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Freibad Großes Saubermachen vor dem Start

Die Stadtwerke Havelberg bereiten den Start der Badesaison. Ein Hygienekonzept für den Betrieb unter Corona-Bedingungen ist erarbeitet.

Von Andrea Schröder 24.05.2020, 12:59

Havelberg l Die Sonne lacht am Tag vor Himmelfahrt vom blauen Himmel, die Temperaturen lassen an eine Erfrischung im Havelberger Erlebnisbad denken. Normalerweise würden sich schon Badegäste im Wasser tummeln. Zumal Pfingstferien sind. Doch der Saisonstart muss warten. Bis vor kurzem war nicht klar, wann Freibäder angesichts der Corona-Pandemie überhaupt wieder öffnen dürfen. Nachdem es die ersten Signale für Sachsen-Anhalt dafür gab, setzen Schwimmmeisterin Tabea Techel und ihre beiden Mitarbeiter, Rettungsschwimmer Ekkehard Liebsch und der Fachangestellte für Bäderbetrieb Mayk Klapputh, nun alles daran, bald wieder Badegäste in der großzügigen Anlage am Lindenweg begrüßen zu können.

Die Vorbereitungen auf die Saison 2020 hatten frühzeitig begonnen, weil die Stadtwerke als Betreiber des Freibades mit der Stadt ein Grundstück getauscht hatten, um mehr Parkplätze anbieten zu können. Im Februar/März rodeten die Mitarbeiter das Grundstück. Zudem wurde ein neuer Abwasserkanal gelegt. Demontiert ist der Aufsichtsturm der Rettungsschwimmer. Der war in die Jahre gekommen und in dem Glaskasten war es im Sommer ohnehin nicht zum Aushalten. Neu errichtet wurden zwei Pavillons als Schattenspender für die Badegäste.

„Mit Beginn der Corona-Krise wussten wir nicht, was auf uns zukommt und haben zunächst ganz normal begonnen, alles vorzubereiten. Als klar war, dass es keinen normalen Saisonstart Mitte Mai geben kann, haben wir die Arbeiten unterbrochen“, berichtet Schwimmmeisterin Tabea Techel. Normalerweise beginnen die Vorbereitungen um Ostern. Vier, fünf Wochen benötigen die Mitarbeiter, um das Bad startklar zu machen. Dieses Mal legten sie eine zweiwöchige Pause ein. Denn wenn die Schwimmbecken erst einmal mit neuem Wasser gefüllt sind, muss die Umwälzung in Gang gesetzt werden. „Das kostet dann richtig Geld. Um die Kosten nicht unnütz in die Höhe zu treiben, haben wir die Arbeiten unterbrochen. Am Montag haben wir wieder angefangen“, berichtet Tabea Techel. Ziel ist es, am 4. Juni die ersten Badegäste begrüßen zu können. Der erste Schwimmkurs ist für 8. Juni geplant.

Wie der Badbetrieb unter Corona-Regelungen laufen kann, ist in einem Hygienekonzept festgeschrieben. Das haben die Stadtwerke nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen erarbeitet. Da sind zum Beispiel 15 Quadratmeter pro Person im Liegebereich vorgesehen. Fürs Wasser gibt es im Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich unterschiedliche Vorgaben. Demnach dürften sich 500 Leute gleichzeitig im Havelberger Freibad aufhalten, 250 dürfen in den Schwimmbecken sein. „Wir müssen das Kassenhaus ständig besetzen und genau zählen. Dafür haben wir zwei Mitarbeiterinnen. Bei der Aufsicht für die Becken müssen wir stets zu zweit sein und Köpfe zählen“, berichtet die Schwimmmeisterin von hohem Personalaufwand. Vorschriften zur Toilettennutzung und Abstandsregelungen vor dem Sprungturm und an der Wasserrutsche gilt es zu beachten. Der Volleyballplatz wird gesperrt. Die Öffnungszeiten sollen in der Woche auf 11 bis 18.30 Uhr verkürzt werden, an Wochenenden, wenn kein Schwimmunterricht ist, auf 10 bis 19.30 Uhr. Bei den Schwimmkursen werden nur fünf Kinder pro Gruppe aufgenommen, sonst sind es zehn. Der erste soll am 8. Juni beginnen. Einige Kurse, die zum Teil vormittags und abends angeboten werden, sind schon ausgebucht. Die Termine sind im Internet zu finden. Im vorigen Jahr hatten 95 Kinder das Schwimmen gelernt.

Nachdem die Mitarbeiter das alte Wasser abgelassen hatten, begannen sie mit dem Reinigen der Edelstahlbecken. Drei, vier Tage dauert es, bis die Becken mit frischem Wasser gefüllt sind. Das Unternehmen, das die Chlorgasanlage wartet und die Chemie ins Wasser bringt, ist für den 3. Juni bestellt – der Tag, für den das große Schwimmbadfest zum Kindertag geplant war. Es ist abgesagt, kann unter Corona-Bestimmungen nicht stattfinden.

Geht alles klar, kann das Bad am 4. Juni öffnen. Dann wird es noch etwas frisch im Wasser sein, denn das Aufheizen auf 23 Grad dauert einige Zeit. Mit 500 Besuchern zeitgleich ist an normalen Tagen gut auszukommen, schätzt Tabea Techel ein. Anders ist es an heißen Tagen, wo in der Spitze 1300/1400 Besucher gezählt werden. Allerdings sind auch sie nicht alle zur gleichen Zeit da. Ob die Eintrittspreise aufgrund der geänderten Bedingungen neu geregelt werden müssen, ist noch zu klären.