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Deichbruch Kegler danken ihren Sponsoren

Am 10. Juni vor drei Jahren brach in Fischbeck der Deich. An dem Gedenktage luden die Kegler alle Sponsoren zu einer Dankeschönfeier ein.

Von Ingo Freihorst 10.06.2016, 18:00

Fischbeck l Vereinsvorsitzende Petra Lobitz ist noch immer tief bewegt, wenn sie über die Zeit nach dem 10. Juni 2013 berichtet – das war ihr auch in ihrer Dankesrede anzumerken. Emotionen kommen aber nicht nur hoch, wenn sie an die schlimmen Folgen der Flutkatastrophe denkt, sondern auch an die nachfolgende Welle der enormen Hilfsbereitschaft aus ganz Deutschland.

Als sie nach der Evakuierung nach Fischbeck zurückgekehrt waren, schwankten die Gefühle zwischen Ohnmacht und Verzweiflung, es herrschten aber auch Ratlosigkeit und Wut. Petra Lobitz hatte gleich zwei Baustellen – ihr Wohnhaus als auch die Kegelbahn waren überflutet worden. „Als ich die Tür aufgeschlossen und vorsichtig geöffnet hatte, nahm man sofort einen bestialischen Gestank nach Ammoniak und Moder wahr“, berichtet sie vom ersten Abstecher ins Haus der Vereine nach der Stunde Null. Alles war nass, aufgequollen, verschimmelt und stockig. „Wir ließen wegen der frischen Luft die Tür offen und fuhren noch verzweifelter auf unsere private Baustelle.“

Zwei Tage später wollten sie zum Aufräumen zurückkommen. Die Überraschung war groß, als alles ausgeräumt und gesäubert war. An der Tafel stand „Heilbronn hilft“ und „Hamburg hilft“ – mit jedem Tag kamen mehr Helfer. „Niemals hätten wir mit so einer großen Welle der Hilfsbereitschaft gerechnet“, dankte Petra Lobitz allen.

Drei Jahre später präsentiert sich die Kegelbahn schöner als je zuvor. Ein großer Monitor an der Hallendecke informiert über die Trefferzahl. Vereinsmitglied und Tischler Steffen Beutling hatte für den Vereinsraum einen fünf Meter langen Tisch gebaut, der dennoch nur auf vier Beinen steht. Der Clou: Diese Beine sind als Kegel geformt, zudem wird der Tisch am Ende schmaler – so können alle beim Kegeln zuschauen.

Insgesamt waren 15 Spender eingeladen worden. Wie die Sportgemeinschaft Aufbau Boizenburg, welche über 8500 Euro gesammelt hatte. Oder Schwarz-Weiß Münster, die 3200 Euro spendeten. Sportler in Mahlwinkel, Walsleben und Werben hatten gesammelt, eine Spende kam auch von den Havelberger Kegelfreunden sowie den Rotariern aus Stendal.

Eingeladen waren aber auch örtliche Vereine sowie die Verwaltung. Vier Infotafeln, welche Vereinsmitglied Günter Heine aus Wust angefertigt hatte, berichteten über die Vereinsgeschichte und die zahlreichen Spendenaktionen.

Derzeit kegeln in Fischbeck 32 Sportler. Nach der Flut gingen die Kinder von der Fahne – jetzt will man wieder eine Nachwuchsriege aufbauen. Erste Anfragen gab es schon.