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Ehepaar Endres Auswanderer verschlägt es auf die Kanaren

Anfang August war das Ehepaar Endres vom Schönhauser Damm gen Süden aufgebrochen. Wo sind sie jetzt?

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 08.01.2018, 11:43

Schönhauser  Damm/La Palma l An ihrem eigentlichen Ziel in Portugal sind sie nicht geblieben, sondern mit dem alten „Esel“ noch weiter in den wärmeren Süden gefahren. Ohne großartig zu „bocken“, brachte das alte Wohnmobil die Auswanderer Ina und Meik Endres sowie ihre Hündin Mia wohlbehalten bis nach Portugal. An schönen Flecken meist an Seen, Flüssen oder am Meer legten sie Rast ein, verweilten manchmal auch ein paar Tage und genosssen die Sonne, während es in Deutschland herbstlich wurde. In einem Reiseblog, den Ina Endres schreibt, kann man den Weg verfolgen. Für die Volksstimme-Leser hat sie die zurückliegende Zeit zusammengefasst:

Im Oktober sind wir im Süden Portugals, kurz vor der spanischen Grenze bei Monte Gordo an der Algarve, angekommen. Dort war es bis einschließlich November noch fast sommerlich warm und wir konnten jeden Tag baden gehen. Seit Dezember ist meine Tochter Anja bei uns, die vorher drei Monate auf La Gomera war und uns eigentlich nur besuchen wollte. Auch sie hat ein Wohnmobil als Zuhause.

Ab Dezember war es dann in Portugal kalt, vor allem nachts, recht kühl und wir haben gefroren. Deshalb beschlossen wir, weiterzufahren auf die Kanaren, wo es gleichmäßiger warm ist. Die Fähre ging am 23. Dezember. Start war in Huelva in Andalusien in Südspanien, rund 70 Kilometer von unserem Standort in Portugal. In der Nacht von Heiligabend auf den ersten Feiertag sind wir auf Teneriffa angekommen, von wo wir mit der nächsten Fähre bis La Palma gefahren sind.

So kam es, dass Weihnachten für uns bis auf ein paar Lieder auf der Fähre komplett ausfiel. Wir verbrachten die Zeit fast ausschließlich auf dem obersten „Hunde-Deck“ bei Mia. Der Wettergott war uns gnädig, wir hatten eine ruhige Überfahrt und überstanden die fast 40 Stunden alle gut. Dann nochmal vier Stunden von Teneriffa nach La Palma. Am 26. Dezember Tag sind wir über die Insel, genannt „Isla bonita“ – die „schöne Insel“, an die Westküste gefahren. Die Insel hat mehrere Klimazonen, von sommerlich warmem Küsten- und Badeklima ganzjährig an der Westküste bis zu Hochgebirgsklima in den höchsten Vulkan-Regionen auf fast 2500 m Höhe. Die Natur vor allem im Norden, den wir noch weiter erkunden wollen, ist atemberaubend und urwüchsig. Einen Ausflug dorthin haben wir ja schon gemacht – da müssen wir auf alle Fälle noch öfter hin. Auch um beurteilen zu können, ob und wie lange wir hier tatsächlich bleiben wollen oder können.

Denn eventuell ist eine weitere Option doch wieder unsere Lieblingsinsel La Gomera, wo wir ja schon öfter waren. Aber ob und wann wir dort hin fahren, wissen wir noch nicht. Anja ist schon irgendwie auf dem Sprung nach Gomera, aber wir alle wollen noch den Flohmarkt hier in Tazzocorte abwarten sowie den Hippie-Markt in Argual, wo wir vielleicht noch ein paar Kontakte knüpfen oder auffrischen können. Und dann weitersehen, was sich hier wirklich für Möglichkeiten ergeben.

Wir selbst bleiben auf alle Fälle bis Ende Februar hier, da wir in den ersten drei Februarwochen Besuch von Freunden vom Schönhauser Damm bekommen. Danach sehen wir weiter. Und das ist ja auch der Sinn und Zweck des sogennanten „Easy-living“ – dass man flexibel und kurzfristig entscheiden kann, wann man wohin fährt und wie lange man bleibt.

In den nächsten Tagen wollen wir erstmal Richtung Süden, dabei aber immer auch im Inland die diversen Vulkanrouten ablaufen. Wir sind gespannt, die Insel für uns zu entdecken!

Das Fazit der fünf Monate, die wir mit-dem-Esel-unterwegs sind, ist ein durchweg Positives! Es geht uns gut, wir lassen es uns gut gehen, leben leicht und einfach, ohne Ballast. Ein paar „Altlasten“ verfolgen uns noch, zum Beispiel ist der Jahresabschluss unserer verschiedenen Geschäfte noch nicht gemacht. Aber auch das ist demnächst abgeschlossen.

Wir haben die Entscheidung, auszuwandern, bis jetzt noch keine Sekunde bereut, wir würden es jederzeit wieder tun. Es waren die besten fünf Monate, die wir je hatten, und es geht so weiter!

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