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Feuerwehr Dieses Jahr ist Baustart für Gerätehaus

125 Jahre alt wurde die Feuerwehr Wust im Vorjahr. Einen Rückblick auf das Jubiläumsjahr gab es am Freitag auf der Jahreshauptversammlung.

Von Ingo Freihorst 15.01.2017, 14:00

Wust l Das Wichtigste zuerst: In diesem Jahr soll mit dem Bau des neuen Wuster Feuerwehrgerätehauses begonnen werden, informierte Bürgermeister Bodo Ladwig. Unklar ist noch der Standort, es gibt zwei Varianten: den Bauhof oder den Jugendklub. Der Bürgermeister und auch die Ratsmehrheit favorisieren den Jugendklub, der Rat hat dazu das letzte Wort. In den kommenden Wochen steht noch ein Vor-Ort-Termin an, dann wird entschieden. Nötig ist der Neubau, weil ein größeres Einsatzfahrzeug angeschafft werden muss, was mit Schere und Spreizer ausgestattet ist.

Wie in anderen Orten auch sorgt die Wuster Feuerwehr nicht nur für die Sicherheit der Dorfbewohner, sondern engagiert sich mit Hilfe ihres Fördervereins auch bei der Gestaltung des dörflichen Lebens. Den Auftakt eines jeden Jahres bildet das Weihnachtsbaumverbrennen, das im Vorjahr am 9. Januar stattgefunden hatte. Dem schloss sich – wie auch dieses Jahr wieder – eine Woche später die Hauptversammlung im Seniorenraum an.

Intern wurde am Gründungsdatum, dem 6. Februar, in der Schönhauser „Elbaue“ schon mal auf das Jubiläum angestoßen. In aller Öffentlichkeit begangen wurde die 125-Jahr-Feier am 18. Juni, wozu sich auch etliche befreundete Wehren eingefunden hatten. Stark vertreten war die Delegation aus dem südhessischen Zotzenbach – diese Wehr hatte 1990 ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF 8/TS für Wust gespendet, was hier bis 1998 genutzt worden war. Das Fahrzeug hat der Förderverein der Wehr inzwischen erworben und instand gesetzt. Der Oldie soll nunmehr die Wehr repräsentieren, auch kann man ihn für Transporte nutzen.

Umfangreiche Hilfe kam beim Fest von der Partnerwehr aus dem brandenburgischen Milow: Die Aktiven halfen bei der Versorgung, so dass die Wuster Aktiven auch mal selbst feiern konnten, sie stellten eine alte Pferdespritze für den Wettkampf und zerlegten zudem mit dem Schneid- und Spreizgerät ein Auto.

Damit das Fest auch entsprechend würdig gefeiert werden konnte, hatte der Förderverein um Gordon Fabius im Vorfeld eifrig Klinken geputzt: Bei einer Straßensammlung im Dorf wurden 360 Euro gespendet. Mit Hilfe von Sponsoren – darunter auch die Verbandsgemeinde – kamen am Ende um die 4000 Euro zusammen. „Es war ein rundum gelungenes Fest“, blickte Gordon Fabian in seinem Bericht zurück.

Den ersten Einsatz in 2016 registrierten die Wuster Aktiven am 10. Februar: In Sydow brannte ein Keller. Weil sich eine Tankanlage in der Nähe befand, war der Einsatz nicht ganz ungefährlich gewesen. Erneut heulten die Sirenen am 19. März, es handelte sich um eine Übung in Melkow, zehn Aktive eilten dorthin. Geübt wird auch, um Probleme zu erkennen – solche gab es hierbei mit dem Sprechfunk.

Umsonst gewesen war für die 14 angerückten Wuster ein Alarm am 24. Juni, wo an der nach Mangelsdorf führenden Straße ein Pflaumenbaum umgefallen war. Als die Wuster an der Einsatzstelle eintrafen, hatten die beiden Melkower Aktiven das Hindernis bereits weggeräumt.

Wie bei einem Verkehrsunfall auf der nahen B 188 zu verfahren ist, wurde bei der Ausbildung am 19. August geübt. Zu einem echten Unfall auf der Bundesstraße wurde die Wehr dann am 5. September alarmiert, ein Auto war in einem Maisfeld gelandet.

Sehr schlimm für alle beteiligten Feuerwehrleute war der Unfall am 4. Oktober, als ein Lkw-Fahrer frühmorgens vor Arbeitsbeginn sein Fahrzeug kontrollieren wollte, dabei eingeklemmt und tödlich verletzt wurde. Ärgerlich war dann noch einmal die Alarmierung am 2. Dezember zu einer Rauchentwicklung auf dem Wuster Damm, welche dort allerdings nicht gefunden werden konnte.

Auch gab es 2016 wieder einige gemeinsame Ausbildungen mit den Fischbeckern, unter anderem wurde die Bekämpfung eines Waldbrandes im dortigen Gewerbegebiet geprobt. Zusammen mit den Fischbeckern klang das Jahr denn auch am 17. Dezember im Seniorenraum aus – nach der Ausbildungsauswertung folgte die Weihnachtsfeier.

Steffen Gottschalk, der stellvertretende Wehrleiter, berichtete über die Aus- und Weiterbildung. Derzeit werden drei neue Aktive in Fischbeck ausgebildet. Im Vorjahr waren es Marcus Reich und Sven Simon, welche danach auch Atemschutzträger wurden. Insgesamt verfügt Wust damit über 12 dieser Spezialisten. Mattes Kieschke besuchte den Lehrgang zur technischen Hilfe in Stendal, Eric Müller spezialisierte sich auf technische Hilfe bei Bahnunfällen sowie Torsten Reumann und Christian Schäler auf ABC-Einsätze. Zusammen mit Ringo Urbahn wurde letzterer zudem Motorsägeführer, auch besuchte er den Gerätewart-Lehrgang an der Feuerwehrschule in Heyrothsberge.

Die Wehr verfügt damit über drei Zug-, einen Gruppen- sowie fünf Truppführer, acht sind zudem Maschinisten, drei Aktive können eine Motorsäge bedienen und sieben haben einen Lehrgang in technischer Hilfe absolviert. Bei der Ausbildung kamen 222 Stunden zusammen, bei den Einsätzen über 80 Stunden und bei den Veranstaltungen nochmals 373 Stunden – ohne die sehr zeitaufwendige 125-Jahr-Feier. Steffen Gottschalk zeigte sich mit dem erreichten Ausbildungsstand der insgesamt 21 Aktiven zufrieden.

Auch 2017 soll die gemeinsame Ausbildung mit Fischbeck fortgeführt werden. Ihre Premiere soll die Brandsicherheitswache erleben, welche zur Sommerschule angeboten wird: Im Vorjahr hatten die Sommerschüler überraschend ein Feuerwerk gezündet, das soll 2017 abgesichert werden. Neu im Programm ist zudem das Ausbildungsangebot für Führungskräfte: Diese werden am 17. März sowie am 10. November geschult.

Gut ist es auch um den Nachwuchs in Wust bestellt: Derzeit zählt die Jugendwehr neun Mitglieder, es gibt für 2017 schon drei Anmeldungen, berichtete Jugendwart Christian Schäler. Drei Ehemalige werden derzeit zum Aktiven ausgebildet.

Dann verkündete er noch eine Überraschung für seine Truppe: Diese hatte beim Wettkampf von sieben Jugendwehren am 25. November den Pokal zum zweiten Male in Folge erkämpft – Verbandswehrleiter Karl-Heinz Pick überreichte den „Pott“ an das erfolgreiche Team und seine Helfer. Auch überreichte der Jugendwart jedem nachträglich noch ein Weihnachtspräsent.