Am 24. Dezember öffnet sich der Paradiessaal am Dom zum Krippenspiel der Kirchengemeinde. „Ich hatte mir am Anfang das Ziel gesetzt, dass es weit mehr Interessenten dafür gibt als diese 23 Termine. Das ist mittlerweile der Fall. Es kommen immer neue Gastgeber hinzu, andere müssen dafür dann mal pausieren. Und alle lassen sich was einfallen für die Gäste, das ist der schönste Dank.“ Für jeden Tag müssen zudem die Termine abgestimmt werden, damit stets ein Weihnachtsmann dabei ist, die musikalische Begleitung gesichert ist und die Eselführer aus der Domkurie D8 im Einsatz sind. Neben „Chef-Weihnachtsmann“ Ralf Billhardt und Christina Blume, die mit Gitarre und Akkordeon den täglichen Gesang begleitet, schlüpfen zum Beispiel Henning Hellwig und Hans-Jürgen Nisch ins rote Kostüm. Annette Riemann unterstützt bei der musikalischen Begleitung. Aus der D8 sind es Ute Schröter, Bernd und Diana Lucht sowie Horst Krause, die mit den drei Eseln den Weg der Kinder und Erwachsenen vom Treff am Rathaus zu den Gastgebern begleiten. „Ohne diese vielen Helfer wäre das alles gar nicht möglich“, gibt Bernhard Maslow, der, wenn Not am Mann ist, auch selbst ins Weihnachtskostüm schlüpft, den Dank weiter.

Als Jobcoach beim Bildungsverbund Handwerk Altmark und freier Mitarbeiter der Volksstimme ist er gut ausgelastet, doch macht es ihm alle Jahre wieder große Freude, mit dem Adventskalender für leuchtende Kinderaugen zu sorgen. Dass es seit einigen Jahren Liederhefte gibt und somit die Weihnachtslieder textsicher gesungen werden können, ist ihm ebenfalls zu verdanken. Als frisch gebackener Opa hat er natürlich die Hoffnung, irgendwann mal Enkelin Hanna, die am 14. November geboren wurde, mit zum Adventskalender nehmen zu können. Doch ist der Weg recht weit. Denn sie lebt in Japan, wo ihr Papa Sebastian Maslow seit über zehn Jahren zu Hause ist.

Für den „Blumenstrauß des Monats“ 2017 nehmen wir gern Ihre Vorschläge unter 039387/768 21 entgegen. Im Januar startet die Wahl zum „Havelberger des Jahres“.