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Flutschäden Deichbaustellen liegen gut im Plan

Drei Jahre nach der Flutkatastrophe gibt es im Elb-Havel-Land viele Deichbaustellen. So zwischen Wulkau und Schönfeld sowie bei Hohengöhren.

Von Ingo Freihorst 29.09.2016, 15:07

Schönfeld/Hohengöhren l „Die Arbeiter liegen gut im Zeitplan, Ende November soll alles fertig sein“, erklärte Tobias Koch an der Baustelle nahe Wulkau. Der junge Klietzer arbeitet beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) und ist für das Projekt verantwortlich. Ist hier alles beendet, kommt auch das Tempolimit auf der Bundesstraße wieder weg.

Doch bis dahin ist noch etliches zu erledigen. So wird an der Deichüberfahrt bei Schönfeld, wo der Wall vor einer Extremflut immer mit Sandsäcken erhöht werden musste, noch am Deichkörper gearbeitet. Die Tondichtung wird derzeit auf der Wasserseite aufgebracht, ein Mitarbeiter einer Stendaler Ingenieurfirma entnahm gerade Proben des Materials. Wichtig ist die Verdichtung des Tones und seine Zusammensetzung, nicht jeder Ton ist geeignet, den Deich abzudichten. Im Schnitt hat die Tonschürze eine Stärke von etwa einem Meter, das schreibt das Regelprofil der DIN-Norm vor. Verdichtet wird der Ton von einer Schaffußwalze – erkenntlich an ihren markanten Noppen.

Die Norm, nach der alle Sanierungen erfolgen, besagt auch, dass ein Freibord von einem Meter zum Bemessungshochwasser vorhanden sein muss. Deswegen wurden die Deichabschnitte zwischen Wulkau und Schönfeld – wegen des hohen Geländes verläuft dieser hier nicht durchgängig – auf insgesamt knapp 400 Metern Länge erhöht. Insgesamt gibt es hier fünf Abschnitte.

Ein Problem beim Bau waren die alten Kühlwasserleitungen für das KKW Arneburg, welche den Deich durchqueren, denn in einer befindet sich eine Gashochdruckleitung. Nach Rücksprache mit dem Betreiber wurde das Rohr so verdichtet, dass kein Wasser mehr hindurch kann.

Rege gebaut wird auch am Elbdeich bei Hohengöhren, Krone und Berme werden auf 450 Metern Länge mit Asphalt befestigt, 600 Meter sind bereits fertig. Die Panzerüberfahrt erhält wieder die alten Betonplatten. Insgesamt ist diese Baustelle 1300 Meter lang, der Erdbau ist fast beendet. Auf der Wasserseite des Walles ist sogar schon alles wieder grün.

Die Trasse war hier optimiert – also begradigt – worden. Dazu wurden 90 Meter des Altdeiches abgetragen, mit dem Material wurde der neue Deich errichtet.

Auch hier war der zu niedrige Deich vor der Flut von 2013 noch rasch mit Sandsäcken erhöht worden. Das wird künftig nicht mehr nötig sein.