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Fischbeck Angekommen im neuen Gerätehaus

Alles ist blitzblank und es riecht noch nach frischer Farbe von den noch kahlen Wänden des neuen Fischbecker Gerätehauses.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 15.02.2016, 17:24

Fischbeck l  Die Fischbecker Feuerwehrleute, die Sonnabend zur Jahreshauptversammlung gekommen sind, sind glücklich mit nun besten Bedingungen in einem fast fertigen neuen Gerätehaus. „Danke, dass Ihr trotz der widrigen Bedingungen in der Scheune zweieinhalb Jahre durchgehalten habt!“ Bürgermeister Bodo Ladwig richtete auf der Jahreshauptversammlung dankende Worte an die Aktiven und bekräftigte, dass Gemeinde und Verbandsgemeinde sehr wohl wissen, welche Bedeutung die ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr hat. Auch Gemeindewehrleiter Karl-Heinz Pick sprach seine Anerkennung „für das Durchhalten“ aus, „die Fischbecker Wehr ist ein Vorbild für alle“.

Nun sind die Bedingungen auch wieder ideal – fast. Denn ganz fertig ist das neue Gerätehaus nicht. Bauamtsleiter Ulf Wabbel erinnerte an den äußerst schwierigen Start, weil die Grundstücksfragen nur schwer zu klären waren. Als dann die Wahl auf das alte Kindergarten-Grundstück fiel und alle Genehmigungen erteilt waren, ging es auch flott los. „Vielen Dank an die Wehrleitung, die zu jeder Bauberatung dabei war.“ Wehrleiter André Köppe gab den Dank an Ulf Wabbel zurück, außerdem an die Verwaltung und vor allem Planer Michael Wege, „alle Wünsche wurden berücksichtigt und es war ein gutes Miteinander“. Auch die Bauarbeiter und Installateure haben sehr gute Arbeit geleistet. Nun müssen noch die Außenanlagen angelegt werden – die Schönhauser Bauarbeiter stehen in den Startlöchern. Das Aufstellen der Garagen ist für Mitte März geplant. Ein Schlauchturm zum Trocknen der benutzten Schläuche wird auch noch errichtet – damit spart man sich die Fahrten nach Arneburg zur Feuerwehrtechnischen Zentrale. „Und dann können wir im Frühling große Einweihung feiern“, freuen sich die Fischbecker schon. Dazu wollen sie auch diejenigen einladen, die dazu beigetragen haben, dass ein neues Gerätehaus geschaffen werden konnte. Am Ende wurden immerhin rund 1,3 Millionen Euro Wiederaufbaumittel investiert. Auch Spenden kamen für nicht förderfähige Investitionen zum Einsatz.

Nachdem die letzten Gewerke Mitte Dezember die Baustelle verlassen hatten, machten sich die Aktiven und auch Dorfbewohner fünf Tage an die Arbeit, putzten und räumten auf, so dass der Umzug aus der unbeheizten Scheune noch vor Jahresfrist erfolgen konnte. Im neuen Haus entspricht nun alles den gesetzlichen Anforderungen – ob in der Fahrzeughalle oder im Sozialgebäude mit großzügigen Räumen und Sanitäranlagen sowie einem großen Schulungsraum. Der wird gebraucht nicht nur für die eigene Ausbildung, sondern für Kameraden anderer Wehren, die hier geschult werden.

17mal wurden die Fischbecker 2015 alarmiert. André Köppe ließ diese 263 Einsatzstunden noch einmal Revue passieren. Brände, Unfälle und Hilfeleistungen bei umgekippten Bäumen forderten die Aktiven – nicht nur in Fischbeck, sondern auch bei den Nachbarn in Schönhausen und im Wuster Bereich. Die Befreiung einer eingeklemmten Person nach einem Unfall bei Kabelitz am 28. Oktober war der letzte Einsatz des vergangenen Jahres.

Technisch neu ausgestattet wurden die Fischbecker nicht nur mit einem neuen, gebrauchten Fahrzeug als Ersatz für den bei der Flut geschädigten Tanker, sondern auch mit einem Notstromaggregat, einer Krankentrage und einem Wendestrahlrohr.

Zusammengerechnet mit den Ausbildungsstunden kamen die Fischbecker 2015 auf 1710 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Nun wieder mit einem vernünftigen Domizil ,will sich die Wehr kulturell wieder ins Dorfleben einbringen. Voraussetzung dafür ist die Wiederbelebung des kurz vor der Flut gegründeten Fördervereins, für die sich die Kameraden auf der Jahreshauptversammlung ausgesprochen haben.

Auch die Fischbecker Jugendwehr hat die zurückliegenden zweieinhalb Jahre unter widrigen Umständen überstanden. Jugendwart Christopher Rzyski, unterstützt von Guido Neuer, freut sich über zehn Mitglieder, von denen zwei demnächst zu den Aktiven wechseln. Auch neue Mitglieder stehen schon in den Startlöchern. „Gern können es mehr werden. Kommt doch einfach mal vorbei!“ wendet er sich an die Mädchen und Jungen im Ort. Höhepunkt des Jahres wird das Zeltlager für alle Jugendwehren des Abschnitts Elbe-Havel-Land im August in Fischbeck. 2015 hatte es in Klietz stattgefunden. Es machte den Fischbeckern genauso viel Spaß wie die Teilnahme am Orientierungsmarsch, am Pokallauf oder am kreisoffenen Jugendfeuerwehrtag. Und beim Ausscheid im Löschangriff des Abschnittes haben die Fischbecker sogar den 2. Platz belegt.

Auch wenn die Fischbecker Feuerwehr recht gut aufgestellt ist, so will sie doch neue Mitglieder werben. „Das ist wichtig, um auch in den kommenden Jahren die Einsatzbereitschaft zu sichern", so der Wehrleiter. Deshalb wurden alle in Frage kommenden Personen – immerhin 26 – aus Fischbeck per Post angeschrieben und zum 20. Februar um 16 Uhr ins Gerätehaus eingeladen. Hier soll ihr Interesse für die Mitgliedschaft geweckt werden. „Wir würden uns freuen, wenn viele unsere Einladung annehmen und sich dann bestenfalls für eine Mitgliedschaft entscheiden", hofft André Köppe auf eine erfolgreiche Werbung.