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Domfest Hitze begleitet die Besucher

Trotz großer Hitze strömten am Sonnabend viele Besucher zum 14. Havelberger Domfest.

Von Andrea Schröder 26.06.2016, 18:09

Havelberg l Die markanten Töne des Dudelsackes klangen in der Mittagszeit vom Domberg herunter, als sich viele Besucher über die Domtreppe hinauf zum Dom begaben. Mit den Gruppen „Pipentid“ und „Wolgemut“ hatten die Organisatoren zwei Altbekannte nach Havelberg geholt, die der 14. Auflage des beliebten Festes mittelalterliches Flair geben. In den Nachmittagsstunden allerdings waren die Musiker nicht mehr so weithin zu hören. Zum Festgottesdienst im Dom war Ruhe ringsum – selbst Tacki und Noisly schalteten ihre Mikrofone aus und erzählten ihre ganz eigene Version des Froschkönigs in normaler Lautstärke zu Ende – und im Anschluss unterhielt „Wolgemut“ die vielen Gäste in der vergleichsweisen Frische des Paradiessaales beim Kuchenbasar. Später traten beide Gruppen auf der Bühne auf dem Propsteiplatz auf.

Nachdem der stellvertretende Bürgermeister André Gerdel und Pfarrer Frank Städler die Besucher auf dem Propsteiplatz punkt zwölf Uhr begrüßt hatten, waren es die „Havelspatzen“ und die Tanzgruppe „Arabeske“, die mit Kinder- und Volksliedern sowie modernen Rhythmen das Publikum auf der Bühne unterhielten. Die Sonne prallte erbarmungslos auf den Platz. Dicht an den Mauern oder unter den Schirmen an den Sitzbänken suchten alle Schatten. Torsten Wolf sorgte rasch für einen Pavillon für die Bühne. Die Kinder hätten sonst wohl kaum die gute Stunde Programm schadlos überstanden. Dieses Mal nahmen sie ihre Zuschauer mit auf eine Busreise durch die Elb-Havel-Region und entdeckten Blumen, Bienen, Katze, Schafe, Storch und sogar Papageien. Auch Regenwürmern und dem Floh waren Lieder gewidmet.

Im Schatten der Linde am Paradiessaal trafen sich unterdessen Simone Dülfer und Judith Tetzlaff mit zahlreichen Gästen zur sagenhaften Domführung. Weshalb die Frau Harke einen Groll gegen den Havelberger Dom hegte, erfuhren die Besucher ebenso, wie die Geschichte vom Tode des Bischofs Johann Wöpelitz und weshalb die Chorherren im Dom noch immer nicht zur Ruhe kommen. Zum Schluss erfreuten die beiden Havelbergerinnen mit ihrem zweistimmigen Gesang. Unter anderem erklang das Lied „Wenn ich ein Vöglein wär“.

Unter der Leitung von Kirchenratsmitglied Ralf Dülfer hatte die evangelische Kirchengemeinde gemeinsam mit den bewährten Partnern Stadt, Stadtwerke, Prignitz-Museum und katholischer Gemeinde ein Jahr nach der Buga wieder ein Domfest auf die Beine gestellt, wie es die Havelberger und ihre Gäste kennen und lieben. André Gerdel begrüßte auch die Initiatoren des Festes, Thomas und Gabriele Krispin. Der damalige Havelberger Pfarrer hatte mit Interessierten das Domfest im Jahr 2001 aus der Taufe gehoben. Zum Hochwasser 2013 musste es abgesagt werden und im vorigen Jahr hatte der Zweckverband das Domfest im Buga-Areal organisiert. Wurde da so manch liebgewonnener Programmpunkt vermisst, gab es dieses Jahr wieder eine große Vielfalt an Musik, Handwerk, Essen und Trinken, Handel und Unterhaltung. Neu war dieses Mal der Ort des Geschehens. Aufgrund der Bauarbeiten am Westflügel wurde das Fest vom Domplatz auf den Propsteiplatz und den Baschehof verlegt, was gut bei Besuchern ankam. Zudem öffnete der Kräuterstand der Gartenrunde im Dekaneigarten. Wer wollte, konnte sich in der Kleingartensparte „Am Nußberg“ umschauen. Im Kreuzgang hatten Händler und Handwerker ihre Stände aufgebaut. Im Klosterhof gab es nicht nur Spaß mit Tacky und Noisly, sondern auch Spielmöglichkeiten für die Kinder. Das Prignitz-Museum lud zu kostenfreiem Eintritt sowie Basteln mit Anna Wischnewski ein. Die Spinngruppe Klietz zeigte dort das Spinnen, Klöppeln und Friemeln.

Hausmeister Detlef Preetz drehte auf dem Baschehof mit Besuchern Seile. Steinmetz Reinhold Rogge arbeitete an einer Eule. Kurt Kubat zeigte seine Schmiedekunst. Reichhaltig war das Angebot an Speis und Trank. So hatte Küster Andreas Engel in der Gulaschkanone Erbsensuppe gekocht. Sabine Ball und Maria Zohm vom Prignitz-Museum brutzelten Bratkartoffeln, Buletten und Würstchen. Bei Gerhard und Sebastian Meyer drehte sich ein Schwein am Spieß. Sehr gut angenommen wurde auch wieder der Kuchenbasar im Paradiessaal, für den 60 Kuchen gespendet worden sind. Gerda Schürmann freute sich sehr darüber und dankt allen Kuchenbäckerinnen und -bäckern.

Am späten Nachmittag schauten sich viele Besucher das Kindermusical „Die Heilung des Gelähmten“ im Dom an. Nahezu perfekt spielten und sangen die Mitglieder des Kinderchors unter Leitung von Domkantor Matthias Bensch ihre Rollen.

Ein Dankeschön haben sich alle verdient, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Bis zum Abend hin hatten Groß und Klein ihr Vergnügen. Mit den Feuertänzen der Gruppe „Feuermond“ fand der Trubel seinen Abschluss. „Es ist alles super gelaufen“, schätzte Ralf Dülfer Sonntagmittag ein, nachdem die Aufräumarbeiten erledigt waren.