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Flutschaden Senke bei Wulkau wird jetzt verfüllt

Zu den vielen Baustellen im Elbe-Havel-Land gesellt sich eine weitere hinzu: Und zwar am Deich im Hohen Gelände nahe Wulkau.

Von Ingo Freihorst 01.07.2016, 18:08

Schönfeld l Zwischen Wulkau und Schönfeld befindet sich wegen des erhöhten Geländes kein Deich. Doch war Elbwasser im Juni 2013 bei der Extremflut durch eine Senke ins Hinterland gelaufen, was aufwendige Verteidigungsmaßnahmen in dem unwegsamen Waldgebiet nach sich gezogen hatte.

Das soll nun nicht mehr passieren, die Senke wird auf 80 Metern Breite verfüllt und die Höhe dem neuen Bemessungshochwasser angepasst. Der Freibord beträgt dann hier 50 Zentimeter, informierte Flussbereichsleiter Reinhard Kürschner vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz LHW. Dieses Freibord sei künftig ausreichend, denn bei Tangermünde wird ein riesiger Flutpolder entstehen, welcher die Deiche im Elb-Havel-Land dann entlastet.

Zudem wird der Deich neben dem Hohen Gelände ab der Überfahrt mit einer Berme verstärkt und ein Teilstück erhält einen 700 Meter langen Verteidigungsweg. Denn das Areal war 2013 nicht zu erreichen gewesen.

Weiterhin werden zwei Teildeiche im anschließenden Bereich mit einer Tondichtung versehen, ihre Böschung wird normgerecht im Neigungswinkel 1:3 hergestellt. Die vier Bauabschnitte haben Längen zwischen 35 und 120 Metern, insgesamt werden 580 Meter Deich saniert.

Die Gesamtkosten für den LHW betragen 800 000 Euro, die reinen Baukosten etwa die Hälfte. Die betroffenen Waldbesitzer wurden für die Holzungen entschädigt, berichtete der Projektverantwortliche Tobias Koch aus Klietz.

Das Baumaterial – verarbeitet werden unter anderem 8100 Kubikmeter Boden – stammt zum Teil aus vorherigen Baumaßnahmen. Da es hier sehr sandig ist, muss der Oberboden aufbereitet werden.

Die Arbeiter der Firma Cont-Trans aus Tangerhütte – diese hatte 2013 auch die Fischbecker Deichbruchstelle abgedichtet – müssen sich strikt an die Baufeldbegrenzung halten. Denn gleich daneben befinden sich geschützte Trockenrasenstandorte, weswegen Zäune aufgestellt wurden.

Im März waren die Wulkauer über die Bauarbeiten informierte worden, einigen von ihnen gehörten Teile des Kiefernwaldes, der für den Deichbau weichen musste.

Weil die Baufahrzeuge bei Wulkau auf die B 107 auffahren, wurde hier eine Tempo-50-Zone eingerichtet.