1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Wildwest am Silbersee in Kamern

Ferienfreizeit Wildwest am Silbersee in Kamern

Jedes Jahr hat die Ferienfreizeit der evangelischen Jugend im Grünen Haus in Kamern ein anderes Motto. Diesmal war es der „wilde Westen“.

Von Ingo Freihorst 08.08.2016, 16:32

Kamern l Die vier kriminellen Dalton-Brüder, der Wachhund Rantanplan sowie das Pferd Jolly Jumper spielen in der seit 1946 erscheinenden belgischen Comic-Serie um den einsamen Gesetzeshüter Lucky Luke eine wichtige Rolle. Etliche der Figuren aus der beliebten Serie fanden sich in der Vorwoche auch während der Ferienfreizeit der evangelischen Jugend im Grünen Haus in Kamern an, allen voran natürlich Lucky Luke in seinem gelben Hemd.

Damit auch das Ambiente stimmt, wurde aus der Umweltbildungsstätte kurzerhand „New Greenville“, der Kamernsche See daneben mutierte zum „Silbersee“, an dessen anderem Ufer Indianer sowie üble Banditen wie Billy the Kid die Gegend unsicher machten. Und natürlich die Daltons. So wurde denn auch mal schnell der „Laden“ im Camp überfallen.

Eine große Aufgabe im Wilden Westen war der Bau einer Telegrafenleitung, wozu Draht, Holzpfähle und Transportmittel benötigt wurden. Um an Draht zu gelangen, mussten „Kaninchen“ erlegt werden, mit dem Erlös vom Fellverkauf kam man an den Draht. Außerdem wurden Planwagen für den Transport gebaut, berichtete Wildwest-Pressesprecherin Fränze Malzahn aus Havelberg. Sie war auch dafür zuständig, die kleinen Cowboys täglich zu informieren.

Die Wagen wurden wiederum beim Geländespiel ausgestattet. Dazu musste auch über den See gepaddelt werden, auf der anderen Seite gab es Stationen. Um an Leder zu gelangen, musste eine Kuh gemolken werden, für die Holzproduktion waren Weidensamen nötig.

Jeden Abend gab es am Lagerfeuer eine Gute-Nacht-Geschichte. Dabei gab es eines Abends große Aufregung, ein Planwagen war verschwunden. Doch war nicht Billy the Kid der Übeltäter, sondern Häuptling „Durstiger Bär“, er hatte den Wagen umgeparkt.

Jeden Tag gab es Workshops, wie Brotbacken im Lehmofen, Traumfänger basteln, Lieder dichten oder Elixiere brauen. Zudem wurden Tomahawks gebaut, mit dem Bogen geschossen oder Strähnchen in die Haare geflochten. Sport wie Fußball oder Paddeln durfte auch nicht fehlen.

Zum Abschluss fand am Sonnabend einen Gottesdienst in der Kamernschen Kirche statt, wo die Kinder von ihren Erlebnissen berichteten.

Die Handwagen waren übrigens im Vorfeld gespendet und aufbereitet worden – die Vorbereitungen liefen bereits seit einem Jahr. Wie gewohnt war die Freizeit wieder komplett ausgebucht, es musste sogar einigen abgesagt werden.