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Domkurie Staudentauschbörse und altes Handwerk

Im Garten der Domkurie 8 fand am Sonnabend die erste Staudentauschbörse mit Handwerkermarkt statt.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 25.04.2016, 01:01

Havelberg l Auch wenn sich Frühling anders anfühlt, so haben die Besucher der Domkurie 8 die Zeit im so schön angelegten Garten und im Haus doch genossen. Hier begegneten sie kreativen Menschen, die ihr Handwerk vorstellten. Wie Sabine Rudolf. Sie hatte mal einen Buchbindekurs in der D 8 mitgemacht und das Hobby für sich entdeckt. Ihre gute Idee: Aus alten Kalendern von Stefan Warnstedt verwendet sie die schönen Havelberg-Motive und verarbeitet sie zu Hüllen für Notizblöcke. Nicht nur hier griffen die Gäste gern zu, sondern auch bei den Angeboten von Elke Semmler aus Stüdenitz. Und die macht so einiges: filzen, stricken, aus vergorenem Tee „Kombucha“ herstellen, Fruchtaufstriche aus Löwenzahnblüten, Quitten, Orangen und Kaffee... Die Rezeptur für den Tee auf ihrem Verkaufstisch stammt auch von ihr und trägt den Namen „Bahndammverschnitt“ – die Zutaten stammen von den Wiesen und Wegrändern entlang der alten Strecke des „Pollo“, der einst in die Prignitz rollte.

Nicht nur die Buchbinderin ließ sich gern bei ihrem Handwerk zusehen, sondern auch Maren Reinhold aus Klietz beim Klöppeln und Ulrike Salzmann aus Havelberg beim Spinnen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit gehören zu der breiten Palette kreativer Produkte, die es im Café der D 8 neben Kaffee und selbstgebackenem Kuchen auch als Andenken an den Besuch in Havelberg zu kaufen gibt – Gefilztes, Genähtes, Keramik aus der Töpferei, Nudeln, Brotaufstrichte, Honig, Öle, Seifen ... An sieben Tagen pro Woche ist das Café geöffnet, freut sich Ute Schröter, die Vorsitzende des einladenden Vereins „denkMal und Leben“, dass die vielfältigen Angebote in der D 8 so gut angenommen werden. Mit ihrem Lebensgefährten Henrik Hempelmann hatte sie es sich am Sonnabendvormittag für eine kurze Verschnaufpause an einem der Tische im Garten gemütlich gemacht und sie plauderten gern mit den Besuchern und Mitwirkenden. Dazu gehörte auch Christa Ringkamp von der Gartenakademie Gut Zichtau. Der im Sommer 2014 angelegte Garten unter dem Leitfaden von „Natur im Garten“ hinter der D 8 entstammt ihrer Idee. Aus der verwucherten Brachfläche ist ein einladender Garten geworden, der sowohl Erholung bietet als auch Platz für das Wachsen von Obstbäumen sowie Gemüse auf Hochbeeten. Der alte Pavillon von etwa 1870, zur Buga aufgearbeitet, steht am Ende des Laubenganges, an dem Kiwi, Rose und Wein rankeln. „Wenn wir die Zusage vom Stadtrat bekommen, können im Pavillon ab Sommer Trauungen stattfinden“, freut sich Henrik Hempelmann schon auf ein weiteres Angebot, mit dem die Attraktivität der D8 gesteigert wird.

Die Besucher der Staudenbörse gingen am Sonnabend nicht nur mit neuen Pflanzen für ihren Garten nach Hause. So manch einer kaufte auch die angebotenen Produkte, zu denen auch Marmelade von Annemarie Püschel oder Genähtes von Katrin Böhm gehörten.

Fazit: Es wird wieder eine Staudentauschbörse mit Handwerkermarkt geben.