1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Deich erhält eine Spundwand

Flutschaden Deich erhält eine Spundwand

Die Elbe ist so flach wie noch nie - dennoch wird weiter in den Hochwasserschutz investiert. Jetzt wird der Deich nahe Klietz ertüchtigt.

Von Ingo Freihorst 08.08.2018, 18:11

Neuermark-Lübars l Erst vor kurzem war der Deich ab dem Gänseloch – zwischen Klietz und Scharlibbe gelegen – in nördlicher Richtung saniert worden. Auch hier war eine Spundwand eingebracht worden. Und zwar als Provisorium, denn in dem Bereich ist geplant, sowohl den Wall zurückzuverlegen als auch einen Polder zu schaffen. Genaueres dazu ist am kommenden Dienstag, 14. August, auf einer Informationsveranstaltung mit der zuständigen Umweltministerin und dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) in Tangermünde zu erfahren.

Eine Spundwand wird nun auch südlich der Gänsekuhle errichtet – und zwar auf 1250 Metern Länge bis auf Höhe des Vorwerkes von Neuermark-Lübars. Durch diese Spundwand wird der Deich gleich auf die seit dem Extrem von 2013 vorgeschriebene Höhe gebracht, im Schnitt ist dies ein halber Meter mehr. „Damit wird auch in den kommenden Jahren der Hochwasserschutz in diesem Bereich gewährleistet, denn bis die Rückverlegung beginnt, kann es noch etwa zehn Jahre dauern“, erklärte Flussbereichsleiter Lars Schirmer vom LHW.

Die Ausschreibung hatte die Firma Ostbau aus Osterburg gewonnen, sie beginnt umgehend mit der Einrichtung der Baustelle. Zuerst wird der Kronenweg abgefräst, um die Ebene für die Ramme zu schaffen. Laut Bauzeitplan ist vorgesehen, mit den Rammarbeiten im Oktober zu starten, bis zum 7. Dezember dieses Jahres soll alles fertig sein. Der Deich wird nicht verbreitert.

Der Lagerplatz wird wieder am Gänseloch eingerichtet, die Zufahrten erfolgen über Neuermark-Lübars und Scharlibbe. Denn der Elbweg, welcher vom einstigen Klietzer Bahnhof zur Elbe führt, wird derzeit ebenfalls von der Osterburger Firma flutsaniert – und fällt somit als Baustraße weg. Doch halten sich die Erdtransporte auf dieser Baustelle in Grenzen.

Die Spundwand wird wie die bereits eingebaute ebenfalls eine Abdeckung als Schutz erhalten. In gewissen Abständen werden Übergange für Amphibien und Kleintiere geschaffen.

Die reinen Baukosten wurden mit 1,08 Millionen Euro veranschlagt, hinzu kommen 150.000 Euro für die Planungen. Projektverantwortlicher ist Tobias Koch aus Klietz, er war trotz seiner in Kürze zu Ende gehenden Elternzeit zur Bauanlaufberatung mit anwesend.