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Erinnerungen Altes Schloss war beliebter Spielplatz

Ein freudiger Sonntag für 21 Senioren in Schönhausen! 50 und 60 Jahre nach ihrer Konfirmation erhielten sie erneut den kirchlichen Segen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 08.05.2018, 01:01

Schönhausen l Superintendent Otto Held war es einst, der die jungen Leute Palmsonntag 1958 und am 26. Mai 1968 konfirmierte. Dieses Mal stand Pfarrer Ralf Euker vor der Festgemeinde.

Neun Goldene Konfirmanden waren der Einladung gefolgt: Regina Kuphal (geborene Kurzhals), Hannelore Meier (Nuß) Gisela Rösicke (Bleiß), Elvira Fricke (Schmidt), Gabriele Bos (Guß), Hans-Hermann Bachmann, Manfred Haak, Armin Jablonowski und Ernst Huber. Aus Jugendzeiten hatten sie sich viel zu erzählen. Drei waren noch länger als bis zur 10. Klasse mit der Schule verbunden: Gabriele Bos als Lehrerin und später Grundschulleiterin und Gisela Rösicke sorgte viele Jahre für saubere Klassenzimmer. Regina Kuphal, die seit elf Jahren im Pfarrbüro arbeitet und das anschließende Beisammensein mit Hannelore Meier organisiert hatte, erinnert sich daran, dass ihr Jahrgang eine ruhige Gruppe gewesen ist. „Und Superintendent Held hatte so eine schöne Handschrift!“ Und auch das ist in Erinnerung geblieben: Am 2. Mai 1954 sind gleich vier Mädchen auf die Welt gekommen: die Konfirmandinnen Regina Kuphal und Hannelore Meier, sowie Karin Schleusner (sie lebt in Potsdam) und Renate Richter (geborene Junghans), die nach Bad Schwartau gezogen ist.

Waren die Gold-Konfirmanden einst folgsam, so heckten die Diamantenen Jubilare so manchen Streich aus. Christa Jacobs (Kleine) erzählt, dass der heute in Werben lebende Horst Krüger mal einen Stein vor die Tür zu dem Raum, in dem der Konfirmandenunterricht standfand, gelegt hat, „wir sind nicht mehr rausgekommen“. Neben diesen beiden gehören zu den Diamantenen Konfirmanden noch Marlis Bäsel (Elling), Marita Symannek (Schliefke), Roswita Grüneberg (Götzke), Annemarie Krause (Sieg), Brigitte Spanowski, Sylvia Willke (Rühle) und Loni Semlin (Krause) sowie die Hohengöhrenerinnen Sieglinde Tschentschel (Gebert), Anke Möwing (Kähler) und Sigrid Schwarz (Fröhnel), die bis zur 4. Klasse in ihrem Heimatort zur Schule gingen und dann nach Schönhausen kamen. „Wir waren die Ersten, die 1950 in der neuen Schule im einstigen Bismarckschen Gut II eingeschult wurden“, erzählt Marlis Bäsel. Unvergessen sind die schöne Stuckdecke im heutigen Trauzimmer. „Und Hausmeister Herrmann ist zum Heizen immer mitten im Unterricht ins Klassenzimmer gekommen und hat Kohlen auf den Eisenofen aufgelegt.“

Ebenfalls in Erinnerung ist das Lehrerehepaar Dräger und Gerda Zinke. Und auch das: „Wir haben als Kinder immer so gern im alten Schloss gespielt.“ Sylvia Willke und Christa Jacobs erzählen vom wunderschönen Kronleuchter, dem Schmuck um den Kamin oder der großen Treppe. Und vom unterirdischen Gang, der das 1735 gebaute Schloss mit dem Gut II verband. Nur der Zugang war zu Kinderzeiten der Konfirmanden noch frei, „der Gang ist eingestürzt, als die F 107 gebaut wurde“, weiß Sylvia Willke, die sich sehr mit der Geschichte der Bismarck-Familie und Schönhausens auskennt.

Die Diamantenen Konfirmanden nutzten das Jubiläum auch gleich für ein Klassentreffen, zu dem in der „Alten Linde“ nach dem Gottesdienst dann noch einige Wegbegleiter dazu kamen. Groß war die Freude, dass auch Blandine Dräger, die zeitweise Klassenleiterin war, die Einladung annahm. So konnten die Erinnerungen an die Zeit in der Schule wieder aufgefrischt werden.

Viele der Jubel-Konfirmanden sind in Schönhausen und Umgebung geblieben. Die von außerhalb Angereisten nutzten die Gelegenheit zu einem Spaziergang durch das Dorfzenrum und den Park und auch die Möglichkeit, über die Treppe hinauf zum Kirchturm zu steigen und von hoch oben einen Blick über den Heimatort zu werfen.