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Förderverein Junger Kauz überrascht Naturfreunde

Bilanz gezogen über seine Arbeit im vorigen Jahr hat der Förderverein „Naturschutz im Elb-Havel-Winkel“.

Von Andrea Schröder 04.06.2016, 01:01

Havelberg l Ein putziger Besucher hatte sich Vereinsmitgliedern vor Versammlungsbeginn gezeigt, als sie draußen vor dem Forsthaus auf der Bank saßen. Ein junger Waldkauz hatte darunter Platz genommen. Ist er tot?, fragten sie sich. Nein. Der junge Vogel hatte sich nur tot gestellt, wie Ornithologe Manfred Kuhnert schnell aufklären konnte. Er nahm ihn in die Hand und es entstanden wunderschöne Fotos.

In der Versammlung blickte der Vorsitzende des Fördervereins „Naturschutz im Elb-Havel-Winkel“ Klaus Heidrich auf das vergangene Jahr zurück. Es war von der Bundesgartenschau geprägt. „Die Stadt war bevölkert mit an der Natur interessierten Menschen. Auch wir als Verein können auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken.“ Die Ausstellung über heimische Tierarten fand wieder regen Zuspruch. Im Rahmen einer AB-Maßnahme konnte Vereinsmitglied Fabian Zombronner viele Gäste im Forsthaus begrüßen. Die Besucher setzen sich im Wesentlichen aus Besuchergruppen des ELCH, vorrangig Schulklassen, sowie Kindergartengruppen und den Teilnehmern der Führungen des Vereins zusammen. Außerdem schauen sich Radfahrer und Individualreisende die Ausstellung an. Manch Interessierte melden sich telefonisch zu Führungen an.

Hinzu kommen Veranstaltungen im und am Forsthaus, wie zum Beispiel das Herbst- und Sommerfest der Förderschule, Veranstaltungen der Bundeswehr und der Biosphärenreservatsverwaltung. Von der Reservatsverwaltung hob Klaus Heidrich besonders Mitarbeiter Klaus Schlegelmilch hervor, der den ständigen Kontakt zum Verein hält und gemeinsam mit dem Verein Naturführungen anbietet. „Armin Wernicke als Verantwortlicher für unsere Region ist ein weiterer Partner, mit dem wir uns regelmäßig zu Fragen unserer Region austauschen. Etwa wenn es um das Haus der Flüsse, Renaturierungsprojekte und Beratungen geht. Weiterer Partner bei Genehmigungen und zu Streuobstwiesen ist der Landkreis Stendal.“

Die Vorträge und Wanderungen, zu denen der Verein monatlich einlädt, waren gut bis sehr gut besucht. Dazu gehörten die Winterwanderung mit Klaus Schlegelmilch, der Vortrag über Wölfe durch Andreas Berbig, die Kanutour auf der Havel, die Kranichbeobachtungen und die Pilzwanderung mit Dr. Wolfgang Fischer. Tradition hat das Herbstfest im und am Forsthaus. Es war wieder erfolgreich und soll fortgesetzt werden.

Klaus Heidrich berichtete weiterhin, dass sich vor allem die Mitglieder Manfred Kuhnert und Kurt-Dietrich Pagel um verschiedene Tierarten kümmern. An der Aderlanke und anderen Standorten an der Unteren Havel wurden über 100 Brutinseln für Trauerseeschwalben ausgebracht und nach der Brutsaison wieder eingelagert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Vogelberingung wurden Vögel beringt und von ihnen biometrische Daten gesammelt.

„Viele unserer Mitglieder tragen zum guten Gelingen der Veranstaltungen und der Ziele unseres Vereins bei, so wie wir alle auch beim Herbstfest 2015 unseren Verein und seine Arbeit präsentieren konnten“, sagte Klaus Heidrich und bedankte sich beim Vorstand und allen Vereinsmitgliedern. Der Verein zählt 33 Mitglieder. Die Zahl ist konstant geblieben.

Neu in der Ausstellung sind zwei Tierpräparate. Der Verein kann jetzt einen Wolf und einen Gimpel sein Eigen nennen.

Die nächste Veranstaltung findet bereits am kommenden Sonnabend, 11. Juni, statt. An der Aderlanke am Stadtrand von Havelberg in der Weinbergstraße ist um 13.30 Uhr Treff zur Beobachtung der Trauerseeschwalben. Manfred Kuhnert weiß viel Interessantes über diese Vögel zu berichten.

Weitere Termine sind unter anderem die Kanutour auf der Havel am 13. August, das Herbstfest am 17. September und die Pilzwanderung am 24. September.