Der beste Besuch seit 15 Jahren

Havelberg l „Manche Leute hätten wirklich nichts dagegen, wenn wir unsere Tore jetzt noch, bei den Temperaturen um die 25 Grad, geöffnet halten würden“, erzählt Tabea Techel, die von den Havelberger Stadtwerken im Erlebnisbad eingesetzte verantwortliche Schwimmmeisteri. „Ich wurde auf der Straße schon angehalten und gefragt, warum wir das denn nicht tun.“ Die Antwort darauf ist nicht schwer. Weil die Nächte bereits im September recht kalt sind, würden die Heizkosten im Bad in die Höhe schießen. Mit den äußerst geringen Einnahmen von nur wenigen Besuchern und dem notwendigen Personalaufwand dazu – auch der muss schließlich bezahlt werden – wäre das absolut nicht vereinbar.

So gesehen, sei es schon vernünftig gewesen, die Badesaison in Havelberg am 17. September zu beenden, schätzt Tabea Techel ein. Zumal auch zu diesem Zeitpunkt der Besucherandrang schon sehr nachgelassen hatte, so dass es sich kaum noch lohnte, das Freibad – trotz des nach wie vor herrschenden schönen Wetters – zu öffnen.

„Die gesamte Saison betrachtet, die vom 12. Mai bis zum 17. September dauerte, gehört 2018 aber zu den besten Jahren seit der Wiedereröffnung des Bades im Jahr 1997“, sagt sie. Und das nicht nur, was die in dieser Zeit fast durchweg sommerlichen Temperaturen betrifft. „Das war wirklich ein Sommer, wie man ihn sich als Schwimmmeisterin wünscht. Was sich am Ende auch in der Zahl der Badelustigen widerspiegelte. Denn insgesamt 39.980 Gäste wurden vom Mai bis zum September gezählt. Das ist übrigens das beste Ergebnis der letzten 15 Jahre und das zweitbeste seit 1997; nur das Jahr 2003 war mit 40.816 Besuchern noch ein bisschen besser.“

Aber auch diese Zahl, da ist sich Tabea Techel sicher, wäre in diesem Jahr geknackt worden. Wenn sie nicht zwischendurch erkrankt wäre, was zur Folge hatte, dass das Bad für einen Zeitraum von drei Wochen jeweils montags und dienstags geschlossen werden musste. Denn Ekkehard Liebsch als ihrem Stellvertreter und Gerd Maaß als weiterem Rettungsschwimmer war es nicht zuzumuten, drei Wochen lang jeden Tag 12 Stunden lang in der Einrichtung Dienst zu schieben.

Neben dem sehr guten Zulauf, vor allem auch aus den brandenburgischen Nachbarregionen, zeigte sich die Schwimmmeisterin auch mit der Auslastung der Schwimmkurse sehr zufrieden. „Alle neun Kurse vom Mai bis zum September waren praktisch ausgebucht, es gab sogar Wartelisten – auch das hatten wir lange nicht.“ In Zahlen ausgedrückt, erhielten dabei insgesamt 90 Kinder und ein Erwachsener Schwimmunterricht. Nicht alle Kinder konnten diesen mit Erfolg abschließen. „Aber meistens kommen sie dann im Jahr darauf wieder“, weiß Tabea Techel aus Erfahrung.

Äußerst positiv und zur vollsten Zufriedenheit der Angestellten im Bad und der Teilnehmer verlaufen ist zum Abschluss der Saison am 17. September auch die Premiere eines Hundebadetages in Havelberg. „Der Wunsch von Hundefreunden danach bestand eigentlich schon im Jahr 2017, doch da passte es dann letztlich auch mit dem Wetter nicht mehr“, erinnert sich die Schwimmmeisterin. In diesem Jahr jedoch konnten die Bedingungen für den Hundebadetag nicht besser sein. Insgesamt 15 Vierbeiner waren dazu mit ihren Herrchen oder Frauchen erschienen, „ein gelungener Auftakt“, schätzt Tabea Techel ein. Zumal er nicht unbemerkt blieb. Unter anderem gelangte die Hundebadetag-Premiere sogar in die Sendung „Sachsen-Anhalt heute“ des MDR-Fernsehens und in den Hörfunk. „Alle, die mit ihren Tieren dabei waren, wünschten sich für 2019 eine Fortsetzung. Und so soll es denn auch sein“, versicherte Tabea Techel im Gespräch mit der Volksstimme.

Apropos 2019: Bis Mitte April herrscht jetzt erst einmal Ruhe im Erlebnisbad am Lindenweg. Dann beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. „Und egal, wie das Wetter zu dieser Zeit ist: Es sind volle vier Wochen Arbeit, bis dann die Eröffnung erfolgen kann“, weist sie auf einen Umstand hin, der nun mal nicht zu ändern ist.