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Fischbeck Pochen auf zügigen Deichbau

„Beeindruckend“ fand Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens die Fahrt über den neuen Fischbecker Deich.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 24.09.2015, 19:21

Fischbeck l Dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) und auch Ost-Bau als Baubetrieb zollte der Landesminister Freitagmittag Anerkennung, dass ein Jahr nach Baubeginn schon so viel passiert ist. Die ersten beiden Bauabschnitte zwischen der Bruchstelle und der B 188 sind in weiten Teilen fertig, ein Abschnitt werde Anfang Oktober sogar noch asphaltiert, der Rest dann im Frühling 2016.

Ganz so euphorisch ist man in Fischbeck nicht. Bürgermeister Bodo Ladwig und Landwirt Dieter Northe sind zwar auch froh über den zügigen Fortschritt auf der Baustelle. „Aber der Deich von der Bruchstelle bis nach Jerichow ist nach wie vor in denkbar schlechtem Zustand. Wir bauen hier wieder auf – aber wir brauchen auch die Sicherheit, dass uns nichts mehr passiert.“ Wegen der Insolvenz der Bochumer Firma, die eigentlich seit Sommer bauen sollte, kommt es nun auch noch zu einer Verzögerung von einem halben Jahr. Der LHW und auch der Minister versicherten, dass am Endtermin festgehalten werde und zeitig im Jahr 2018 will man bereits fertig sein, weil die beiden Abschnitte 3 und 4 gleichzeitig ab April/Mai 2016 gebaut werden.

Über Details will der LHW die Bevölkerung am 16. Oktober auf einer Versammlung in Kabelitz informieren.

Nicht nur bei Fischbeck, sondern auch weiter in Richtung Norden werde gebaut, was Bürgermeister Bernd Witt lobte. Ende des Jahres will das Land ein neues Hochwasserschutzkonzept verabschieden, darin festgelegt auch neue Prioritäten. Wie jetzt schon im Elbe-Havel-Land gehandhabt, sollen zunächst die Abschnitte in Angriff genommen werden, wo die Deiche recht niedrig sind – davon gibt es auch in der hiesigen Region einige Stellen. Deshalb werde auch an verschiedenen Stellen gebaut. Das hält Landrat Carsten Wulfänger für bedenklich. „Man weiß gar nicht mehr, wo der Deich schon fertig ist und wo nicht, um im Falle einer Katastrophe entsprechend reagieren zu können.“ Der LHW will ihm eine aktuelle Übersicht zukommen lassen.

Der Minister, begleitet von den CDU-Politikern Detlef Radke aus dem Jerichower Land und Chris Schulenburg aus Sandau, hatte anschließend Gelegenheit, sich mit Landwirten beim Maschinenring zu unterhalten und deren Sorgen beispielsweise mit den derzeitigen Milchpreisen zu hören.