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Einweihung Hunderte feiern das neue Krankenhaus

Nach der offiziellen Einweihung des erweiterten und modernisierten Krankenhauses war die Bevölkerung am Freitag zum großen Fest eingeladen.

Von Wolfgang Masur 03.07.2016, 15:54

Havelberg l Hunderte Havelberger und Gäste aus Nah und Fern zeigten gleich zum Beginn des Festes ihre Verbundenheit zum Havelberger Krankenhaus. Der Domplatz war gut gefüllt mit interessierten Menschen. Aber auch auf dem neu gestalteten Innenhof des KMG-Klinikums hatten sich unzählige Gäste eingefunden.

Die erste Führung durch den Bettenhausneubau und die modernisierten Stationen übernahm Kathrin Bartel von der Pflegedienstleitung. Sie konnte die riesengroße Gruppe, die zunächst außen um den Neubau ging, um dann durch den Haupteingang in den sanierten Altbau zu gelangen, kaum überblicken. „Wir wollten die Gruppe erst aufteilen, aber das hätte nicht viel gebracht, da noch einmal so viel Leute auf die zweite Führung warteten“, so Kathrin Bartel nach dem Rundgang. Die zweite gut gefüllte Gruppe wurde von Pflegedirektor Marcus E. Welzel geleitet. Die diensthabenden Schwestern und Pfleger hatten an diesem Tag, zusätzlich zu ihren Aufgaben, viele Fragen zu beantworten und freuten sich auch über liebevolle Begrüßungen von ehemaligen Mitarbeitern und Patienten sowie Havelberger Bürgern.

Auf großes Interesse stießen auch die alten Bilder vom Aufbau des damaligen Kreiskrankenhauses Havelberg und den ehemals dort beschäftigten Ärzten und Schwestern, die aus dem Nachlass des früheren Volksstimme-Mitarbeiters Franz Schurwanz stammen. Sie befinden sich jetzt im Archiv von Wolfgang Masur und er stellte sie der KMG zur Gestaltung der Flure und Patientenzimmer zur Verfügung. Hier erblickte auch die Tochter des damaligen Chefs des Krankenhauses, Obermedizinalrat Dr. Werner Krätzig, Meike Müller das Bild ihres Vaters und war sehr gerührt. Klinikgeschäftsführerin Pia Gabel hatte Meike Müller eingeladen, so dass sie sich ein Bild davon machen kann, wie das Lebenswerk ihres Vaters, der in Havelberg ein beliebter Arzt war und sich seit 1949 um den damaligen Neubau bemüht hatte, fortgeführt wird. „Ich war sehr erfreut über die Einladung und bin jetzt begeistert davon, was ich hier so alles sehen und erleben kann. Vor einigen Jahren war ich das letzte Mal zur goldenen Konfirmation hier und nun ist in Havelberg noch alles von der Buga so herrlich anzusehen“, freute sich die in Rostock wohnende Meike Müller. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Bernd Poloski und der Feierstunde am Vormittag, genoss sie es, sich die einstige Wirkungsstätte ihres Vaters anzuschauen.

Die Begeisterung stand aber allen Gästen ins Gesicht geschrieben, die nach der Führung wieder auf den Innenhof ankamen. Dazu zählte auch der ehemalige Bürgermeister aus Glöwen Reimar Heering, denn: „Ich bin begeistert und fasziniert zugleich von der modernen Medizin, die hier angewandt und den Gästen auch sehr verständlich erklärt wird. Eine Gastroskopie musste ich auch schon erleben, aber wie es richtig funktioniert und die dünnen Nadeln dazu, das habe ich heute erst an der Puppe gesehen. Alle Achtung, auch zum Haus selbst. Da braucht man sich keine Sorgen machen, wenn man mal krank wird“, freute sich der Senior.

Im Flurbereich wurden von Prof. Dr. Thomas Wertgen und Dr. Thomas Vintense im Stundentakt ärztliche Fachvorträge präsentiert. Die Gastroskopie wurde von der Ärztin Dolores Hanitzsch und den Schwestern Sandra Lorenz und Bärbel Zimmermann an der Puppe demonstriert. Dabei ging ihnen ein neuer „Assistenzarzt“, der für viel Begeisterung sorgte, zur Hand. Der neunjährige Moritz, Enkel von Birgit und Uwe Lemke, konnte von seiner Hilfe im Notfall gar nicht genug bekommen und erzählte abends noch sehr aufgeregt seinen Eltern davon. Ähnliche Helfer waren auf dem Hofgelände zu beobachten. Am Klinikstand wurden Blutdruck und Blutzucker gemessen, es gab eine Diätberatung und eine Gummibären-OP. Die Erstversorgung von „Schwerstverletzten“ und das Reanimationstraining lockten zahlreiche Kinder und Jugendliche an. Der Stand war von Auszubildenden der KMG Bildungsakademie und deren Betreuern besetzt.

„Die Azubis sind im dritten Lehrjahr und stehen kurz vor ihrer Prüfung. Daher ist dieser Tag heute hier eine kleine praktische Vorprüfung“, sagte Lehrkraft Kerstin Peters. Maximilian ist Azubi zum Krankenpfleger-Helfer und musste als „Schwerverletzter“ mit klaffenden Wunden herhalten. Eberhard Genge, Alexander Böhm und Jörg Wittstock waren mit einem Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe vor Ort. Am Fahrzeug der Havelberger Feuerwehr konnte David Koch mit seinen Kameraden die Neugierde der kleinen und großen Besucher stillen. Auf dem Dom­platz hatte sich die Cover-Band Nightfever unter die Zuschauer gemischt und sorgte für gute Stimmung. Das gelang auch Clown Tommy, der fast jeden Luftballonwunsch erfüllte. Das Wetter hielt sich gut und die Besucher der Einweihungsfeier waren von allem begeistert. Die Hüpfburg wurde gut genutzt und beim Schminken, das vom Jugendzentrum betrieben wurde, standen die Jüngsten Schlange.