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Fussball Ein Schollener Junge geht seinen Weg

Fußball ist sein Leben. Vom jüngsten Alter an. Und er wünscht sich, dass das noch lange so bleibt.

Von Dieter Haase 17.08.2016, 19:33

Schollene l „Wenn ich älter bin, möchte ich gern mit Mario Götze zusammen in einer Mannschaft spielen“, hat Danilo Martschinkowski aus Schollene vor Jahren einmal gesagt. Denn in dem Nationalspieler sieht er so etwas wie sein fußballerisches Vorbild. Heute ist Danilo 15 Jahre jung – und auf dem besten Weg, sich seine Zukunftswünsche zu erfüllen. Bei Energie Cottbus spielt er in der jetzt beginnenden neuen Saison in seinem ersten B-Junioren-Jahr in der Regionalliga Nordost. „Mit dem Ziel, in die Bundesliga aufzusteigen“, sagt der junge Schollener. In die Junioren-Bundesliga. Zu gerne würde Danilo als Akteur in dieser auch sein Sprungbrett in den Profifußball sehen. „Welcher junge Fußballer träumt nicht davon, später einmal in der 1. Bundesliga und vielleicht sogar in der Nationalmannschaft – an der Seite von Mario Götze – zu spielen“, antwortet er auf die Frage nach seinen sportlichen Zielen und Wünschen.

Seinen Namen sollte man sich auf jeden Fall schon einmal merken. Denn das Zeug, es im Fußballsport zu etwas zu bringen, hat Danilo Martschinkowski. Er weiß, was er will, und arbeitet deshalb fleißig daran. Seit exakt einem Jahr an der DFB-Eliteschule des Fußballs in Cottbus und bei Energie Cottbus. Zuvor über ein Jahr lang in der 1. C-Junioren-Vertretung des 1. FC Frankfurt (Oder), mit der er Brandenburger Landesmeister wurde, im Landespokalfinale stand und bei einem internationalen Turnier in Barcelona Platz 2 belegte.

Die ersten Sporen hat sich Danilo jedoch zu Hause, beim heimischen Fußballverein Blau-Weiß Schollene, verdient. Frank Neumann, Marko Goldbach und Bert Altmann waren seine ersten Trainer; auf den sportlichen Werdegang ihres einstigen Schützlings können sie bereits sehr stolz sein. „In der F- und in der E-Jugend war ich in Schollene am Ball“, erzählt Danilo, „mit Erreichen des D-Jugend-Alters bin ich dann zum BSC Rathenow gewechselt.“ Als Stürmer tat der talentierte Bursche dort vor allem das, womit er sich zuvor schon in Schollene reichlich ausgezeichnet hatte und was man sich auch bei den höherklassigen Rathenowern so sehr von ihm erhoffte: Tore schießen. Und zwar Tore am Fließband.

Bis dann die Frankfurter seine große Begabung erkannten. Nach dem ersten Schulhalbjahr in der 7. Klasse – bis dahin ging er ans Gymnasium in Havelberg – wechselte Danilo an die Oder. Und von dort nach Cottbus, wo er mit der C-Jugend von Energie das letzte Spieljahr in der Regionalliga Nordost – der höchsten Spielklasse, die es in dieser Altersstufe überhaupt gibt – mit Platz 6 abschloss. Auf Tore von ihm war in der Saison 2015/2016 auch in Cottbus Verlass, auch wenn er hier nicht mehr ausschließlich als Stürmer, sondern zunehmend im linken Mittelfeld zum Einsatz kam.

Von all seinen bisherigen sportlichen Erfolgen zeugt zu Hause in Schollene ein Trophäenschrank, in dem für Medaillen und Pokale wegen Überfüllung nahezu kein Platz mehr ist. Zahlreiche Auszeichnungen als „Bester Spieler“ und als „Bester Torschütze“ befinden sich unter anderem darunter. Gut verwahrt wird auch ein Fotobuch vom Turnier in Barcelona. Ein Erlebnis, das der 15-Jährige zu seinen bisher schönsten Fußballstunden zählt. Wie auch den Staffelsieg mit den D-Junioren beim BSC Rathenow oder die Landesmeisterschaft mit den C-Junioren in Frankfurt (Oder).

Große Unterstützung dabei, die sportliche Erfolgsleiter weiter hinaufzuklettern, bekommt Danilo von seinen Eltern San­dra und Rüdiger Martschinkowski. „Dafür kann ich ihnen gar nicht genug danken“, findet der 15-Jährige. Vater Rüdiger lässt sich zudem kein Spiel seines Sohnes entgehen, kein Weg ist ihm zu weit. Und die Wege sind weit. Unter anderem führen sie nach Chemnitz, Aue, Leipzig, Erfurt, Dresden und Jena ... Sandra Martschinkows­ki begleitet ihren Ehemann zu den meisten Heimspielen von Danilo nach Cottbus. Übrigens soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch sie sich seit vielen Jahren dem Fußballsport bei Blau-Weiß Schollene verschrieben haben. Rüdiger Martschinkowski spielt aktuell bei den Altherren, Sandra Martschinkowski in der Frauen-Freizeitmannschaft. Da ist dem jüngsten Sohn Danilo doch wohl der Fußball schon mit in die Wiege gelegt worden.

Wenn es die Zeit erlaubt und er mindestens an einen Tag am Wochenende zu Hause sein kann, dann ist auch Danilo „seinen“ Blau-Weißen in Schollene nach wie vor eng verbunden – als treuer Zuschauer bei den Punktspielen drückt er dem Kreisliga-Männerteam die Daumen. In den Winterpausen kickt er als Spieler des Schollener Jugendklubs auch selbst einmal gerne bei den Hallenfußballturnieren des Fördervereins Jugendzentrum Elb-Havel-Winkel mit.

Im Land Brandenburg sind noch Sommerferien. Nicht so richtig jedoch für das Fußballtalent aus Schollene. Am Montag dieser Woche musste er bereits wieder Abschied nehmen von Zuhause und in der Sportschule in Cottbus anreisen – nicht zum Unterricht, aber zum zweimaligen täglichen Training mit seinen Mannschaftskameraden. Denn bereits am Sonnabend steht bei den B-Junioren das erste Punktspiel an. In Cottbus sollen dabei drei Punkte gegen den Berliner AK gesichert werden. „Die Mission Bundesliga beginnt“, sagt Danilo. Doch er weiß selbst: Bis zu diesem Ziel ist es noch ein langer, schwerer Weg.