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Campingplatz Umbauarbeiten für die neue Saison

Die Saison auf dem Havelberger Campingplatz geht zu Ende. Es sind nur noch wenige Camper da. Dafür laufen Umbauarbeiten für die neue Saison.

Von Wolfgang Masur 01.11.2017, 23:01

Havelberg l „Wir wollen für die kommende Saison den Kaffee- und Kuchenbereich in unserer ,Oase zum Biber‘ erweitern und verschönern“, erzählt Wolfram Heldt, der sich an einer Trockenbauwand zu schaffen macht. Er ist Seniorchef in der Havelberger Inseltouristik (HIT), die seit vielen Jahren den Campingplatz auf der idyllischen Spülinsel betreibt. Juniorchef ist Sebastian Heldt. Die zahlreichen Camper, die alljährlich dort ihren Urlaub verbringen und sich erholen, finden in der kleinen gastronomischen Einrichtung Eis, Kaffeespezialitäten, hausgemachten Kuchen und kleine deftige Snacks. Jetzt, nach dem offiziellen Abcampen, das am 21. Oktober stattfand, können diese und andere Arbeiten erledigt werden, ohne jemanden zu stören.

Sebastian Heldt verrichtet die letzten Arbeiten an der gerade neu geschaffenen Überdachung am Grillplatz. „Beim Abcampen wurde die Überdachung schon genutzt, denn es hat geregnet und wir konnten trotzdem Grillen. In gemütlicher Runde haben wir mit zahlreichen Campern das Jahr Revue passieren lassen und hatten an der Feuerschale einen sehr angenehmen Abend.“ Für Familie Heldt war die Saison 2017, trotz des oft schlechten Wetters, eine gute Saison. „Die Gäste waren zufrieden, es gab viele lobende Worte und die meisten Camper wollen wiederkommen und unseren Platz auch weiterempfehlen“, erzählt der Juniorchef.

In der Nähe des Bistros sind Hammerschläge zu vernehmen und beim Rundgang über den Campingplatz, der mit 80 Touristikstellplätzen und 30 Jahresplätzen, teilweise mit Havel- und Domblick, sowie Reisemobilstandplätzen aufwarten kann, sind die „Bauherren“ schnell gefunden. Andreas Ladwig, er ist mit seiner Frau Carola und seinem Bekannten Olaf Nedpow beim Winterfestmachen des Wohnmobils anzutreffen. „Wir kommen aus Wusterhusen in Mecklenburg/Vorpommern und werden als Dauercamper hier in Havelberg bleiben“, freut sich Carola Ladwig.

Die Ladwigs haben einen tollen Stellplatz für ihr Wohnmobil, denn er befindet sich direkt hinter dem Zaun des Campingplatzes mit herrlichem Blick auf den Winterhafen und die historische Altstadtinsel. „Es war der Platz von unserem Onkel, der sich hier über viele Jahre sehr wohlgefühlt hat und nun aber leider verstorben ist. Wir haben seinen Platz übernommen und freuen uns auf all das, was in der Zukunft so kommt“, blickt Carola Ladwig voraus. Die Hanse- und Domstadt Havelberg haben sie bei Besuchen des Onkels schon etwas kennengelernt. Aber das reicht ihnen nicht, denn sie wollen auch die gesamte Umgebung von Havelberg „bewusst“ erleben. Die Männer haben vor dem Wohnmobil den Fußboden neu gestaltet und erledigen die letzten Arbeiten in diesem Jahr.

Das Campen ist für die Eheleute Ladwig nichts Neues, denn sie waren schon an Nord- und Ostsee auf Campingplätzen, aber: „Hier ist es ruhiger, man hat keine Zwänge und fühlt sich irgendwie freier. Der Platz ist klein, aber fein und sehr familiär. Die Betreiber und das Personal sind sehr nett und waren uns eine große Hilfe“, schwärmen die Camper. Die Enkelkinder waren auch zum Kurzbesuch auf dem Platz und zeigten sich ebenso begeistert, denn in der Natur pur haben sie in Form von Besuchern wie Igel, Waschbär und Eichhörnchen schon tolle Erlebnisse gehabt.

„Ein weiterer Vorteil ist es, dass der naturbelassene Platz eingezäunt ist und so kann man die Kinder auch einmal frei laufen lassen. Und nicht zu vergessen die kleine Badestelle auf der anderen Seite der Insel. Im kommenden Jahr werden wir die alten Kirchen in dieser schönen Region erkunden“, planen die Eheleute im Voraus.

Große Hilfe beim Einrichten ihres Platzes bekamen sie von den Havelberger Nachbarn Gudrun Plückhahn und ihrem Lebensgefährten Peter Richter. Die 67-Jährige hat in diesem Jahr „diamantene Hochzeit“ mit „ihrer“ Insel, denn 1957 war sie zum ersten Mal mit ihren Eltern zum Zelten auf dem Eiland. „Ich bin auf der Insel groß geworden und meine Kinder auch. Wir hatten damals mit einem Zelt angefangen und haben nun einen Wohnwagen, in dem wir jeden Sommer verbringen. Nur in den Wintermonaten ziehen wir zurück auf die Stadtinsel, wo wir unsere Wohnung haben“, erzählt die Dauercamperin.

Mit ihrem Peter ist sie immer noch sehr aktiv auf dem Campingplatz und kümmert sich zum Beispiel um das Reinigen der Sanitäranlagen. Wichtig sind der Blumenliebhaberin aber auch ihre unzähligen Blumen vor dem Stellplatz. Peter Richter, er ist inzwischen 75 Jahre alt, kümmert sich um die schwereren Arbeiten und hat vor kurzem auch beim Beräumen des Windbruchs mitgeholfen.

„Wir wollen es doch alle hier schön haben und fühlen uns sehr wohl. Solange es noch geht, soll es auch so bleiben“, wünscht sich das „Inselkind“ Gudrun. Mit vielen anderen Dauercampern und Campern freuen sie sich auf das nächste Jahr, auf den Frühling und eine hoffentlich wieder schöne Zeit auf der Campinginsel.