1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Ein Kindheitstraum wird wahr

Feuerwehr Ein Kindheitstraum wird wahr

"Ich will Feuerwehrmann werden!" Wovon Willi Reumann aus Wust schon als Kind schwärmte, geht nun in Erfüllung.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 20.06.2019, 01:01

Wust-Fischbeck l Als Ausbilder André Köppe verkündete, dass „alle bestanden“ haben, fällt den elf zumeist jungen Leuten ein Stein vom Herzen. Auch wenn sie an sieben Sonnabenden bestens zu Truppmänner und -frauen ausgebildet worden sind, hatten sie vor der Abschlussprüfung doch ein bisschen Bammel. Denn es ist eine Menge, was die Kameraden wissen müssen, um ab sofort mit ihren Wehren auszurücken, um in Not zu helfen.

Einer der elf ist Willi Reumann aus Wust. Dass er mal Feuerwehrmann wird, war ihm schon in die Wiege gelegt. Papa Torsten gehört zur Wehrleitung, Mama Dörthe ist aktiv, sein Opa Wilfried war Wehrleiter und etliche andere Familienmitglieder gehörten auch zur Wuster Truppe. Seine Cousine Kim Fabian beispielsweise hat den Lehrgang auch gerade absolivert, seine 18-jährige Schwester Lena ist seit letztem Jahr Truppfrau.

Schon als Dreikäsehoch war er immer dabei, wenn Papa im Gerätehaus zu tun hatte. Und wenn er mal im Feuerwehrauto mitfahren konnte, strahlten die Augen. Mit zehn war Willi dann endlich alt genug für die Jugendwehr, die Ringo Urbahn und Gini Prüfert leiten – und zwar mit so viel Enthusiasmus, dass aus den meisten Jugendlichen aktive Kameraden werden. So gibt es in der Wuster Wehr auch etliche junge Leute, die Verantwortung übernehmen. Derzeit verfolgen sie den Neubau des Gerätehauses, in das sie hoffentlich bald einziehen können. Und ein neues Fahrzeug gibt es auch – also viel Neues, was auf die Wuster zukommt.

Auch Willi will dabei bleiben. Wie intensiv das erst einmal möglich wird, zeigt sich ab Sommer. Denn Willi beendet die Schule, wird eine Ausbildung zum Heizungs- und Sanitärbauer machen. Göttlin ist zum Glück nicht weit – da sollte die Teilnahme an den regelmäßigen Schulungen gut möglich sein. Ob er in Wust bleiben oder zunächst erst einmal in die Ferne ziehen wird – da will sich Willi nicht festlegen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, in Wust zu bleiben, ich lebe gern hier. Man wird sehen, was die Zeit bringt.“

Auch Max Rüge aus Fischbeck ist sich noch nicht sicher, wo seine Zukunft liegt. Er ist 19 Jahre alt und steht vor dem Abschluss seiner Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker in Neuendorf am Speck. Noch wohnt er bei seinen Eltern in Fischbeck. „Wenn ich von meinem Betrieb übernommen werde, kann ich mir gut vorstellen, nach Stendal zu ziehen. Oder zusammen mit meiner Freundin nach Hanover, wo sie studiert. Mal sehen ...“ Der Feuerwehr möchte er auf jeden Fall treu bleiben – ob in Fischbeck oder anderswo.

Anders als bei Willi wurde die Leidenschaft für die Feuerwehr erst spät geweckt, obwohl sein Opa und dessen Bruder – Stabenow – Führungspositionen inne hatten und auch Vater Jörg zu den Aktivsten gehörte. Erst als Jugendlicher, als seine Kumpels Hannes Rückert und Pascal Rektorik immer aktiver in den Jugendwehren wurden und er bei so manchem Dienstabend einfach so dabei war, wuchs das Interesse. Also entschied sich Max, den Truppmannlehrgang mitzumachen. „Es ist schon viel, was man wissen muss. Aber unsere Ausbilder haben die theoretischen und praktischen Stunden interessant gestaltet. Ich fühle mich gut vorbereitet auf den ersten Einsatz.“ Max will ebenso wie Willi auch an den weiteren Fortbildungen wie zum Funker oder Atemschutzgeräteträger teilnehmen.

Außerdem beim Lehrgang mitgemacht haben Domenik Gurke aus Fischbeck, Kim Fabian aus Wust, Richard Jahns und Michaela Schütze aus Sydow, Benny Bennewitz aus Hohengöhren, Ralf Freundt und Leo Budzinski aus Kamern, Lisa Schirmer aus Scharlibbe und Kevin Kerves aus Sandau. Alle Wehrleiter sind stolz auf den engagierten Nachwuchs.