1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Kameraden erhalten Auszeichnung

Feuerwehr Kameraden erhalten Auszeichnung

Am 140. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Havelberg durfte sich Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

23.07.2017, 16:33

Havelberg l Der 140. Jahrestag der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Havelberg ließ den Sonnabend zum Großkampftag für die Stadtfeuerwehr werden. Zunächst präsentierte sie mit den Ortswehren auf dem Marktplatz ihr Können beim Löschen und Retten. Beim Appell lobte Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler die Kameradinnen und Kameraden für die gelungene Schauübung, für die die zahlreichen Zuschauer viel Applaus spendeten. „Ich freue mich über diese tolle Truppe, in der sich jeder auf den anderen verlassen kann.“ Auch Bürgermeister Bernd Poloski dankte den Kameraden, die mit der Übung ihre Leistungsfähigkeit bewiesen haben. „Alle Wehren haben die Übung gemeinsam gefahren. Das zeigt, dass das Zusammenspiel aller Kameraden funktioniert, wenn es darauf ankommt.“

Eine Überraschung hatte der Verein „Blaue Herzen für Kinderfreundlichkeit“ für die Havelberger Feuerwehr parat: Detlef Ballendat und Hans-Joachim Frey überreichten eine großformatige Urkunde des „Blauen Herzen“. Eine solche Auszeichnung hatte die Wehr vor zehn Jahren zum 130. Geburtstag schon einmal bekommen. Im normalen A-4-Format, wie die Urkunde schon über 500 Male vergeben wurde. Nun hat sie die erste Urkunde im Großformat erhalten: für ihr andauerndes Engagement für Kinder.

Anlässlich des Feuerwehrjubiläums hieß der Bürgermeister dann im Ratssaal zum Festempfang willkommen, zu dem er neben Vertretern der Wehren der Einheitsgemeinde auch Kameraden benachbarter und befreundeter Wehren, darunter aus der Partnerstadt Verden, auch Landtagsabgeordneten Chris Schulenburg, Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich und in Vertretung des Landrates Michael Schneider begrüßte. Auch eine Delegation des Fördervereins des Feuerwehrmuseums Berlin weilte unter den Gästen. Branddirektor Carl Ludwig Scabell hatte die Havelberger Stadtinsel beim Großbrand im Februar 1870 vor der völligen Zerstörung bewahrt. Zudem erwiesen Stadträte und Gewerbetreibende der Feuerwehr durch ihre Teilnahme Dank und Anerkennung.

„Jeden Tag, 24 Stunden, sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr sind Sie für uns da, für unsere Familien, für unser Leben und unsere Gesundheit und nicht zuletzt für unser Hab und Gut“, würdigte der Bürgermeister die Leistungen der 222 Kameradinnen und Kameraden in den Wehren der Einheitsgemeinde. „Sie werden nicht selten aus den schönsten Träumen gerissen, um dann mitunter so manchen Alptraum zu erleben. Und erst wenn das letzte Feuerwehrauto nicht mehr ausrücken und kein Freiwilliger mehr das Ehrenamt ausüben würde, spätestens dann wäre auch dem Letzten klar, dass Geld und Technik allein keine Brände löschen können. Eine Vorstellung, die ich mir gar nicht ausmalen möchte und dessen wir uns alle immer wieder aufs Neue bewusst sein sollten“, hob er die Bedeutung dieses Ehrenamtes hervor. Um so mehr freue ihn, dass die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzausstattung für den Brandschutz auf Landesebene erkannt und den Gemeinden auch weitestgehend zugebilligt wird.

Der Bürgermeister umriss die Aufgaben der Feuerwehr mit der Frage, wofür die Kameraden nicht eingesetzt werden: „Vom vorbeugenden Brandschutz über die Brandbekämpfung bis hin zur Schadensbeseitigung, von der Alarmierung bei Verkehrsunfällen und Schiffshavarien bis hin zur Beseitigung umgestürzter Bäume, von Hochwassereinsätzen und dem Leerpumpen von Gebäuden bei Starkregenfällen oder technischen Störungen bis hin zur Bergung von Tieren aus der Not. Selbst besondere Krankheiten wie die Vogelgrippe beanspruchen mittlerweile das Personal, die Technik und Ausrüstung der Wehr. Allein in den letzten fünf Jahren fuhren unsere Feuerwehren mehr als 320 Einsätze mit weit über 11.000 Einsatzstunden.“

Die ständig wachsende Bandbreite der Anforderungen erfordere ein Höchstmaß an Führung, Koordinierung und vorbildlicher Einsatzbereitschaft der Wehrleitungen und Spezialtrupps. „Das ist nur möglich, weil sich die persönlichen und damit die familiären Interessen der Feuerwehrleute den gemeinnützigen Belangen unterordnen“, sagte Bernd Poloski weiter und dankte in diesem Zusammenhang auch den Familienangehörigen für ihr Verständnis.

Eine besondere Ehre wurde Ulrich Ziegler zuteil. Er durfte sich ins Goldene Buch der Hansestadt eintragen. Der Stadtrat würdigt damit seine 25-jährige Tätigkeit als Stadtwehrleiter. Am 25. Juni 1992 war er in dieses Amt berufen worden.