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Feuerwehr Hälfte der Einsätze waren Sturmschäden

2017 war ein recht stürmisches Jahr - was sich auch in der Einsatzstatistik der Feuerwehr Schönhausen niederschlägt.

Von Ingo Freihorst 29.01.2018, 14:20

Schönhausen l An drei Tagen im Juni sowie im Oktober mussten Sturmschäden beseitigt werden, informierte Wehrleiter Karl-Heinz Pick auf der Jahreshauptversammlung. Insgesamt 29 Einsätze wurden von den Schönhauser Aktiven im Vorjahr gefahren, allein 15 davon gehen auf das Konto der stürmischen Wetterkapriolen. Am 22. Juni gab es fünf Einsätze – unter anderem an der Kita, im Neuen Wiehlweg, am Buchtenberg und in der Dammstraße, beim Orkan am 5. Oktober folgten acht Einsatzstellen (wie Gewerbegebiet, Bundesstraße, Klärwerk, Kirchberg, Buchtenbergweg und Bismarckstraße) und auch nach dem Sturm am 29. Oktober mussten an zwei Stellen außerorts umgestürzte Bäume beseitigt werden.

Ansonsten bildeten die Einsätze das breite Aufgabenspektrum einer Wehr ab: Es wurden Brände bekämpft, wie am 28. März auf einer Wiese in Richtung Elbe, am 1. Mai im Wald bei Neuermark-Lübars, am 27. Mai an der Bundesstraße nach Fischbeck, am 19. Juni an der ICE-Strecke und am 23. November in einem Klietzer Keller. Für den Rettungsdienst war am 2. August eine Wohnungstür zu öffnen und eine Ölspur musste am 2. Oktober zwischen den Dämmen beseitigt werden. Ausgelaufene Flüssigkeiten waren am 13. September nach einem Unfall in der Dammstraße zu entfernen und am 2. Dezember wurde eine Person reanimiert.

Schlimm wurde es in der Weihnachtszeit: Bei Verkehrsunfällen auf der B 188 nahe Fischbeck mussten am 22. Dezember sowie am 26. Dezember mehrere eingeklemmte Personen aus den Wracks gerettet werden, darunter auch ein Todesopfer.

Zum Auftakt und zum Ende des Einsatzjahres 2017 hatte es Brandmelderalarme gegeben: Am 15. März in der Elbe-Havel-Werkstatt und am 26. Dezember in einer Wohnung in der neuen Straße – hier hatte ein Ofen gequalmt.

An den Einsätzen waren 26 der insgesamt 27 Schönhauser Aktiven beteiligt gewesen, wobei insgesamt 217 Stunden zusammenkamen, listete der Wehrleiter auf. Bei 18 Einsätzen war die Wehr innerhalb von zwölf Minuten vor Ort, bei drei Einsätzen benötigten die Kameraden länger als eine Viertelstunde. Der mit Abstand einsatzreichste Wochentag war der Donnerstag mit 13 Einsätzen gewesen, mit 4 Einsätzen folgte der Montag. Die Hälfte der Alarme fiel in die Zeitspanne zwischen 14 und 18 Uhr.

Neben den Einsätzen gab es weitere 65 Maßnahmen und Aktionen, wobei nochmals 1024 Stunden zusammenkamen. Aufgelistet wurden im Bericht unter anderem 50 Dienstabende und 5 Leitungssitzungen, Osterfeuer, Schrottsammlung, Tag der offenen Tür am Maifeiertag, Löschangriff-Training, Teilnahmen am Löschangriff in Kamern und am Flutlichtturnier in Hohengöhren sowie am Nikolausmarkt.

Insgesamt 478 Teilnehmer wurden bei den Dienstabenden gezählt, was einem Schnitt von 9,6 Aktiven entspricht. Im Jahr zuvor waren es durchschnittlich noch mehr als 11 gewesen. Die Spanne reichte hierbei im Vorjahr von 5 Teilnehmern im August bis zu 16 Aktiven im Februar. Nach dem Umzug ins angestammte Domizil hofft der Wehrleiter nun wieder auf eine regere Beteiligung.

Zu den Aufgabe einer Wehr zählt auch die Überprüfung der Flachspiegelbrunnen, wovon es im Ort einschließlich des Dammes 45 Stück gibt. Die Brunnen am Bahnhof, am Garagenkomplex in der Heinestraße sowie die beiden an der Einfahrt zu den Stallanlagen in der Dammstraße sind schon seit Jahren außer Betrieb und könnten abgebaut werden. Die beiden Brunnen am Sport- und am Reitplatz fördern nur unzureichend Wasser zutage. Am Schönhauser Damm war ein Brunnenkopf abgefahren und in der Gartenstraße gab es Probleme beim Ansaugen – diese Brunnen wurden im November repariert. Beim Brunnen nahe der Stallanlage auf dem Bauerndamm ist ein Herankommen unmöglich – er ist von Jauche umgeben.

Im Vorjahr bildeten sich zwölf Aktive überörtlich weiter, wobei weitere 209 Stunden Freizeit geopfert wurden. Ebenfalls zwölf Aktive wollen sich in diesem Jahr weiterbilden, wie René Köhler zum ABC-Einsatz, Nico Schoewe als Löschfahrzeug-Maschinist oder Kristin Wiggert als Jugendwärtin.

Beim Löschangriff im Mai in Kamern hatte die Jugendwehr den 1. Platz erkämpfen können, die Männer kamen auf Platz 4. In diesem Jahr ist Schönhausen am 9. Juni Gastgeber für den Ausscheid. Auch nahmen die Aktiven am 1. Juni erstmals an einem Handdruckspritzenwettkampf teil – und zwar beim 200. Kirschblütenfest in Kläden.

Die Partnerschaft mit der niedersächsischen Wehr Weitzmühlen – eine Delegation nahm an der Jahresversammlung teil – wurde auch 2017 weiter gepflegt. Drei Tage lang war eine Abordnung der Partner im September im Bismarckdorf zu Gast, gemeinsam wurde geradelt und gegrillt, eine Tagesfahrt mit dem Förderverein nach Potsdam-Sancoussi stand zudem auf dem Plan. Die Partnerwehr feiert Anfang Juni dieses Jahres ihr 75-jähriges Bestehen, wozu natürlich auch Schönhauser Kameraden eingeladen sind.

In diesem Jahr begeht die Schönhauser Wehr ihr 125-jähriges Bestehen, was am 18. August groß gefeiert werden soll. Und zwar im Rahmen eines Dorffestes, was – nach vielen Jahren Pause – gemeinsam mit anderen örtlichen Vereine auf die Beine gestellt werden soll. Das Programm steht in seinen Grundzügen bereits, ein erstes Treffen der Vereine hatte kürzlich dazu stattgefunden, informierte der Wehrleiter beim Schlusswort.